|
1288. Dravit und Fe-haltiger Dravit von der Pack, Hebalpe,
Kärnten.
Turmalinfunde
aus dem Bereich der Pack sind sowohl aus diversen Plattengneisvorkommen
als auch aus Pegmatiten bekannt und inzwischen keine Besonderheit mehr.
Ein Rollstück eines Pegmatites, das von F. Rak (Voitsberg) am Wanderweg
hinter der Knödelhütte NW der Ortschaft Pack knapp südlich der
steirisch-kärntnerischen Grenze gefunden wurde, soll hier aber dennoch
Erwähnung finden. Durch eine hydrothermale Nachphase wurde dieser
Pegmatit offenbar angelöst und das kleine, etwa 6 x 5 cm messende Stück,
das hauptsächlich aus Feldspat besteht, weist zahlreiche Hohlräume auf.
In diese ragen schwarzbraunen Turmalinkristalle bis 12 mm Länge und 4 mm
Durchmesser sowie Kristallaggregate feinerer Turmalinkristalle hinein.
Einige der größeren Turmaline weisen gut ausgebildete Kopfflächen auf.
Bei genauer Betrachtung unter dem Binokular fielen kleinere, offenbar
hellere leistenartige Turmalinkristalle an der Oberfläche der
schwarzbraunen Turmaline auf eine Art zweite Generation. Außerdem waren
in die Oberfläche der Turmaline auch kleine farblos durchsichtige
Feldspatkristalle eingewachsen. Die gleichen unter einen Millimeter großen
Feldspatkriställchen fanden sich auch zusammen mit Chlorit und winzigen
rauchigbraunen Quarzkriställchen in den vielen Hohlräumen der
Pegmatitprobe. Eine EDS-Analyse der kleinen Feldspäte wies hauptsächlich
K und wenig Ca aus, sodass es sich um Albit handeln muss. EDS-Analysen von
der Kernzone der schwarzbraunen Turmaline (bis 12 mm Länge) und der
hellen Turmaline an der Oberfläche derselben zeigten deutliche
Unterschiede in der Elementzusammensetzung. Die dünnen leistenförmigen
Turmaline weisen nur Mg, Na, Al, Si und sehr wenig Fe auf und sind somit
als Dravit anzusprechen. An einigen Kristallen ist auch die typisch rötlich-braune
Färbung zu erkennen. Die dunklen, großen Kristalle weisen neben Mg, Na,
Al und Si noch erhebliche Gehalte an Fe und Spuren von Ca auf und sind
somit als Fe-haltige Dravite zu bezeichnen. Die Turmalinvariante Schörl
kann auf Grund der Mg-Gehalte nicht vorliegen, wenn auch die dunkle Färbung
zu einer solchen Ansprache verleitet.
(MOSER/BOJAR)
|