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1044. Jaspis und Hämatit vom Magdalensberg in Kärnten.
Baryt
und Witherit von Mairist, am Nordfuß des Magdalensberges, sind schon seit
dem vergangenen Jahrhundert bekannt. Über das Auftreten von Calcit,
Aragonit, Ankerit, Siderit, Limonit, Strontianit sowie Pyrit und
Chalkopyrit in diesem Steinbruch berichtet GROSS (1982). Zusätzlich dazu
stammt aus neuester Zeit der Nachweis von Cinnabarit in schiefrigern
Diabas. Kulturhistorisch ungeheuer interessant ist die Auffindung von
Quarzkristallen und -fragmenten in unterschiedlichster Ausbildung im spätkeltisch-frührömischen
Siedlungszentrum auf. dem Magdalensberg (siehe dazu NIEDERMAYR, 1993a). In
unmittelbarer Nähe der Ausgrabungen konnte nun Herr Franz HOIZBAUER-GRÖBIACHER,
Viktring, an sich für die Gesteinsserie nicht ganz unerwartet, bisher
aber aus diesem Bereich nicht nachgewiesen, eine Mineralisation von mit
massiven Hämatitpartien durchsetztem Jaspis in Diabasschiefern
feststellen. Der extrem feinkörnige Jaspis ist blutrot gefärbt und
ergibt angeschliffen eine ausgezeichnete Politur. Im aparten Gegensatz
dazu steht der grauschwarze feinkristalline Hämatit. Obwohl das Vorkommen
nahe der ehemaligen römischen Siedlung liegt, scheint es zu dieser Zeit
nicht bekannt gewesen zu sein. Jaspis findet sich zwar gelegentlich in römischen
Steinschnittarbeiten, weist aber meist eine andere charakteristische
Zeichnung auf, wie sie mir von den Stücken vom Magdalensberg bisher nicht
bekannt ist. Trotzdem verdient dieser Fund gebührende Erwähnung, da er
wieder einmal mehr zeigt, daß auch in einem derartig gut durchforschten
Gebiet überraschende Mineralnachweise möglich sind. (NIEDERMAYR)
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