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1482) Halotrichit, Markasit, Melanterit, Rozenit und andere Mineralien aus
dem Pyrrhotin-Schurf Stallholen, E Obervellach, Kärnten.
Am Nordrand der dem Ostalpinen Altkristallin zuzurechnenden Kreuzeck-Gruppe
sind zwischen Obervellach und Kolbnitz einige lager- bis linsenförmige
Kiesvererzungen nachgewiesen (vgl. FRIEDRICH 1963). Am bekanntesten ist wohl
das Kiesvorkommen bei Stallhofen, das in neuerer Zeit von GOED (1981)genauer
bearbeitet worden ist. Von Sammlern werden die stark verwitterten Gesteine
und Erze nur wenig beachtet. Herr Dir. Erich Kofler, Sonnwiesen legte mir
aber vor einiger Zeit von grünlichen und gelblichen bis weißen Krusten
überzogene Erzbrocken zur näheren Bestimmung vor. Das Ergebnissoll
nachstehend mitgeteilt werden. Die zum Teil schweren, dunkelbraunen bis
schwarzen, dann teils "glasig" wirkenden Erzbrocken stellten sich
größtenteils als aus Pyrrhotin bestehend heraus, der mit feinkristallinem
Markasit verwachsen ist. Aber auch Pyrit konnte mittels XRD bestimmt werden.
Auf Beimengungen von Nebengesteinsmaterial sind nur spurenhaft nachweisbarer
Albit, Aktinolith, Klinochlor, Muskovit und Quarz zurückzuführen. Die nach
GOULD (1981)geringmächtigen und lagig in die hier anstehende, bereichsweise
von Amphibolit-Linsen durchsetzte, mächtige, teils quarzitische
Paragneis-Serie eingeschalteten Derberzmassen bestehen nach dem genannten
Autor in der Hauptsache aus :Pyrrhotin. Ein nach alten Angaben zu
vermutender Au-Gehalt des Erzes ist nach GOED (1981) vernachlässigbar
gering. Untergeordnete Gehalte von Chalkopyrit(neben etwas Titanit) werden
von FRIEDRICH (1963) genannt. Markasit scheint somit für Stallhofen neu zu
sein.
Als Verwitterungsprodukt ist dunkelbrauner, von den Erzbrocken meistschalig
abblätternder Goethit zu nennen. Die meist feinfaserig aufgebauten Krusten
auf den Erzbrocken stellten sich nach XRD-Analysen als variable Mischungen
verschiedener, wasserhaltiger Fe-Sulfate heraus. Grünliche Krustenbestehen
hauptsächlich aus Melanterit, mit Spuren von Szomolnikit. Melanterit ist
auch in mehr gelblich gefärbten bis perlweißen Überzügen festzustellen und
wird hier von Halotrichit begleitet. Gelbe, massive, teils farblose Krusten
konnten hingegen mittels XRD als aus hauptsächlich Rozenit bestehend
identifiziert werden; Melanterit war in solchen Belägen nur untergeordnet
nachweisbar.
Insgesamt handelt es sich beim Kiesvorkommen von Stallhofen um
einmineralogisch und wohl auch lagerstättenkundlich unbedeutendes Vorkommen.
Trotzdem soll dieser kleine Bericht unsere Sammler dazu anregen, auch den
vielen kleinen, zunächst eher unergiebig erscheinenden Erzmineralisationen
ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Herrn Prof. Helmut Prasnik, St. Magdalen,
danke ich auch an dieser Stelle für entsprechende weiterführende
Informationen.
(Niedermayr)
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