Niedermayr G., Brandstätter F. & F. Hammer / 1995

 

970. Montebrasit aus dem Pegmatit beim Laggerhof am Millstätter See, Kärnten.

  Der Pegmatit-Rollblock westlich des Laggerhofes am Südufer des Millstätter Sees war in den letzten Jahren wiederholt Gegenstand von Mitteilungen in den "Neuen Mineralfunden" und hat bisher eine sehr interessante und artenreiche Phosphatparagenese erbracht. Hervorgehoben sei hier insbesondere der Nachweis von Augelit, Childrenit, Gormanit, Wardit und Whiteit-(Ca,Mn,Mg). An primären Phosphaten waren bisher von hier nur etwas Triphylin und sehr untergeordnet Apatit bekannt. Im Zuge eines Besuches der Fundstelle gemeinsam mit Dr. Michael Götzinger und stud. rer. nat. Martin Leute, beide Wien, konnte im vergangenen Sommer etwas überraschend auch Montebrasit in bis fast faustgroßen, hellbeige bis grau gefärbten, unregelmäßigen Knollen und quaderförmigen Massen beobachtet werden. Der Montebrasit wurde anhand einer XRD-Analyse*), aufgrund der Lage der Hauptreflexe und durch Intensitätsvergleich bestimmt und mittels EDS-Analyse überprüft. Interessant an diesem Neufund ist nicht nur die Menge des bisher in dieser Form von dieser Lokalität nicht bekannten Montebrasits, sondern auch die Beobachtung, daß er immer von einem bis zu etwa 5 mm dicken, auffallend blaugrau gefärbten Saum aus Kaolinit umgeben ist. Der Kaolinitsaum weist auf eine metamorphe (altalpidische) Überprägung des primären Montebrasits hin. Die für die Lokalität Laggerhof so bekannten übrigen Phosphatphasen sind dagegen sicher erst postmetamorph gebildet worden. (NIEDERMAYR/BRANDSTÄTTER/HAMMER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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