Meixner H. / 1977

 

379. Bertrandit von der Jamnig-Alm bei Mallnitz, Goldberggruppe, Kärnten.

Von A. SIMA (Klagenfurt) über Dir. V. LEITNER (St. Michael i. L.) erhielt ich ein aus einer Granitgneiskluft des südseitigen Teiles vom Wegbau zur Jamnig-Alm bei Mallnitz stammendes Stück, das nette, leuchtend grüne, um 1 cm große, oktaedrische Flußspat-xx, dunkelgrünen Chlorit und als jüngste Bildung ebenfalls gegen 1 cm große Kalzit-xx der Form v(2131)zeigte. Das Besondere an der Stufe waren aber am einen Rand gut ausgebildete, farblose, dünntafelige, bis gut 2 mm große Kristalle, bei denen man eventuell unter den häufigeren Mineralen an Baryt hätte denken können. Teils ragen sie frei in den Klufthohlraum, teils sind sie in Kalkspat eingewachsen. Nach der Tafelfläche ist das Mineral vollkommen spaltbar, doch auch senkrecht dazu recht gut. Mit Lichtbrechungen von etwa 1,590 bis über 1,610 kam Baryt natürlich überhaupt nicht mehr in Frage. Das Mineral ist opt. zweiachsig negativ mit 2Va um 70 bis 80° (Hyperbelkrümmung). Mit diesen Daten und entsprechendem Vergleichsmaterial war es bald völlig klar, daß damit erstmalig für Kärnten der Nachweis von Bertrandit -Be4[(OH)2/ Si2O7], rhomb. -gelungen war. Aus dem alpinen Bereich ist Bertrandit bisher nur durch G. NIEDERMAYR & K. KONTRUS, 1974, S. 9/10 vom Seebachkar im Obersulzbachtal und aus dem Lohningsteinbruch in der Rauris durch G. NIEDERMAYR et al., 1976, S. 58/59, bzw. J. MÄRZ, 1977, S.74/77, auch H. MEIXNER 1976, S. 312/313, beide Salzburg, bekannt geworden.

Verschiedene Minerale, ebenfalls Fluorit, Beryll und Molybdänglanz aus der Nachbarschaft, auch aus dem südöstlichsten Teil der Goldberggruppe, wurden von A. BAN, 1967, beschrieben. (Meixner)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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