Niedermayr G. & W. Postl / 1987 |
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659. Axinit, Desmin (Stilbit), Heulandit, Laumontit, Chabasit, Holmquistit*) und andere Mineralien aus dem Brandrücken-Explorationsstollen auf der Koralpe, Kärnten. Schon
vor einiger Zeit wurde über das Vorkommen von Axinit, Klinozoisit und
Prehnit aus einer verstürzten Amphibolitkluft im Bereich des
Spodumenvorkommens am Brandrücken berichtet (POSTL/WALTER in NIEDERMAYR
et al. 1984). Es war daher zu erwarten, daß auch durch den Probeschurf,
der die Spodumen führende Serie durch6rtert, ähnliche
Kluftmineralisationen aufgeschlossen werden. Durch die Aufmerksamkeit Kärntner
und steirischer Sammler konnten nun weitere interessante Proben aus dieser
Paragenese sichergestellt werden. Über Vermittlung erhielten die
Verfasser reichlich Material zur Untersuchung, das die Herren F. LITSCHER,
Klagenfurt, und G. WEISSENSTEINER (Deutschlandsberg) aufgesammelt haben.
R6ntgenographisch konnten bisher nachgewiesen werden: Apatit, Axinit,
Chabasit, Desmin (Stilbit), Heulandit, Holmquistit, Klinozoisit,
Laumontit, Montmorillonit, Prehnit, Pyrrhotin und brauner Turmalin. Die
genannten Mineralarten treten z. T. im Gestein, meist pegmatoide Lagen in
Amphiboliten, eingewachsen und z. T. in typischen Zerrklüften frei
auskristallisiert auf. Im Gestein eingewachsen sind besonders auffällig
bis mehrere Zentimeter lange, teils durchsichtig bis durchscheinende,
grauviolette Stengel von Holmquistit-); dieser ist z. T. auch in
feinstrahlig-verfilzten Aggregaten lagenweise eingeschaltet und wird
selten auch von weingelbem Apatit begleitet. In ähnlichen, aber
holmquistitfreien Lagen sind bis 2 cm lange Garben von gelblichgrünen bis
hellrosa gefärbten Klinozoisit-Stengeln zu beobachten. Daneben treten
manchmal auch typisch tombakbraune, wenige Millimeter große Butzen von
Pyrrhotin auf. Auf Klüften des Gesteins finden sich bisweilen dichte,
kanariengelbe Beläge von Montmorillonit. Die Zerrklüfte in den
hornblendereichen Gesteinsproben sind z. T. von bis mehreren Zentimeter mächtigen
hellgrünen Prehnit-Massen ausgefüllt, in die bisweilen bis 1 cm große,
nelkenbraune Axinite in typischer tafeliger Tracht eingewachsen sind. Darüber
sind feine Rasen aus Heulandit, z. T. auch Desmin, ausgebildet. Heulandit
bildet kleine, nur wenige Millimeter große, nach (010) dicktafelig
entwickelte Kristalle und zeigt auch Perlmutterglanz auf (010).
Interessant ist, daß er, wie auch seidenglänzende, weiße, faserige bis
blättrige Laumontit-xx, z. T. auch von Desmin-Rasen überwachsen werden.
Chabasit tritt in farblosen, winzigen Rhomboedern auf. Bei der gegenständlichen
Kluftassoziation handelt es sich um eine typische
Zerrkluft-Mineralisation, wie sie vor allem in Amphiboliten und ähnlichen
Gesteinen häufiger beobachtet werden kann (vgl. WEISSENSTEINER, 1979;
MEIXNER, 1980). |
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