Niedermayr G. / 1991

 

826. Allophan und Malachit aus einer alpinen Kluft vom Scharnik in der Kreuzeckgruppe, Kärnten.

  Auf Funde von Prof. F. STEFAN zurückgehend, hat der Autor bereits vor einigen Jahren Epidot, Laumontit, Prehnit und Quarz vom Scharnik beschrieben (NIEDERMAYR et al. 1987). Neufunde, die unser ambitioniertes Mitglied H. PRASNIK, St. Magdalen, gemeinsam mit F. STEFAN, Klagenfurt, tätigte, sind Anlaß dieses kurzen Berichtes. Auch nun liegen ausgezeichnete Prehnitstufen, vergesellschaftet mit normal-rhomboedrisch entwickeltem Bergkristall, von diesem Fundpunkt vor. Dabei zeigen auch diesmal wieder die häufig suturfreien Quarze bisweilen durch tafeligen Calcit verursachte Wachstumsstörungen bis hin zu reduzierten Kristallspitzen. Auf den mir vorgelegten Stücken sind aber auch blaue, glasige Massen von Allophan und bläulichgrüne, feinfaserige bis flache, nierig-traubige Beläge zu beobachten, die röntgenographisch als Malachit bestimmt werden konnten. Beide Mineralien weisen auf eine Kupfer führende Erzmineralisation in der Nähe dieser typischen alpinen Klüfte hin. Tatsächlich beschreibt bereits FRIEDRICH (1963) Vorkommen von gangförmigen sulfidischen Erzmineralisationen mit Chalkopyrit, Markasit, Pyrit und Pyrrhotin sowie Covellin ("Kupferindig") und Limonit als Oxydationsprodukte. Die vom Scharnik nun bekannte (Calcit)-Epidot-Quarz-Prehnit-Laumonit-Malachit-Allophan-Mineralisation ist ein schönes Beispiel dafür, daß sich Erzmineralparagenesen unter bestimmten Voraussetzungen auch in später angelegten Kluftmineralparagenesen durchpausen können. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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