Heritsch H. / 1954 |
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Ein
Quarzkristall aus der Lagerstätte Waldenstein (Kärnten). Von Haymo Heritsch Herr Dr. F. Czermak war so freundlich, mir einen
Quarzkristall aus der Lagerstätte Waldenstein zur Bearbeitung zu überlassen.
Der Quarzkristall (I1cm X 2 cm X 3 cm) ist das abgebrochene Ende eines
einmal noch größeren Individuums und zeigt eine leicht rauchgraue Farbe.
Habitusbeherrschend treten Grundrhomboeder und steile Rhomboeder auf, das
Grundprisma tritt ganz zurück. Der Flächenreichtum des Quarzkristalles ließ eine
goniometrische Vermessung wünschenswert erscheinen. Ihr Ergebnis ist, daß
es sich um einen rechten Dauphineer- Zwilling mit folgenden Flächen
handelt, wobei die Bezeichnungsweise von C. Hintze (I) verwendet wurde; r (1011)
x (5161) M (3031)
μ1341) i (5053)
ε (1232) l (2021)
(2352) m (1010)
t (3252) s (1121) Zu den Rhomboederflächen ist zu bemerken, daß eine
Trennung in .negative und positive Formen rein äußerlich nicht möglich
ist, da keine deutlichen Zwillingsgrenzen zwischen den nach dem
Dauphineer-Gesetz verzwillingten Teilindividuen zu erkennen sind~ Solche
Zwillingsgrenzen sind ja gelegentlich (vgl.2) gut festzustellen. Doch ist
nach dem Auftreten der positiven rechten Trapezoeder zu schließen, daß
die positiven Rhomboederformen Überwiegen Von den positiven rechten Trapezoedern erscheint nur x
(5161). in sehr gut reflektierenden Flächen. Die negativen linken
Trapezoeder μ(1341), ε (1231) und (2352) sind nur in stark
gestreiften Zonenentwicklungen mit kontinuierlichem Signalschimmer
zwischen m' und s in der Zone m' -s -r in Form von allerdings deutlichen
Signalen entwickelt. Es ist hier die Ähnlichkeit mit den Quarzkristallen
von Zöptau, beschrieben durch . v. Rath (3) und den Quarzkristallen von
Soboth (2) hervorzuheben. Das seltene obere Trapezoeder t ist als
deutliche Fläche entwickelt. E- ist ebenfalls von Kristallen von Soboth
bekannt. Es handelt sich somit um einen rechten Dauphineer- Zwilling
mit positiven rechten Trapezoedern x (5161) und mehreren negativen linken
Trapezoedern. Möglicherweise deutet eine an wenigen Stellen in kleinen
Bereichen aufretende Andeutung von Schilderhausstreifung auf eine schwache
Verzwilligung nach einem Rechts-Links-Gesetz hin. Auf alle Fälle wäre
aber diese im Verhältnis zum Gesamtkristall nur unbedeutend. Somit paßt
dieser Kristall durchaus zu den von mir (2) beschriebenen Quarzkristallen
der weiteren Umgebung von Waldenstein. Er wurde unter der Reg; Nr. 17.521.
der mineralogischen Sammlung im Landesmuseum hinterlegt. Literatur:
1. Hintze, C.) Handbuch der Mineralogie, I; Leipzig 1915. 2. Heritsch, H., Tschermaks Min. Pet. Mitt. (dritte Folge),
2, 1949, s. 27.
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