Niedermayr G. / 2000

 

1213. Hessonit, Epidot-Klinozoisit und diopsidischer Pyroxen aus dem Bereich der Salzplatten. Kölnbrein, Kärnten.

Herr Martin Brunnthaler, Ramingstein, legte mir anlässlich eines Vortrages in Judenburg Proben zur Untersuchung vor, die in Ausbildung und Paragenese an Material aus dem Bereich der Kalksilikatfels-Linsen der Weinebene erinnerten -rotbraune, undeutlich begrenzte Körner, mit graugrünen, prismatischen Kristallen verwachsen. Als Fundort wurden Felspartien im Bereich der Salzplatten, Kölnbrein, in etwa 2.550 Meter Seehöhe, knapp am Wandersteig zum Weinschnabel angegeben (Abb.ll). Das rotbraune Material stellte sich als Grossular, Varietät Hessonit, heraus. Grünlich braune bis graugrüne, teils tafelig verzerrte prismatische Kristalle konnten als diopsidischer Pyroxen bestimmt werden. Mehr gelblich braune, stängelige Individuen stellten sich als Epidot-Klinozoisit heraus. Aus dem angegebenen Fundbereich, der auch durch Fotos dokumentiert werden konnte, war mir eine derartige Paragenese -in den hellen, mittelkörnigen Plagioklasgneisen des Hölltor-Rotgülden-Kernes (vgl. EXNER, 1983) -bisher nicht bekannt. Möglicherweise handelt es sich um eine tektonisch eingeschuppte Gesteinspartie der Silbereckserie, die nach der Kartenaufnahme von EXNER (1983) etwas weiter östlich in einer schmalen Lamelle vom Unteren Schwarz See im Norden bis knapp westlich der Kalte Wand Spitze im Süden verläuft. Nach EXNER (1983) besteht dieser Gesteinszug überwiegend aus Schwarzschiefern, die aber lokal an Grünschieferlagen gebunden geringmächtige Linsen von Epidosit- und Ophikalzitfels führen können. Es wäre sicher für unsere Sammler lohnend, diesen Bereich etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Scheelit und eventuell auch Vesuvian wären hier durchaus zu erwartende Begleitmineralien. (Niedermayr)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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