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Spitzenstufen
aus Kärntens Mineralienwelt.
Von Georg KANDUTSCH
Mit 2 Abbildungen
Apatit auf
Periklin vom Törlkopf (Nationalparkregion Mallnitz)
Auf der Südseite des vorderen Törlkopfs wurde 1990 von Dr. Georg
Kandutsch, Arriach, eine Zerrkluft mit den Maßen 7 x 1,6 x 0,8 m geöffnet.
Die Kluft war im unverwitterten Prasinit als vollkommen geschlossener
Hohlraum freigelegt worden. Sie barg, als Einmaligkeit für den
penninischen Anteil Kärntens, Apatitkristlle von über 6 cm Größe.
Diese" liegen als leicht gelblich gefärbte, hexagonale Prismen, die
fast durchwegs nur durch die Basispinakoide begrenzt werden, vor. Die
reichhaltige Paragenese der Kluft zeigt folgende Ausscheidungsfolge:
Periklin -Chalkopyrit mit Malachit -Bergkristall (zwei Generationen)
-Apatit -Calcit -Titanit -Chlorit. Der Kluftinhalt besteht aus allseitig
abkristallisierten Periklinstufen bis zu einer Größe von 30 x 40 cm. Die
einzelnen porzellanweißen Periklinkristalle erreichen dabei 4 cm. Calcit
liegt in grautrüben Rhomboedern bis 30 cm vor. Auf wenigen Stufen haben
sich, dem mineralogischen Senkblei folgend, auf weißem Periklin hellgrüne
Sphenkristalle mit 1 cm Größe abgesetzt. Bergkristalle, die durch eine
zweite Quarzgeneration (Taubenquarz) matte Oberflächen zeigen, bilden
zusammen mit Periklin handgroße Stufen. Im Chloritsand des Kluftbodens
fanden sich an der tiefsten Stelle (die Kluft zeigt ein Gefälle von etwa
30 Grad nach Nordwesten) bis 35 cm lange, hochglänzende, korrodierte
Bergkristalle. Im oberen Kluftteil sind diese Quarze ebenfalls von einer dünnen,
milchigtrüben Quarzgeneration bedeckt. Die abgebildete Stufe
kristallisierte um einen Kluftgesteinsspan, der sich bei Aufreißen der
Zerrkluft von der rechten Kluftwand abspaltete. Die größten Apatite
erreichen 3 x 4 cm. Calcit, Periklin, Chlorit und Sphen runden die
Paragenese ab. Die Mineralstufe ist zusammen mit zwei weiteren Stufen
dieser Kluft in der mineralogischen Dokumentation der südlichen Hohen
Tauern, Kölnbreinsperre, Maltatal, ausgestellt.
Morion von der
Hocharn-Westwand im Großen Fleißtal bei Heiligenblut
Im Jahr
1966 gelang dem Großkirchheimer Strahler BRANDSTÄTTER vlg. Wastl-REITER
ein Fund von tiefschwarzen Morionen im Aplitband (helles, feldspatreiches
Ganggestein) im oberen Wanddrittel der Hocharn-Westwand. Die Paragenese
zeigt mm-große Muskovitkristalle als Frühausscheidung und kugelige
Ankeritaggregate auf den Morionen aufsitzend. Neben wenigen Stufen, die
oft durch spätere Anlösung matt erscheinen, enthielt die Kluft mit den
Maßen von 6 x 0,5 x 0,7 meinen 25 cm langen, spitzrhomboedrischen, hochglänzenden
Morion. Gegen eine starke Lichtquelle gehalten, scheint der Kristall
rauchbraun durch. Die dunkle Farbe rührt von der radioaktiven Bestrahlung
der Serizitaplits her. Dieses Gesteinsband ist hier nur etwas über einen
Meter mächtig. Das umliegende Gestein besteht aus Glimmerschiefern der
unteren Schieferhülle. Der Kristall liegt heute in der Sammlung von
Norbert Moser, Debant.
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