Walter F. & C. Bauer / 2008

 

1521) Ankerit, Bournonit, Cobaltit und Erythrin aus einem Pegmatit vom Steinbruch Laas bei Fresach im Drautal, Kärnten.

Der Steinbruch Laas bei Fresach ist unter Sammlern sowohl wegen seiner spektakulären Pegmatitmineralfunde als auch wegen seiner Kluftmineralien in den Gneisen, die den Pegmatit umgeben, bekannt geworden. Über die umfangreiche Mineralparagenese berichteten zuletzt NIEDERMAYR et al. (1987).
Im Rahmen einer Exkursion im Bereich Millstätter See besuchten Dr. Josef Mörtl und Dr. Franz Walter im Juli 2007 den noch in Betrieb befindlichen Steinbruch Laas bei Fresach. Im mittleren Steinbruchbereich war auf der vorletzten Etage ein rund 4 m mächtiger, nahezu saiger einfallender Pegmatitgang frisch aufgeschlossen worden. Der sehr grobkörnige Pegmatit führte reichlich bis Quadratdezimeter große Pakete von Muskovit, rauchbraunen Quarz und porzellanweißen Plagioklas. In den kubikmetergroßen Blöcken auf der Halde fand J. Mörtl eine Zerrüttungszone im Pegmatit, die aus karbonatverkitteten Gesteinstrümmern des Pegmatits besteht. Teils war diese Zone gelblichweiß und frisch im Bruch, die darin auftretenden Kluftrisse waren aber intensiv limonitisch eingefärbt. Eine XRD-Aufnahme des Karbonates ergab Ankerit mit einem Mg/Fe-Verhältnis von rund 0,67/0,33 i. d. Formeleinheit. In dieser Pegmatit-Ankeritbreccie treten recht häufig bis 1cm große Derberzpartien auf, die mittels XRD als Bournonit bestimmt wurden. Bournonit war bereits von NIEDERMAYR et al. (1987) in diesem Steinbruch nachgewiesen worden. In derselben Breccie treten auf Kluftflächen kleine kugelige Aggregate eines „pfirsichblütenroten“ Minerals auf, welches bezüglich seiner Farbe das Vorliegen von Erythrin vermuten ließ. Die XRD-Analyse bestätigte diese Vermutung, eine EDS-Analyse erbrachte neben den Hauptelementen Cobalt und Arsen noch geringe Gehalte an Nickel. Ein grauschwarzes Erzmineral, das gemeinsam mit Erythrin auftritt, wurde mit XRD- und EDS-Analyse als das Cobalt-Arsen-Sulfid Cobaltit bestimmt. Cobaltit ist aus Kärnten bereits von mehreren Vorkommen beschrieben worden, z. B. Kliening, Hüttenberg, Millstätter Alpe und zuletzt aus einem Stollen in Ebriach bei Eisenkappel (NIEDERMAYR et al. 2006).
(Walter/Bauer)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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