Niedermayr G. & F. Brandstätter / 1987

 

660. Kassiterit vom Brandrücken auf der Koralpe, Kärnten.

  Schon vor längerer Zeit haben POSTL und GOLOB (1979) sehr ausführlich über einen Fund von Kassiterit zusammen mit Ilmenorutil (Nb-Rutil) und Columbit aus einem Spodumenpegmatit im Wildbachgraben, Koralpe, berichtet und auch auf das weltweit beobachtbare gemeinsame Auftreten von Niob-, Tantal-und Lithiummineralien in Pegmatiten hingewiesen. So gesehen ist es daher nicht verwunderlich, daß kürzlich Columbit auch im Spodumen-Vorkommen des Brandrückens festgestellt werden konnte (MOSER/POSTL in NIEDERMAYR et al. 1986). Weltweit auffallend ist allerdings auch, daß Kassiterit ebenfalls ein häufiger Begleiter in den vorhin genannten Paragenesen ist, wobei Spodumen dann nicht immer zugegen sein muß. Dies gilt z. B. auch für einen weiteren Kärntner Fund aus dem Pegmatit der Lieserschlucht bei Spittal an der Drau (MEIXNER, 1951b). Aus den genannten Gründen war es eigentlich zu erwarten, daß auch aus dem Bereich des Spodumen-Vorkommens des Brandrückens Kassiterit nachgewiesen werden wird. Herr Ing. W. HAMERSCHLAG, Wien, beobachtete nun im vergangenen Jahr am Nordosthang des Brandrückens Richtung Gösler Wald einen Pegmatitblock mit deutlicher lagiger Textur, der in einzelnen Lagen gehäuft bis zu 3 mm große, undeutlich begrenzte, schwarzbraune und harzglänzende Kristalle aufwies. Röntgenographisch konnten diese Kristalle als Kassiterit identifiziert werden. Anhand einer Röntgendiffraktometer-Aufnahme (CuKα-Strahlung) mit Quarz als internem Standard wurden die Gitterkonstanten bestimmt mit ao = 4,777 ±,005Å, Co = 3,189 ±0,004Å, c/a = 0,672. Dies entspricht innerhalb der Fehlergrenzen den Werten, die POSTL und GOLOB ( 1979) für den Kassiterit aus dem Steinbruch Gupper im Wildbachgraben mitgeteilt haben. (BRANDSTÄTTER/NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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