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Verschiedene Mineralien aus dem Steinbruch Modre im Krastal bei Treffen, Kärnten.
Vor einiger Zeit hat HEIL (1982) u. a. über etwa 2 cm große
Staurolith-Kristalle in einem muskovitreichen Paragneis des Krastales bei
Treffen berichtet. Im Zuge von Aufschlußarbeiten durch die Fa. MODRE sind
in einem Steinbruch im Krastal weitere Mineralisationen in Amphiboliten
und Paragneisen zutage getreten. Material davon erhielten wir von Herrn A.
BRENNER, dem hier für seine Unterstützung herzlichst gedankt sei.
Besonders auffallend ist eine Mineralisation in Hohlräumen eines an
Plagioklas reichen Amphibolits. Die Hohlräume waren vollständig von
Calcit erfüllt. Nach Wegätzen des Karbonates kamen in diesen Klüften
bis zu 2 cm breite und 10 cm lange, porzellanweiße, stengelige Kristalle
mit rhomboedrischem Querschnitt zutage. Diese zunächst für
"Skapolith'. gehaltenen Kristalle wurden röntgenographisch als Albit
bestimmt. Daneben ist noch feinschuppiger Chlorit zu beobachten. Zoisit in
unregelmäßigen Massen feinschilfig aggregierter Kristalle und
grobstrahlige, mehrere Zentimeter lange, gelblichgrüne, stengelige
Epidote konnten zusätzlich in diesen Amphibolitklüften festgestellt
werden. In an Zoisit reichem, stark geschieferten Amphibolit eingewachsen,
tritt Bornit in unregelmäßigen, wenige Millimeter großen und rötlichbraun
anlaufenden Partien auf. Malachit bildet als Sekundärprodukt dünnste,
feinkristalline Beläge und z. T. büschelförmige Aggregate auf Klüften
dieses Gesteins. Rasen bis 5 mm großer, oft modellartig kristallisierter
Oktaeder von Magnetit neben Chlorit auf Klüften des Amphibolits sind zusätzlich
zu erwähnen. Titanit kommt einerseits in gelblichbraunen, flachtafeligen
Kristallen, oft zusammen mit Amphibol und Ilmenit, der häufig den
Intergranularraum ausfüllt, andererseits in hellbraunen, bis 3 cm großen,
undeutlich begrenzten Butzen und in z. T. wenige Millimeter großen
Kristallen, in pegmatoiden Partien, die Paragneise durchsetzen, vor.
In
dunkelgrauen, quarzreichen Partien der Paragneise wurde relativ feinkörniger
Galenit in unregelmäßigen Butzen, daneben aber auch reichlich pyrit
sowie untergeordnet Arsenopyrit und Chalkopyrit festgestellt. Pyrrhotin
tritt in typischen tombakbraunen, unregelmäßigen Massen über Albitrasen
auf. In Quarzmobilisaten der Paragneise finden sich selten auch bis 2 cm
große, unregelmäßig begrenzte und hellgelbliche Apatitmassen
Albitreiche Knauern dieses Gesteins führen tektonisch stark zerdrückte
bis 7 cm lange und fast 1 cm dicke Turmalinsäulen (Schörl) und bis 5 cm
große Tafeln vergrünten Biotits. Bis 2 cm große, rötlichbraune
Rutile sind ebenfalls bisweilen in diesen feldspatreichen Knauern
eingewachsen. Zusätzlich sind noch handtellergroße, bis 1 cm mächtige
Partien von Prehnit in Quarzgängen der Paragneise zu erwähnen. Ilmenit
wurde in schwarzbraunen, stark verknitterten, dünntafeligen Kristallen
beobachtet. Aus dem Kontaktbereich zu Marmorlinsen, die dieser Serie
eingeschaltet sind, sind außerdem noch bis 1,5 cm große, hellbraunrote
Grossular-Kristalle (ao= 11,846 ±O,OO6Å), verwachsen mit
dunkelgrünem Diopsid, zu erwähnen bläulichgraue, stengelige Kristalle
von Disthen und kleine, rötlichbraune Staurolithsäulchen in
Sericitschiefern seien der Vollständigkeit wegen hier ebenfalls noch
angeführt. (NIEDERMAYR)
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