Mörtl J. / 1998

 

Exkursion 1 – Mittersill, Bramberg/Salzburg und zum Auernig sowie Törlkopf bei Mallnitz/Kärnten.

19./20. 7. 1997 - Letztlich fanden sich am Samstag in Mallnitz trotz der schlechten Wettervorhersage für den Tauernbereich 19 Teilnehmer ein, die die ausgeschriebene Tour zu den Tauernklüften mitmachen wollten. Da es regnete, wurde das Programm kurzfristig geändert, die Exkursion auf Salzburg ausgedehnt. Mit den ÖBB durch den Tauerntunnel, dann weiter nach Mittersill zu J. Papp. Die Funde von gelblichgrünem Titanit (Sphen) konnten sich sehen lassen. Weiters auch die Schau im Felberturm, wo eine Mineralien-Sonderschau der "Neufunde" besichtigt wurde. Erwähnenswert, weil groß, der Fund von J. PAPP 1995 im Felbertal, orogr. rechte Talseite, von Berg-xx mit 110 und 65 kg Gewicht, Titanit (Sphen), Adular, Turmalin, Magnetit (in der Kluft), Calcit und Apatit. Dazu paßt der Fund 1991 von K. Nowak und G. und H. Hofer am Großvenediger, Umgebung Kürsinger Hütte, mit "Periklin", Epidot, Calcit, Quarz, Adular, Prehnit, Titanit (Sphen), Chlorit und zwei riesigen Berg-xx von 117 und 174 kg. Noch nicht genug von Mineralien, auf ins Heimatmuseum Bramberg. Zuvor ein Schnell-Mittagessen beim Senninger. Auch in diesem Museum zeigt sich die Reichhaltigkeit an Mineralienfunden in den Salzburger Tauerntälern. U. a. der Großfund von 1980 durch F. Sieder und A. Koerner im Habachtal mit "Periklin", Adular und Titanit (Sphen), weiters der des größten Rauchquarzes der Ostalpen mit satten 203 kg durch F. Eichberger und H. Buchner im Obersulzbachtal. Nicht minder bestaunenswert waren die Skelettquarze von H. Kirchtag und Andreas Steiner im Habachtal mit einer Höhe von 100 cm und Gewicht von 159 kg. Der Regen war unser heutiger Begleiter. Alois Steiner, ein bekannter Pinzgauer Sammler, hatte wegen Gäste alle Hände voll zu tun, mußte auf der Ziehharmonika aufspielen. Kaum wieder in Kärnten, war das Wetter, wie immer überm Tauern, freundlich, sodaß ein Haldenbesuch der ÖBB –Kaponig Tunnel-Deponie in Lassach zwischengeschaltet werden konnte. Die schon veröffentlichten Minerale, wie Calcit-Skalenoeder, Nadelquarzchen, Hämatit, etwas Epidot, Chlorit konnten als Belege aufgesammelt werden. Abends waren wir gut aufgehoben und untergebracht beim Badmeister in der Innerfragant. Geselliges Fachsimpeln bis über Mittemacht hinaus. Der Sonntag sollte mehr bringen. Ab 09:00 Uhr Anstieg von der Wolligger Hütte zum Auernig. Aufgrund unterschiedlicher Kondition, eine auseinandergezogene Truppe. Wegen Regens und heftigen, kalten Windes Rast bei der Jagdhütte. Die Ankündigung von Funden zog mehr, sodaß gleich vor Erreichen des Auernigs (Kreuz) einer geöffneten Kluft nachgegangen wurde. Einige Quarz-xx-Spitzeln, auch "Periklin", etwas Epidot wurde gefunden. Interessant war dann die "Schoberkluft" auf 2.160 m SH der nach Mallnitz abfallenden Seite des Auernig Törlkopfgrates. Trotz Fehlens von geeignetem Gerät stieg der versierte Kletterer Dr. Georg Kandutsch zur Kluft, die ca. 4 -5 m in der Felswand angesetzt ist, auf, machte eine Aufstiegshilfe, sodaß die Raditschnigs und J. Mörtl nachsteigen konnten. Alle vier hatten in der Kluft, zwar beengt, Platz. In den 80-er Jahren soll Schober an die 800 kg Material ins Tal gefördert haben. Wo das alles heute liegt, vermutlich in halb Europa verstreut. Noch höher zog es uns. Wir konnten am Federweißschartl den Magnetit finden, etwas westlich davon Ilmenit, Rutil, Malachit sowie "Periklin", dann Quarz in Calcit eingewachsen. Wer genau schaut, kann die zahlreich geöffneten Klüfte ausmachen, die Natur hat sie wieder teilweise zugedeckt. Heute ist hier die Kernzone des Nationalparks "Hohe Tauern" und nur wissenschaftliches Forschen mit Bescheid der Landesregierung ermöglicht die Durchführung voll Projekten. Reichliches Untersuchungsmaterial im Rucksack ließ uns nach unten streben. Wie jeder Abschluß, eine Einkehr beim Winkler in Mühldorf darf nicht fehlen. Schön wars. Den Teilnehmern ein Dank für ihre Disziplin der Natur gegenüber.

Dr. Josef Mörtl

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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