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970. Montebrasit aus dem Pegmatit beim Laggerhof am Millstätter
See, Kärnten.
Der
Pegmatit-Rollblock westlich des Laggerhofes am Südufer des Millstätter
Sees war in den letzten Jahren wiederholt Gegenstand von Mitteilungen in
den "Neuen Mineralfunden" und hat bisher eine sehr interessante
und artenreiche Phosphatparagenese erbracht. Hervorgehoben sei hier
insbesondere der Nachweis von Augelit, Childrenit, Gormanit, Wardit und
Whiteit-(Ca,Mn,Mg). An primären Phosphaten waren bisher von hier nur
etwas Triphylin und sehr untergeordnet Apatit bekannt. Im Zuge eines
Besuches der Fundstelle gemeinsam mit Dr. Michael Götzinger und stud. rer.
nat. Martin Leute, beide Wien, konnte im vergangenen Sommer etwas überraschend
auch Montebrasit in bis fast faustgroßen, hellbeige bis grau gefärbten,
unregelmäßigen Knollen und quaderförmigen Massen beobachtet werden. Der
Montebrasit wurde anhand einer XRD-Analyse*), aufgrund der Lage der
Hauptreflexe und durch Intensitätsvergleich bestimmt und mittels
EDS-Analyse überprüft. Interessant an diesem Neufund ist nicht nur die
Menge des bisher in dieser Form von dieser Lokalität nicht bekannten
Montebrasits, sondern auch die Beobachtung, daß er immer von einem bis zu
etwa 5 mm dicken, auffallend blaugrau gefärbten Saum aus Kaolinit umgeben
ist. Der Kaolinitsaum weist auf eine metamorphe (altalpidische) Überprägung
des primären Montebrasits hin. Die für die Lokalität Laggerhof so
bekannten übrigen Phosphatphasen sind dagegen sicher erst postmetamorph
gebildet worden. (NIEDERMAYR/BRANDSTÄTTER/HAMMER)
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