Zirkl E. J. / 1964                                                                                                   Textauszug

  Barytkristalle vom Basaltsteinbruch Kollnitz bei st im Lavanttal (Kärnten).

Von Erich Johann ZIRKL, Graz. (Institut für Mineralogie und Technische Geologie der Technischen Hochschule).

Baryt in unregelmäßigen und stark angeätzten Fragmenten wurde aus dem Basaltsteinbruch von Kollnitz bei St. Paul im Lavanttal bereits früher (ZIRKL 1961 u. 1962) angegeben. Nun sind von Herrn REINSDORFF (Klagenfurt) größere und recht gut ausgebildete Kristalle gefunden worden, die er mir in dankenswerter Weise zur Bestimmung und Untersuchung überließ.
Es liegen vier lose und einseitig abgebrochene Kristalle vor, der kleinste davon ist 5 x 7 x 15 mm, der größte 8 x 12 x 42 mm. Nur der kleinste hat einigermaßen glatte Flächen, die anderen sind sehr stark angeätzt. Nur im Bereich der ursprünglichen Anwachsstelle spiegeln die Kristallflächen. Der kleinste Kristall ließ sogar eine Vermessung mit dem Anlegegoniometer zu, so daß die Flächen in Verbindung mit den Spaltrichtungen eindeutig indiziert werden konnten. Die Kristalle sind demnach säulig hach der a-Achse gestreckt und haben etwa gleich breite (001) -und (011) -Flächen. An den vorderen Enden treten die (102)-Flächen als Begrenzung hinzu. Die von der Basisfläche aus gemessenen Winkel sind:

                                gemessen:                             nach HINTZE 1930:
(001):(011)                 53°                                                52°43´
(001):(102)                 38,5°                                             38°51'

Die Messungen sind für die Indizierung der Flächen hinlänglich genau. Ebenso sind die weiteren zunächst nur routinemäßig ausgeführten Beobachtungen für die eindeutige Bestimmung der Kristalle als Baryt ausreichend:
Dichte: 4,448
Lichtbrechung: ~ 1,63-1,64
Doppelbrechung: ~ 0,01
Achsenwinkel: etwas kleiner als 40°
Optischer Charakter: positiv.
Das in Schwefelsäure gekochte Pulver gibt eine grüne Flammenfärbung, so daß Coelestin ausgeschlossen werden kann.
Es ist nur zu hoffen, daß durch rege Nachsuche im Steinbruch von Kollnitz die anderen bisher nur in winzigen Kristallen bekannten und zum Teil sehr seltenen Mineralien, wie Erionit, Phillipsit, Heulandit usw. auch noch in größeren Dimensionen gefunden werden.

Literatur:

ZIRKL, E. J., 1961: Neue Beobachtungen am Basalt von Kollnitz im Lavanttal, Kärnten. - Der Karinthin, Folge 43/44, 1961, 175-188.

ZIRKL, E. J., 1962: Neues über den Basalt von Kollnitz im Lavanttal, Kärnten. - Tschermaks min.u.petr. Mitt. 8, 1962, 96-139.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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