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1212. Schröckingerit von der Kölnbreinsperre im Maltatal,
Kärnten.
Basierend auf Funden von Alfred Sima, Klagenfurt, haben
MEIXNER und WALENTA (1979) Liebigit ein wasserhaltiges Ca-U-Karbonat aus
dem Steinbruch neben der Staumauer der Kölnbreinsperre bestimmt:
"hauchdünne, schwefelgelbe Anflüge, die, da sie im UV -Licht
lebhaft grün leuchten, Verdacht auf ein Uranmineral wach werden ließen"
(l.c. S.151).
Nun
legte uns Herr Alfred Sima wieder Material aus diesem Fundbereich zur Überprüfung,
ob wohl Liebigit vorliegt, vor. Es sind ebenfalls mehr oder weniger
intensiv schwefelgelbe Partien, die dünne Gipskrusten auf Gneis
auszeichnen. Die mehr gelblichen Partien zeigen im kurzwelligen UV Licht
eine gelblichgrüne Fluoreszenz. Im Röntgendiagramm dominiert Gips, doch
können einige schwache Reflexe Schröckingerit zugeordnet werden. Mittels
EDS-Analyse konnte Schröckingerit NaCa3 (UO2)(CO3)3(SO4)F. 10H2Oan
zwischen den Gipskristallen sitzenden Aggregaten eindeutig identifiziert
werden.. Es handelt sich da um büschelförmige Gruppen maximal 0,02 mm
großer, dünntafeliger Kriställchen (Abb.l0). Schon seinerzeit haben
MEIXNER und WALENTA (1979) auf das Auftreten von Schröckingerit in der
jungen Sekundärmineralisation des Thermalstollens bei Böckstein
hingewiesen. Schröckingerit kann nun auf Grund der aufmerksamen
Beobachtung von Herrn Alfred Sima auch aus dem Bereich der Kölnbreinsperre
als gesichert nachgewiesen gelten und ist damit auch ein für Kärnten
neues Mineral. (Brandstätter/Niedermayr)
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