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169.
Heulandit von der Lavamünder Alpenstraße (Magdalensbergstraße) bei
Lavamünd, Kärnten.
Von
der von Lavamünd ausgehenden, im Kärntner Teil "Magdalensbergstraße"
benannten, schönen Straßenverbindung durch die Soboth nach Eibiswald (Weststmk.)
wurden bereits Silikatmarmore mit Skapolith (Mizzonit), Salit usw.
beschrieben (29, S. 21). Bei einer Befahrung der Straße fielen mir kürzlich
an der mit "Koglereck, SH. 1350 m" bezeichneten Lokalität hohe
Felswände auf, die auf Klüften von mehreren Quadratmetern im Sonnenlicht
einen eigenartigen Glanz aufwiesen. Das Muttergestein ist ein feinkörniger
(1 mm 0), bräunlicher (Pyritverwitterung) Phlogopit-Kalkmarmor und auf
der großen Kluftfläche erscheinen massenhaft bis über 1 cm große,
scharf begrenzte, blättrige Kristalle ein- und angewachsen. Die Blättchenebene
liegt annähernd parallel zur Kluftfläche und ist eine ausgezeichnete,
fast glimmerig gute Spaltung, die häufig Perlmutterglanz zeigt. Die
optische Untersuchung schloß ein Glimmermineral gleich aus: n =<
1,503, niedrige Doppelbrechung, optisch zweiachsig positiv mit kleinem bis
mittlerem Achsenwinkel. AE―| Spaltung (010) mit senkrechtem Austritt
der ersten Mittellinie. Durch diese Eigenschaften ist das Mineral
eindeutig als Heulandit -Ca[Al2Si7O18]·6
H2O, mon. –charakterisiert.
Wir
haben seit vielen Jahren auf das Vorkommen von Zeolithmineralen im kärntnerischen
Altkristallin gewartet, nachdem in der Steiermark von den Niederen Tauern
-Seetaler Alpen -Stubalpe -Gleinalpe bis zur Koralpe an zahlreichen
Stellen Zeolithe aufgefunden worden sind, und es aus
mineralparagenetischen Gründen als unverständlich empfunden, daß diese
Mineralisationen nicht über die Landesgrenzen reichen sollten. Das neue
Heulandit-Vorkommen füllt eine Lücke aus. Allerdings erscheint die
Paragenese etwas ungewohnt. In der Steiermark sind vorwiegend Klüfte in
Glimmerschiefern, Gneisen und Amphibolithen die Träger der
Zeolith-Mineralgesellschaften. Auf der Saualpe wurde kürzlich Desmin in
einem Pegmatit nachgewiesen (30, S. 20/21), doch unser neuer Heulandit
sitzt in und auf Marmor. Dabei finden wir aber Anschluß an die
Zeolithparagenese (Heulandit, Desmin und Chabasit), die aus einem
Glimmermarmor von St. Johann ob Hohenburg (Weststeiermark) beschrieben
worden ist (25 a, S. 41/43). Vom Vorkommen beim Koglereck sind noch etwa
1,6 cm große, in Klüften entwickelte Kalkspat-xx erwähnenswert; sie
zeigen die bekannte Andreasberger "Kanonenspat" Tracht mit Prisma
und Basis.
(MEIXNER)
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