Meixner H. / 1967

 

242. Weitere Mineralfunde vom Steinbruch Gall im Fraßgraben bei Wolfsberg, Koralpe, K.

Kürzlich konnten von dieser Fundstätte Zirkon -xx in pegmatischen Injektionen und verschiedene Kluftminerale, darunter auch Laumontit -xx, aus Kluftfüllungen im Muskovit-Schiefergneis angegeben werden (25, S. 99/100). Wiederum dem Sammeleifer, aber auch selbständigen optischen Kontrollen von Oberlehrer V. LEITNER (St. Michael) sind weitere Ergebnisse zu verdanken.

Einige Stufen zeigen auf der Kluft zunächst einige mm große, würfelige Pyrit -xx, daneben ebenso dimensionierte, schwarzgrüne, bündelige Prochlorit -Aggregate; die mehrere Zentimeter dicke Kluft ist dann mit grobspätigem farblosen bis weißen Kalzit ausgefüllt. In solchem Kalkspat sitzen gelegentlich derb aussehende Nester eines grünlich, gelblich-oder bräunlichweißen, muschelig brechenden Minerals, hier zunächst ohne kennzeichnende Kristallformen. Die Optische Untersuchung (bereits V. LEITNER) ergab, daß Prehnit vorliegt. Es ist bemerkenswert, daß ich vor Jahren das gleiche Mineral, allerdings in charakteristischen Kristallen, ebenfalls mit Kalzit, schon von einer Straßenbaustelle im Fraßgraben namhaft machen konnte (13, S. 26). Bei neueren Aufsammlungen wurden von V. LEITNER auch Stücke gefunden, an denen die für Prehnit so bezeichnenden, tonnenförmigen Aggregationen auftreten.

Eine andere Kluft im Schiefergneis war zunächst in 2 cm Stärke mit 1 mm körnigem Prochlorit bedeckt, darauf sitzen einige kleine Quarz -xx und gelbgrüne Epidotsäulchen, zusammen mit einem weißen, stengeligen Mineral (Länge bis 1 cm, Ø1 bis 2 mm). Parallel der Längsrichtung (Z) verlaufen zwei gleich vollkommene Spaltungen, m/m"' = 88°30' (88°37' bei Skolezit). Eingehende optische Untersuchungen bestätigten, daß wir hier Skolezit vor uns haben. Zwillinge (100) sind ungemein verbreitet. Im Pulverpräparat wurden die gleichen Eigenschaften gefunden, wie beim kristallographisch gesicherten Skolezit vom Pflüglhof im Maltatal (19, S. 96/98). Bei der Beschreibung der Laumontit -xx vom Steinbruch Gall wurde auf die Möglichkeit anderer Zeolithfunde aufmerksam gemacht. Es ist sehr erfreulich, daß diese Vermutung so rasch bestätigt werden konnte; neuerdings außerdem Desmin und Thomsonit!
(MEIXNER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....