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1573) Spodumen und Holmquistit in einem Pegmatit von Lug-ins-land,
Millstätter Seerücken, Kärnten.
Spodumen-führende Pegmatite sind aus
dem ostalpinen Kristallin Kärntens schon seit langem bekannt. Anstehende
Vorkommen von Spodumenpegmatit wurde vom Brandrücken/Weinebene, von Edling
bei Spittal an der Drau, vom Hüttenberger Erzberg und vom
Wöllabach-Beileitungsstollen in der Kreuzeckgruppe beschrieben (vgl.
NIEDERMAYR & PRAETZEL 1995). Blöcke von Spodumeopegmatit ohne direkten Bezug
zu ihrem Anstehenden wurden nahe der Windische Höhe, Gailtaler Alpen, vom
Fuß des Jungfernsprunges bei Landskron (NIEDERMAYR et al. 2005), und knapp
östlich der Ruine Landskron (GÖD 1978) gefunden. Im Spodumenpegmatit von
Landskron wurde erstmals für Kärnten der Lithium-Amphibol Holmquistit
nachgewiesen.
Herr Harald Wippel, Spittal an der Drau, sammelt schon seit vielen Jahren
Pegmatitmineralien im Bereich des Millstätter Seerückens und hat dabei auch
neue Mineralarten für Österreich entdeckt (z. B.: Kulanit in NIEDERMAYR et
al. 2000).
Nahe über einem Forstweg, der vom Gasthaus Lug-ins-Land auf die gleichnamige
Anhöhe führt, fand er im September 2008 einen anstehenden Pegmatitgang mit
auffallend großen Spodumenkristallen, begleitet von einem asbestartigeo,
hellvioletten Mineral. Mit der Kenntnis über die asbestartig entwickelten
Holmquistitbüscheln im Spodumenpegmatit der Weinebene vermutete er ebenfalls
das Vorliegen von Holmquistit. Dies wurde auch, wie für Spodumen, mittels
XRD-Analyse bestätigt.
Der Spodumenpegmatit ragt als ein mehrere Kubikmeter großer Härtling aus den
unter der Vegetation bedeckten Gneisen hervor und liegt auf 780 m Seehöhe,
rund 200 m nordöstlich vom Gasthaus Lug-ins-Land bei Molzbichl, südöstlich
von Spittal an der Drau. Der Pegmatit zeigt ein grobkörniges
Quarz-feldspatgefüge, dessen Korngröße aber weit unter der
durchschnittlichen Größe von 4 cm der zahlreichen, leicht grünlich bis grau
gefärbten Spodumenkristalle liegt. Einzelne Spodumenkristalle sind bis 20 cm
lang. Auf den Spaltflächen und im Randbereich von Spodumen treten, bereits
makroskopisch erkennbar, dichte, bis 3 cm große, asbestartige
Kristallbüschel und Kristallsonnen auf, die als Holmquistit bestimmt wurden
(Abb. 5). Muskovit ist überwiegend in Kristallen unter 1 cm ausgebildet und
tritt volumensmäßig gegenüber Quarz, feldspat und Spodumen deutlich zurück.
An Akzessorien kommen bis 15 mm große, rundliche Granatkristalle, Turmalin (Schörl)
und farbloser Beryll in cm großen Kristallen, orange gefärbter Zirkon und
mengenmäßig am häufigsten dunkelgrüner Chlorit vor.
Vergleicht man die Handstücke des Spodumenpegmatites von Landskron mit jenen
von Lug-ins-Land, ist kein deutlicher Unterschied feststellbar. Sowohl die
Ausbildung des Quarz-feldspatgefüges, der Spodumen-, als auch der
Holmquistitkristalle ist gleich, und der auffallende Chloritgehalt als
Akzessorie in beiden Vorkommen ist ein weiterer Anhaltspunkt für die
gemeinsame Herkunft. Der fundort für den etwa zwei Kubikmeter großen Block
von Landskron, der auch deutliche Rundungen durch einen glazialen Transport
zeigt (GÖD 1978), liegt auf 680 m Seehöhe und ist also 100 m tiefer gelegen,
als der anstehende Spodumenpegmatit von Lug-ins-Land. Der Transportweg
entlang der orografisch linken Drautalseite beträgt rund 31 km Luftlinie. Es
kann somit angenommen werden, dass der Spodumen-Holrnquistit führende
Pegmatitblock von Landskron aus dem anstehenden Spodumenpegmatit von
Lug-ins-Land stammt und vom Draugletscher nach Landskron transportiert
wurde.
(Walter)
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