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1434) Annabergit von
St. Lorenzen am Hühnerkogel, südliche Koralpe, Kärnten
Im Jänner 2006 legte Herr Gernot Weißensteiner, Deutschlandsberg, wieder
einmal Aufsammlungsmaterial zur Bestimmung vor, welches von einem größeren
Ultrabasit- Vorkommen im Bereich des Hühnerkogels nordöstlich von St.
Lorenzen stammt. Innerhalb der südlichen Koralpe gehört dieser Ultrabasit
zu einer Reihe von Vorkommen, welche zur Plankogel- Serie gerechnet
werden. Prof. Georg Kleinschmidt, Universität Frankfurt, der diese
Ultrabasit-Vorkommen in den 1970-Jahren und danach mit seinen Diplomanden
kartierte (KLEINSCHMIDT et al. 1989), hat auf steirischer Seite in zwei
benachbarten Vorkommen nahe der Kirche St. Urban Nickelmineralisationen
festgestellt. MEIXNER (1976), der diese bearbeitete, beschrieb daraufhin
"Cabrerit" (ältere Bezeichnung für Mg-hältigen Annabergit in der
Mischungsreihe Annabergit-Hörnesit) und als Primärerz Nickelin.
Die von Herrn Weißensteiner in dankenswerter Weise bereitgestellten Proben
wurden in der westlich des Hühnerkogels gelegenen, so genannten
Pratherwaldung (Ortsbezeichnung in der OK 1:50.000 nicht eingetragen),
entlang von alten Forstwegen aufgesammelt. Sie stammen überwiegend von
größeren Blöcken. Herr Weißensteiner hat sein Aufsammlungsmaterial mit den
Fundortsbezeichnungen "Pratherwaldung 16" gekennzeichnet, wobei Fundpunkt
1 etwa 450 m W der an der Staatsgrenze zu Slowenien befindlichen Kote 1090
situiert ist. Fundpunkt 2 liegt ca. 250 m W der Kote 1090. Der nördlichste
Fundpunkt 6 liegt ca. 550 m östlich des Gehöftes Jankitz und rund 750 m
nördlich von Fundpunkt 1 entfernt. Die Punkte 3, 4 und 5 liegen
perlenschnurartig auf der Verbindungslinie von Punkt 2 nach Punkt 6. Neben
Antigoritserpentiniten, oft mit Anthophyllit und Tremolit, z. T. auch mit
Resten von Forsterit, konnten auch Anthophyllit- Talk-Felse aufgesammelt
werden. Dieser Befund deckt sich weitgehend mit den Beschreibungen von
KIESLINGER (1926) oder DEUTER (1977; freundl. Mitt. Prof. Kleinschmidt).
Zwei vom Fundpunkt "Pratherwaldung 2" stammende Proben bestehen
hauptsächlich aus Anthophyllit sowie etwas Talk und Chlorit. Der
Anthophyllit bildet sonnenartig angeordnete, blassbräunliche strahlige
Aggregate, z. T. spleißen diese auch asbestartig aus. Vereinzelt finden
sich fleckenartig verteilt, dünne- apfelgrün gefärbte Beläge, die allein
schon in Analogie zu den steirischen Vorkommen als "Cabrerit" angesehen
werden konnten. Dieser Verdacht konnte mittels XRD- und REM-EDS-Analytik
nur bedingt bestätigt werden. Zum einen unterscheiden sich die
Diffraktogramme von Annabergit und Hörnesit kaum und zum anderen
überlagern sich bei der EDS-Analyse die wesentlichen As- und die
Mg-Linien. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ein gewisser
Ni-Ersatz durch Mg vorliegt, also man es mit Mg-hältigern Annabergit
("Cabrerit") zu tun hat, muss dies durch eine andere Analysentechnik
bestätigt werden. Erwähnenswert sind noch zwei Proben mit grobblättrigem,
lauchgrün gefärbtem Chlorit. EDS-Analysen ergeben an Hauptelementen Si, Mg
und Al und geringe Gehalte an Cr und Fe. Demnach handelt es sich um einen
Cr-hältigen, Fe-armen Klinochlor.
(Postl/Bojar)
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