POSTL, W., F. BRANDSTÄTTER & G. NIEDERMAYR / 1990 |
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776. Hydroxyl-Herderit, Carbonat-Apatit, Adular, Stellerit,
Chalkopyrit, Pyrochlor und Siderit aus dem Brandrücken
Explorationsstollen auf der Koralpe, Kärnten. An Material von Herrn F. RAK (Voitsberg) aus dem Jahre 1988
konnten farblose, prismatische, meist zu Gruppen aggregierte Kristalle als
Stellerit bestimmt werden (Abb. 2). Dieses Zeolithmineral tritt in
kleinsten Hohlräumen eines hauptsächlich aus feinkristallinem Heulandit
bestehenden Kluftbelages auf. Der Schluß auf Stellerit, welcher dem
Stilbit sehr nahe steht, wurde aufgrund der prismatischen Kristallgestalt,
der geraden Auslöschung im polarisierten Licht und des Fehlens von Na in
der Mikrosonden-Analyse gezogen. Weiters kann noch das Auftreten von Chalkopyrit hinzugefügt
werden, der in Zinkblende eingewachsen ist. Das Untersuchungsmaterial
wurde von Frau H. KÖNIGSHOFER (Graz) zur Verfügung gestellt. Die
Minerale Adular und Siderit haben bisher noch keine Erwähnung gefunden.
Adular tritt in Form von glasklaren feinkristallinen Rasen in Klüftchen
auf. Siderit findet sich neben Bleiglanz als etwa 0,5 mm große, teilweise
braun bis grünbraun überkrustete flachrhomboedrische Kriställchen. Eine
weitere interessante Probe stellte uns Frau Flora STAGE, Spittal/Drau, zur
Untersuchung zur Verfügung. Kleine rundliche, dunkelbraune und harzglänzende
Körnchen, in Feldspat eingewachsen, konnten dabei röntgenographisch als
Pyrochlor identifiziert werden; eine EMS Teilanalyse-) bestätigte diese
Bestimmung (Tab. 1). Gemäß der schematischen Zusammensetzung X2Y2O6
(O,OH,F) wird die X-Komponente durch Ca und U dominiert, in der
Y-Komponenten überwiegt Ta. Unter der Annahme, daß das gemessene Gesamtblei radiogenen
Ursprungs ist, errechnet sich aus den U-, Th-und Pb-Gehalten des Pyrochlors ein "Zerfallsalter" von ca. 80-100 Mio. Jahren dies würde
gut mit einem altalpidischen Metamorphoseereignis übereinstimmen, kann
aber nach Tab. 1: EMS Teilanalyse (in Gew.-%) des Pyrochlors vom
Brandrückenexplorationsstollen, Koralpe Na2O 0,85 CaO 13,8 UO2 14,3 ThO2 0,1 PbO 0,17 TiO2 4,1 Nb2O 9,9 Ta2O 36,4 Summe 79,62 den bisherigen Literaturdaten nicht als das Bildungsalter
des Pegmatits aufgefaßt werden (vgl. GOD 1989), da der Pyrochlor zum primären
Mineralbestand der Spodumenpegmatite zu rechnen ist. Es müßte daher eine
metamorphosebedingte Umkristallisation des Pyrochlors zu alpidischer Zeit
angenommen werden. POSTL/BRANDSTÄTTER/NIEDERMAYR
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