Moser B. & H.P. Bojar / 2002

 

1288. Dravit und Fe-haltiger Dravit von der Pack, Hebalpe, Kärnten.

  Turmalinfunde aus dem Bereich der Pack sind sowohl aus diversen Plattengneisvorkommen als auch aus Pegmatiten bekannt und inzwischen keine Besonderheit mehr. Ein Rollstück eines Pegmatites, das von F. Rak (Voitsberg) am Wanderweg hinter der Knödelhütte NW der Ortschaft Pack knapp südlich der steirisch-kärntnerischen Grenze gefunden wurde, soll hier aber dennoch Erwähnung finden. Durch eine hydrothermale Nachphase wurde dieser Pegmatit offenbar angelöst und das kleine, etwa 6 x 5 cm messende Stück, das hauptsächlich aus Feldspat besteht, weist zahlreiche Hohlräume auf. In diese ragen schwarzbraunen Turmalinkristalle bis 12 mm Länge und 4 mm Durchmesser sowie Kristallaggregate feinerer Turmalinkristalle hinein. Einige der größeren Turmaline weisen gut ausgebildete Kopfflächen auf. Bei genauer Betrachtung unter dem Binokular fielen kleinere, offenbar hellere leistenartige Turmalinkristalle an der Oberfläche der schwarzbraunen Turmaline auf eine Art zweite Generation. Außerdem waren in die Oberfläche der Turmaline auch kleine farblos durchsichtige Feldspatkristalle eingewachsen. Die gleichen unter einen Millimeter großen Feldspatkriställchen fanden sich auch zusammen mit Chlorit und winzigen rauchigbraunen Quarzkriställchen in den vielen Hohlräumen der Pegmatitprobe. Eine EDS-Analyse der kleinen Feldspäte wies hauptsächlich K und wenig Ca aus, sodass es sich um Albit handeln muss. EDS-Analysen von der Kernzone der schwarzbraunen Turmaline (bis 12 mm Länge) und der hellen Turmaline an der Oberfläche derselben zeigten deutliche Unterschiede in der Elementzusammensetzung. Die dünnen leistenförmigen Turmaline weisen nur Mg, Na, Al, Si und sehr wenig Fe auf und sind somit als Dravit anzusprechen. An einigen Kristallen ist auch die typisch rötlich-braune Färbung zu erkennen. Die dunklen, großen Kristalle weisen neben Mg, Na, Al und Si noch erhebliche Gehalte an Fe und Spuren von Ca auf und sind somit als Fe-haltige Dravite zu bezeichnen. Die Turmalinvariante Schörl kann auf Grund der Mg-Gehalte nicht vorliegen, wenn auch die dunkle Färbung zu einer solchen Ansprache verleitet. 
(MOSER/BOJAR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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