Blass G. / 1999 |
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1164. Cyanotrichit vom Bergbau Scharnik, Kärnten. Unmittelbar
nach Veröffentlichung der Arbeit von GRÖBNER (1997) über die Mineralien
der Cyanotrichit-Gruppe aus österreichischen Fundorten, wurde von H.
Prasnik, St. Magdalen bei Villach, eine Probe eines blauen, nadeligen
Minerals vom Bergbau Scharnik in Kärnten vorgelegt, welches durch
pulverdiffraktometrische Untersuchung und energiedispersive Analyse der
Cyanotrichit-Gruppe zugeordnet werden konnte. Die wegen der geringen
Probenmenge nur schwach ausgeprägten Reflexe der Röntgenbeugungsanalyse
decken besser das Diagramm des Carbonat-Cyanotrichits als das des
Cyanotrichits ab. Deswegen wird das Mineral vorläufig und unter Vorbehalt
als Carbonat-Cyanotrichit angesprochen obwohl beim Auflösen in verdünnter
Salzsäure keine CO2-Entwicklung beobachtet werden konnte.
Weitergehende, auch mikrochemische, Untersuchungen zur sicheren Definition
sind von zusätzlichen Funden bzw. mehr Material abhängig. Nach den bei
GRÖBNER (1997) aufgeführten Fundstellen scheint der Bergbau Scharnik in
Kärnten eine neue Fundstelle für ein Mineral der Cyanotrichit-Gruppe in
Österreich zu sein. Der Carbonat-Cyanotrichit von Scharnik bildet die
typischen, radialstrahlig aggregierten Pusteln und samtartigen, flächigen
Beläge aus winzigen, himmelblauen, nadeligen Kristallen auf Quarz- und
Prehnit-Kristallen. Weitere direkte Begleiter auf der Probe wurden nicht
beobachtet. An anderen Proben der Fundstelle wurden noch Brochantit und
Malachit bestimmt. |
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