Postl W. & H. P. Bojar / 2006

 

1435. Adular, Bergkristall und Muskovit von einem alten Quarzabbau bei St. Vinzenz, Koralpe, Kärnten.

Alte Quarzabbaue für die Glaserzeugung sind im Bereich der südlichen Koralpe einige bekannt und auch in der Geologischen Karte des Blattes 205 Sankt Paul eingetragen (KLEINSCHMIDT et al. 1989). Dies trifft auch für jenen, knapp südöstlich des Geierfelsens, W des Soboth-Stausees gelegenen Abbau zu. Beliefert wurde die NW gelegene Glashütte St. Vinzenz. Wie der oben angeführten Geologischen Karte zu entnehmen ist, handelt sich um einen im "Oberen Schiefergneis" auftretenden Quarzgang.
Im Februar 2006 gelangte über Herrn Gernot Weißensteiner, Deutschlandsberg, eine Probe von diesem Vorkommen zur Bearbeitung an das Joanneum. In kleinen "Kavernen" des Derbquarzes befinden sich bis cm-große klare Bergkristalle. Ein kleiner Bereich wird von einer milchigweißen Kristallkruste bedeckt, die sich röntgenographisch bzw. mittels EMS- Analytik als reiner Kalifeldspat erwies. Einzelne bis einige mm messende Kristalle zeigen einen für Adular eher untypischen, langprismatischen Habitus. Kalifeldspäte sind in alpinen Klüften der Koralpe bislang nur selten festgestellt worden, daher erscheint dieser Fund trotz seiner Bescheidenheit erwähnenswert. Wesentlich mehr Interesse verdienen jedoch Gruppen von gut entwickelten kleinen Muskovitkristallen, die ebenfalls in den Klüftchen bzw. Hohlräumen des Gangquarzes auftreten. Nach Auskunft von Herrn Weißensteiner ist in den Quarzkavernen auch limonitisierter Pyrit in Würfeln bis 5 mm Kantenlänge zu finden.
(Postl/Bojar)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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