Niedermayr G. / 2001

 

1254. Fluorit und ..Nadelquarz" aus dem Bereich der Romate, Kärnten.

Fluorit ist schon seit MATZ (1953) aus dem Bereich der Rommate im Tauerntal bekannt. Ein Neufund, der den beiden Sammlern Rudolf Hasler, Bad Bleiberg/Kreuth, und Andreas Mikl, Klagenfurt, zu verdanken ist, reiht sich würdig in diese alten Funde ein. Bemerkenswert ist, dass es sich nach Mitteilung der Finder um typische alpine Kluftparagenesen handelt, obwohl das Auftreten von nadeligem Quarz zumindest in einer der drei beobachteten Klüfte doch eher für eine Gangmineralisation sprechen würde, wie sie aus diesem Bereich schon bekannt ist (vgl. NIEDERMAYR 1990). Die Fluorite erreichen bis 4,5 cm Kantenlänge und sind sowohl farblos bis leicht rosa, violett, bläulich und hauptsächlich hell graugrün gefärbt; letztere Farbe weisen die Fluorite der mit dichten Nadelquarz-Rasen ausgekleideten Kluft, die bei einer Breite von maximal 30 cm etwa 220 cm lang und 80 cm hoch war, auf (frdl. briefl. Mitt. Rudolf Hasler). Die Fluorite zeigen nur das Oktaeder (111), sehr untergeordnet auch das Hexaeder (100), mit leicht mattierter Oberfläche und gelegentlich Aufwachsungen einer jüngeren, mehr bläulich gefärbten Fluorit-Generation an den Oktaeder-Ecken. Die Fluoritkristalle sitzen in einem dichten Rasen farbloser und hochglänzender, nadeliger, bis 1 cm langer Bergkristalle, mit steilrhomboedrischem Habitus (Abb. 15), größere "normale" Bergkristalle stellen vermutlich eine ältere Generation dar. Suturen sind nicht zu beobachten. Die Mineralfolge ist mit Adular, Quarz I?- Fluorit, Quarz II, Chlorit - Muskovit anzugeben. Fluorit und Chlorit werden teilweise von Quarz überwachsen, größtenteils ist Chlorit aber jünger als Fluorit und Quarz. Die letzte Bildung in dieser Kluft scheint ein gelblicher, phengitischer Glimmer zu sein. In zwei weiteren Klüften, die u.a. violette und rosa Fluoritkristalle führten, waren nach Angaben der Finder keine "Nadelquarze" sondern bis 5 cm lange Bergkristalle und bis 4 cm große Adulare anzutreffen. Kleine Pyritkriställchen wurden ebenfalls beobachtet. (Niedermayr)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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