Taucher J. / 1994

 

933. Natrolith aus dem Steinbruch im Fraßgraben, Koralpe, Kärnten.

  Über die Kluftmineralisationen im Steinbruch der Fa. MODRE (ehemaliger Steinbruch der Fa. GALL) im Fraßgraben nahe der Ortschaft Fraß berichten ausführlich MEIXNER (1966 und 1967), WEISSENSTEINER (1979) sowie POSTL und NIEDERMAYR in NIEDERMAYR et al. (1993). Eine ungefähr 4 x 3 cm große, vor einigen Jahren aufgesammelte Probe besteht großteils aus oberflächlich leicht bräunlich gefärbtem, im Bruch aber klarem Calcit. In kleinen Hohlräumen des Calcits sind weiße, seidig glänzende, teilweise durchscheinende, bis 10 Millimeter große, meist gebrochene Kristalle in radialstrahligen Aggregaten zu erkennen. Daneben finden sich noch sehr dünne, farblos bis weiße Kristalle in kleinen Büscheln und in wirrstrahligen Haufen sowie Eisensulfide. Die großen weißen Kristalle erwiesen sich röntgenographisch erwartungsgemäß als Laumontit. Die weißen, an den Kristallenden farblosen, bis einen Millimeter großen Kristalle stellten sich als Natrolith heraus. Natrolith ist außerhalb von Vulkaniten ein sehr seltenes Mineral (TAUCHER und POSTL in NIEDERMAYR et al, 1991. TAUCHER und NIEDERMAYR, 1993). 23 Die Bestimmung erfolgte röntgenographisch, mittels IR-Spektrum und energiedispersiver Mikrosondenanalyse*). Diese weist Si, Al und Na aus. An Formen sind {110} und {111} zu erkennen. Die Natrolithkristalle sind fast vollständig von einer dünnen Calcitkruste überzogen, welche selten schlecht entwickelte Rhomboeder erkennen läßt (Abb.1). Neben Natrolith und Laumontit sind noch Stellerit und Chabasit zu beobachten. An Sulfiden konnten Pyrit und Pyrrhotin festgestellt werden. Pyrit bildet einen einen Millimeter großen würfeligen Kristall auf Calcit. Im Calcit eingewachsen konnte röntgenographisch neben Pyrit auch noch Pyrrhotin bestimmt werden. Die Ausscheidungsfolge ist nicht eindeutig anzugeben. Calcit I - Laumontit, Natrolith - Chabasit, Stellerit - Calcit II.
(TAUCHER)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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