Niedermayr G. / 1987

 

655. Verschiedene Mineralien aus dem Steinbruch Modre im Krastal bei Treffen, Kärnten.

  Vor einiger Zeit hat HEIL (1982) u. a. über etwa 2 cm große Staurolith-Kristalle in einem muskovitreichen Paragneis des Krastales bei Treffen berichtet. Im Zuge von Aufschlußarbeiten durch die Fa. MODRE sind in einem Steinbruch im Krastal weitere Mineralisationen in Amphiboliten und Paragneisen zutage getreten. Material davon erhielten wir von Herrn A. BRENNER, dem hier für seine Unterstützung herzlichst gedankt sei. Besonders auffallend ist eine Mineralisation in Hohlräumen eines an Plagioklas reichen Amphibolits. Die Hohlräume waren vollständig von Calcit erfüllt. Nach Wegätzen des Karbonates kamen in diesen Klüften bis zu 2 cm breite und 10 cm lange, porzellanweiße, stengelige Kristalle mit rhomboedrischem Querschnitt zutage. Diese zunächst für "Skapolith'. gehaltenen Kristalle wurden röntgenographisch als Albit bestimmt. Daneben ist noch feinschuppiger Chlorit zu beobachten. Zoisit in unregelmäßigen Massen feinschilfig aggregierter Kristalle und grobstrahlige, mehrere Zentimeter lange, gelblichgrüne, stengelige Epidote konnten zusätzlich in diesen Amphibolitklüften festgestellt werden. In an Zoisit reichem, stark geschieferten Amphibolit eingewachsen, tritt Bornit in unregelmäßigen, wenige Millimeter großen und rötlichbraun anlaufenden Partien auf. Malachit bildet als Sekundärprodukt dünnste, feinkristalline Beläge und z. T. büschelförmige Aggregate auf Klüften dieses Gesteins. Rasen bis 5 mm großer, oft modellartig kristallisierter Oktaeder von Magnetit neben Chlorit auf Klüften des Amphibolits sind zusätzlich zu erwähnen. Titanit kommt einerseits in gelblichbraunen, flachtafeligen Kristallen, oft zusammen mit Amphibol und Ilmenit, der häufig den Intergranularraum ausfüllt, andererseits in hellbraunen, bis 3 cm großen, undeutlich begrenzten Butzen und in z. T. wenige Millimeter großen Kristallen, in pegmatoiden Partien, die Paragneise durchsetzen, vor.

In dunkelgrauen, quarzreichen Partien der Paragneise wurde relativ feinkörniger Galenit in unregelmäßigen Butzen, daneben aber auch reichlich pyrit sowie untergeordnet Arsenopyrit und Chalkopyrit festgestellt. Pyrrhotin tritt in typischen tombakbraunen, unregelmäßigen Massen über Albitrasen auf. In Quarzmobilisaten der Paragneise finden sich selten auch bis 2 cm große, unregelmäßig begrenzte und hellgelbliche Apatitmassen Albitreiche Knauern dieses Gesteins führen tektonisch stark zerdrückte bis 7 cm lange und fast 1 cm dicke Turmalinsäulen (Schörl) und bis 5 cm große Tafeln vergrünten Biotits. Bis 2 cm große, rötlichbraune Rutile sind ebenfalls bisweilen in diesen feldspatreichen Knauern eingewachsen. Zusätzlich sind noch handtellergroße, bis 1 cm mächtige Partien von Prehnit in Quarzgängen der Paragneise zu erwähnen. Ilmenit wurde in schwarzbraunen, stark verknitterten, dünntafeligen Kristallen beobachtet. Aus dem Kontaktbereich zu Marmorlinsen, die dieser Serie eingeschaltet sind, sind außerdem noch bis 1,5 cm große, hellbraunrote Grossular-Kristalle (ao= 11,846 ±O,OO6Å), verwachsen mit dunkelgrünem Diopsid, zu erwähnen bläulichgraue, stengelige Kristalle von Disthen und kleine, rötlichbraune Staurolithsäulchen in Sericitschiefern seien der Vollständigkeit wegen hier ebenfalls noch angeführt. (NIEDERMAYR)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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