Niedermayr G. / 1985 |
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595. Doppelendige Quarze, Dolomit, Palygorskit und
organische Substanz vom Mlincasattel in den Karawanken, Kärnten. Im Bereich der Fundstelle treten hornsteinführende, hell-
bis dunkelgraue, z. T. bituminöse und mehr oder weniger dolomitische,
gebankte bis massige Plattenkalke der Obertrias auf (Hornsteinkalk,
SEELMAIER 1940). In diesen Kalken sind Lösungshohlräume weit verbreitet,
wobei die Hohlräume in der Regel von dichten Rasen bis zu 1 cm großer
Dolomitrhomboeder ausgekleidet sind. Nur in jenen Gesteinspartien, in
welchen Hornsteinlagen auftreten und das Gestein gleichzeitig auch einen
gewissen Bitumengehalt aufweist, finden sich in den Lösungshohlräumen
neben Dolomit (und fallweise auch Calcit) Quarz, größtenteils
doppelendig ausgebildet, Palygorskit; Kaolinit und reichlich organische
Substanz. Die Quarze erreichen dabei bis zu 4 cm Größe und sind größtenteils
klar bis durchsichtig. In der Regel sind sie lose in der bituminösen,
asphaltähnlichen Substanz eingebettet und wittern leicht aus. Sie
entsprechen in der Ausbildung vollkommen jenen Quarzen, die wir unter der
Bezeichnung "Marmaroser Diamanten", "Herkimer
Diamanten" etc. kennen. Bisweilen sind die Quarze zu Gruppen
aggregiert. Die Formenarmut der Quarze ist besonders hervorzuheben. Bisher
wurden neben dem Prisma I. Stellung {1010} nur die beiden Hauptrhomboeder
{1011} und {0111} beobachtet, wobei kurzprismatische Kristalle überwiegen;
selten kann das Prisma auch fehlen bzw. stark zurücktreten, so daß -ähnlich
dem hexagonal-trapezoedrischen Hoch-Quarz ausgebildete -Dihexaeder
vorliegen. Außer Einschlüssen von organischer Substanz können in
den Quarzen auch Karbonatrhomboeder, Flüssigkeitsfahnen und sehr
charakteristisch ausgebildete Zweiphaseneinschlüsse, die derzeit von
Herrn Dr. J. MULLIS, Fribourg, untersucht werden, beobachtet werden. Die Quarze sind sehr oft in eine asphaltähnliche, schwarze
Masse eingebettet und sind damit dem Vorkommen vom Lumkofel (siehe Beitrag
im gleichen Heft) sehr ähnlich. Interessant ist, daß sowohl das
Vorkommen vom Lumkofel als auch jenes Mlincasattel in obertriadischen
Plattenkalken liegt. Von der Karawanken-Südseite werden ähnlich
gebildete "wasserhelle Krystalle mit Dolomit-Krystallen in Begleitung
von Asphalt in dolomitischem Kalk im Johannis-Stollen bei Raibl", (HINTZE
1915 ) beschrieben, und in der Sammlung der Mineralogisch-Petrographischen
Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien finden sich lose,
doppelendig ausgebildete Quarz-Kristalle, die auch Bitumeneinschlüsse führen,
unter der Fundortangabe "Dammerde bei Zirknitz" (Krain, siehe
HINTZE 1915, S. 1378).
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