Niedermayr G. / 2007

 

1482) Halotrichit, Markasit, Melanterit, Rozenit und andere Mineralien aus dem Pyrrhotin-Schurf Stallholen, E Obervellach, Kärnten.
 
Am Nordrand der dem Ostalpinen Altkristallin zuzurechnenden Kreuzeck-Gruppe sind zwischen Obervellach und Kolbnitz einige lager- bis linsenförmige Kiesvererzungen nachgewiesen (vgl. FRIEDRICH 1963). Am bekanntesten ist wohl das Kiesvorkommen bei Stallhofen, das in neuerer Zeit von GOED (1981)genauer bearbeitet worden ist. Von Sammlern werden die stark verwitterten Gesteine und Erze nur wenig beachtet. Herr Dir. Erich Kofler, Sonnwiesen legte mir aber vor einiger Zeit von grünlichen und gelblichen bis weißen Krusten überzogene Erzbrocken zur näheren Bestimmung vor. Das Ergebnissoll nachstehend mitgeteilt werden. Die zum Teil schweren, dunkelbraunen bis schwarzen, dann teils "glasig" wirkenden Erzbrocken stellten sich größtenteils als aus Pyrrhotin bestehend heraus, der mit feinkristallinem Markasit verwachsen ist. Aber auch Pyrit konnte mittels XRD bestimmt werden. Auf Beimengungen von Nebengesteinsmaterial sind nur spurenhaft nachweisbarer Albit, Aktinolith, Klinochlor, Muskovit und Quarz zurückzuführen. Die nach GOULD (1981)geringmächtigen und lagig in die hier anstehende, bereichsweise von Amphibolit-Linsen durchsetzte, mächtige, teils quarzitische Paragneis-Serie eingeschalteten Derberzmassen bestehen nach dem genannten Autor in der Hauptsache aus :Pyrrhotin. Ein nach alten Angaben zu vermutender Au-Gehalt des Erzes ist nach GOED (1981) vernachlässigbar gering. Untergeordnete Gehalte von Chalkopyrit(neben etwas Titanit) werden von FRIEDRICH (1963) genannt. Markasit scheint somit für Stallhofen neu zu sein.
Als Verwitterungsprodukt ist dunkelbrauner, von den Erzbrocken meistschalig abblätternder Goethit zu nennen. Die meist feinfaserig aufgebauten Krusten auf den Erzbrocken stellten sich nach XRD-Analysen als variable Mischungen verschiedener, wasserhaltiger Fe-Sulfate heraus. Grünliche Krustenbestehen hauptsächlich aus Melanterit, mit Spuren von Szomolnikit. Melanterit ist auch in mehr gelblich gefärbten bis perlweißen Überzügen festzustellen und wird hier von Halotrichit begleitet. Gelbe, massive, teils farblose Krusten konnten hingegen mittels XRD als aus hauptsächlich Rozenit bestehend identifiziert werden; Melanterit war in solchen Belägen nur untergeordnet nachweisbar.
Insgesamt handelt es sich beim Kiesvorkommen von Stallhofen um einmineralogisch und wohl auch lagerstättenkundlich unbedeutendes Vorkommen. Trotzdem soll dieser kleine Bericht unsere Sammler dazu anregen, auch den vielen kleinen, zunächst eher unergiebig erscheinenden Erzmineralisationen ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Herrn Prof. Helmut Prasnik, St. Magdalen, danke ich auch an dieser Stelle für entsprechende weiterführende Informationen.
(Niedermayr)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....