Niedermayr G. / 1997

 

1044. Jaspis und Hämatit vom Magdalensberg in Kärnten.

  Baryt und Witherit von Mairist, am Nordfuß des Magdalensberges, sind schon seit dem vergangenen Jahrhundert bekannt. Über das Auftreten von Calcit, Aragonit, Ankerit, Siderit, Limonit, Strontianit sowie Pyrit und Chalkopyrit in diesem Steinbruch berichtet GROSS (1982). Zusätzlich dazu stammt aus neuester Zeit der Nachweis von Cinnabarit in schiefrigern Diabas. Kulturhistorisch ungeheuer interessant ist die Auffindung von Quarzkristallen und -fragmenten in unterschiedlichster Ausbildung im spätkeltisch-frührömischen Siedlungszentrum auf. dem Magdalensberg (siehe dazu NIEDERMAYR, 1993a). In unmittelbarer Nähe der Ausgrabungen konnte nun Herr Franz HOIZBAUER-GRÖBIACHER, Viktring, an sich für die Gesteinsserie nicht ganz unerwartet, bisher aber aus diesem Bereich nicht nachgewiesen, eine Mineralisation von mit massiven Hämatitpartien durchsetztem Jaspis in Diabasschiefern feststellen. Der extrem feinkörnige Jaspis ist blutrot gefärbt und ergibt angeschliffen eine ausgezeichnete Politur. Im aparten Gegensatz dazu steht der grauschwarze feinkristalline Hämatit. Obwohl das Vorkommen nahe der ehemaligen römischen Siedlung liegt, scheint es zu dieser Zeit nicht bekannt gewesen zu sein. Jaspis findet sich zwar gelegentlich in römischen Steinschnittarbeiten, weist aber meist eine andere charakteristische Zeichnung auf, wie sie mir von den Stücken vom Magdalensberg bisher nicht bekannt ist. Trotzdem verdient dieser Fund gebührende Erwähnung, da er wieder einmal mehr zeigt, daß auch in einem derartig gut durchforschten Gebiet überraschende Mineralnachweise möglich sind. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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