Cerny I. / 1977 Textauszug |
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Zur Fazies und Blei/Zink-Verteilung im
"Anis“ der Karawanken.
Von
Immo CERNY EINLEITUNG
Die im Rahmen einer Dissertation 1973 begonnenen sedimentologisch-geochemischen Arbeiten konnten 1976 durch ein, in dankenswerter Weise finanziertes Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (Sektion Forschung) fortgesetzt werden. Für die Möglichkeit, das Forschungsvorhaben durchzuführen, danke ich Herrn Prof. Dr. L. KOSTELKA. Herrn Prof. Dr. H. W. FLÜGEL danke ich für die Anleitung und Betreuung während der Dissertation. Für die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes, die sachliche Hilfe und die Durchführung der Analysen bin ich der Bleiberger Bergwerks Union zu großem Dank verpflichtet. Die Aufnahmetätigkeit umfaßt Profile nördlich und südlich der alpin-dinarischen Naht, wobei der Schwerpunkt auf den Nordstamm der Karawanken gelegt wurde. Profile südlich der bedeutenden Störungszone sollten Vergleichszwecken dienen. Der "Alpine Muschelkalk" bzw. die "Serie des Alpinen Muschelkalkes" im Sinne von SARNTHEIN (1965), als lithostratigraphische Einheit vom Range einer Formation, umfaßt in den Karawanken jene Sedimente, die von der Hangendgrenze der Werfener Schichten bis zum Einsetzen des Wettersteinkalkes ( -dolomits bzw. "Schlerndolomits") oder der Partnachschichten reichen. LAGE
DER PROFILE
Das Arbeitsgebiet erstreckt sich über ca. 50 km von der Petzen im Osten über den Raum Eisenkappel-Zell Pfarre-Ferlach-Feistritz im Rosental bis Rosenbach im Westen. Profile
im Nordstamm der Karawanken: (1) Forststraße Luscha-Alm, (2) Goreca, (3)
Straße von Globasnitz zum Gasthof Riepl, (4) Berghof Brunner bei
Eisenkappel, (5) Forststraße Leinschitsch, (6) Schaida-Sattel, (7) Straßenprofil
"Klamm" im Waidischtal, (8) Wabutschnik-Graben, (9) Waidisch,
(10) Unterwaidisch, (11) Unterloibl (Kotla), (12) Sinacher Gupf bei
Windisch Bleiberg, (13) Bärental. Profile im Südstamm der Karawanken:
(14) "Andreasstraße" (Remschenig-Graben), (15) Kupitz-Klamm,
(16) Obojnig-Graben, (17) Potok-Graben, (18) Bärengraben bei Rosenbach. LITHOSTRATIGRAPHIE
Durch
das weitgehende Fehlen von Makro- und Mikrofossilien kann sowohl im
Nordstamm als auch im Südstamm der Karawanken nur eine
lithostratigraphische Gliederung durchgeführt werden. Grundlage dieser
Gliederung im Nordstamm sind -da die Liegendgrenze zu den Werfener
Schichten aus tektonischen Gründen meist fehlt -das erste Auftreten von
"Tuffen", das Vorhandensein eines Dolomitkomplexes, der wegen
seiner mittleren Stellung in den Profilen als "Zwischendolomit"
bezeichnet wurde, und einer Kalk- oder Dolomitfolge (mit oder ohne
"Tuffe") über dem "Zwischendolomit". Zufolge des
"Zwischendolomits" ist eine lithostratigraphische Dreigliederung
im Nordstamm möglich: Untere
Schichtgruppe: unterschiedliche karbonatische Entwicklung (Kalke,
Dolomite, Rauhwacken, Breccien, mergelige Lagen) Mittlere
Schichtgruppe: "Zwischendolomit" (vereinzelt kalkig) Obere
Schichtgruppe: faziell differenzierte Abfolgen (Bankkalke, Bankdolomite,
Knollenkalke, "Tuffe"). Die südalpine Entwicklung zeigt eine völlig
andere Gliederung. Das einzig Verbindende ist das Auftreten von
"Tuffen". Für den Südstamm der Karawanken ergibt sich eine
Dreigliederung, die durch das Auftreten von Konglomeraten geprägt wird.
Die lithostratigraphische Stellung der Konglomerate variiert jedoch so
stark, daß der "Leitcharakter" verloren geht. Anhand des gut
aufgeschlossenen Profils im Obojnig-Graben ist jene Dreigliederung möglich
: Untere
Schichtgruppe: z. T. fossilführende Kalke, Dolomite Mittlere
Schichtgruppe: bunte Konglomerate, dolomitische Mergel, mergelige Kalke
mit Pflanzenresten Obere
Schichtgruppe: Flaser-Wurstelkalke, Mergel, Knollenkalke mit Tuffen. LITHOLOGIE
IM NORDST AMM Untere
Schichtgruppe Wurstel-Flaserkalk-Folge Wurstel-Flaserkalke
stellen eine nicht horizontgebundene Fazies dar. In Profilen östlich
Eisenkappel bilden sie, zusammen mit Rauhwacken und Breccien, die
liegendste Abfolge des Alpinen Muschelkalkes. Die Mächtigkeit beträgt
maximal 160 m. In
Profilen westlich von Eisenkappel bis in das Waidischtal zeigt sich eine Mächtigkeitsreduktion
dieses Faziestyps. Im Bereich des Hochobirs sind Wurstel-Flaserkalke mit
einer Mächtigkeit von 30 m vorhanden. Sie überlagern helle Kalkarenite
bzw. primär gebildete Dolomite. Im Waidischtal treten sie als dm-mächtige
Linsen und Lagen zwischen "plattendolomiten" auf. Gegen Westen,
bis in das Bärtental, fehlt. dieser Faziestyp. Die
dunkelgrauen Wurstel-Flaserkalke sind wechselnd bankig bis grobbankig
ausgebildet. Angewitterte Schichtflächen sind mit oftmals sich überkreuzenden
kalkigen Wülsten, den " Wursteln", übersät. In Dünnschliffen
werden die Wurstelkalke durch helle, linsig bis unförmig mikrosparitische
bis mikritische, z. T. pelletreiche " Wurstel" in dunkler
mergelig-quarzreicher Matrix aufgebaut. Die " Wurstel" gehen
entweder kontinuierlich in die mergelig-quarzreiche Matrix über oder
werden durch Stylolithen scharf begrenzt. An
Drucklösungs- oder Flaserungszonen ist eine Anreicherung von Quarz
festzustellen. Dolomitisierungserscheinungen sind in Form von kleinen
Rhomboedern entlang von Stylolithen häufig. Der Biogengehalt liegt meist
unter 10 Prozent. Vereinzelt sind Ostracodenschälchen, Filamente,
Echinodermen- und Foraminiferenreste vorhanden. Nur lokal treten
Anreicherungen von Kleingastropoden und Ostracoden auf. Die
Lösungsrückstände dieser Kalke können durchwegs als monoton bezeichnet
werden. Sie beinhalten limonitische Aggregate, reichlich Hellglimmer und
gerundeten Quarz. Der unlösliche Rückstand schwankt zwischen 10 und 14
Prozent. Neben
Wurstel-Flaserkalken als lithologisch-mikrofaziellem Typus treten
untergeordnet bioturbat verwühlte Laminite, fossilleere Mikrite und Krümelkalke
auf. Die
Genese der Wurstel-Flaserkalke wurde von zahlreichen Autoren (vgl. z. B.
BRANDNER 1972, NACHTMANN 1975) diskutiert. Die Auffassung, daß die
Entstehungsursache die Bioturbation ist, kann in zahlreichen Fällen bestätigt
werden. Rauhwacken
: Ihr Auftreten ist auf den Bereich östlich Eisenkappel beschränkt. Die
WurstelFlaserkalkFolge beinhaltet sieben gelbbraune, partienweise "rauhwackig-zellig"
verwitternde dichte Kalkbänke. Die Mächtigkeit schwankt zwischen 1 und 3
m. Die Bänke sind gleichmäßig im Profil verteilt. Schliffe
zeigen einen Mudstone, meist fossiler, jedoch mit deutlichen Anzeichen
bioturbater Verwühlung. Die Bioturbation äußert sich in mm-breiten Wühlgängen,
gefüllt mit Pellets und detritärem Quarz. Im unverwühlten Anteil sind
Calcit- Pseudomorphosen nach (?) Gips häufig. Neben cm-großen
Plastiklasten treten vereinzelt stromatolithische Strukturen auf. Breccien:
Etwa in der Mitte der Wurstel-Flaserkalk-Folge treten, 65 m mächtig,
kavernös verwitternde Breccien auf. Sie werden im Liegenden von
Wurstelkalken, im Hangenden von bioturbat verwühlten Laminiten begrenzt.
Bei den Breccien handelt es sich nach dem Geländebefund um "polymikte"
dolomitische und kalkige Komponenten (Ø-mm-Bereich bis 20 cm) in
orangeroter bis gelblich brauner kalkiger Matrix. Die Textur entspricht
einem Wackestone. Zwischen den Breccienbänken treten mehrmals dm-mächtige
Einschaltungen von intensiv rot-orange, grau-orange laminierten Kalken
auf. In
Dünnschliffen treten an Breccienkomponenten auf: Dolomikrite, Dolosparite,
Oosparite, Gips-quarz-Glimmer-reiche Mudstones. Die kalkige Matrix ist z.
T. reich an evaporitischen Mineralen. Der unlösliche Rückstand
(Gesamtstein) schwankt zwischen 15 und 25 Prozent. Fossilien fehlen. Die
laminierten Zwischenlagen werden im Schliff von abwechselnd roten und
grauen mikritischen Bändern (Abstand um 0,5 mm) aufgebaut. Häufig sind
Plastiklaste. Die Laminierung erinnert an "warvenähnliche"
Schichtung und wird von den Plastiklasten unterbrochen. Rundliche und
linsige Hohlräume (Ø bis 1 mm) sind mit Gips erfüllt. Den Abschluß des
Breccienhorizontes bilden ca. 80 cm mächtige Rotkalke (Pelmikrite), die
von keilartigen Spalten (Breite bis 1 cm) durchsetzt sind. Die Füllung
der Spalten erfolgte durch rotes, toniges Material. Bankkalke
Die
über der Wurstel-Flaserkalk-Folge auf 120 m Mächtigkeit auftretenden
Bankkalke, die mit dem Einsetzen des "Zwischendolomits" enden,
stellen eine Wechsellagerung plattiger und grobbankiger, grauer Kalke dar.
Eingeschaltet sind drei Dolomithorizonte von 0,6 und 1,3 bzw. 7 m Mächtigkeit.
Die
plattigen Kalke sind körnig dicht, oftmals laminiert. Grobbankige
Bereiche sind reich an Calcit äderung und in den hangendsten
Profilabschnitten intensiv schichtparallel stylolithisiert. Bezüglich
der Bankausbildung zeigt sich, daß Proben von grobbankigen Kalken als
fossilleere Mikrosparite bis Mikrite, Proben von plattigen Kalken als
sparitische Typen mit z. T. hohem Gehalt an Allochemen ausgebildet sind.
Als Mikrofaziestypen lassen sich Oosparite, Pel-Mikrosparite, Krümelkalke
und Laminite mit resedimentierten Klasten ausscheiden. Die unlöslichen Rückstandsmengen
im gesamten Profilabschnitt schwanken zwischen 1 und 5 Prozent. Auffallend
ist das spontane Zurücktreten von detritärem Quarz und Hellglimmer. Die
auftretenden Dolomite lassen sich genetisch zwei Typen zuordnen: die zwei
geringmächtigen Lagen sind euhedrale Dolomite mit großen einschlußreichen
Kernen (vgl. RICHTER 1974). Die Kristallgrößen schwanken zwischen 0,4
und 0,7 mm. Hiebei handelt es sich um "spätdiagenetische"
Dolomite. Der
zweite Typus, 7 m mächtig, entspricht einem "primären"
Dolomit, gebildet unter Bedingungen eines hypersalinaren Milieus. Die Überlagerung
dieses Dolomithorizontes bilden Oosparite -z. T. mit "complex ooids"
(CAROZZI 1964) -und Laminite mit resedimentierten brecciösen Klasten. Schlußfolgerung
Der
Flaser-Wurstelkalk-Komplex östlich von Eisenkappel stellt im Zusammenhang
mit Rauhwacken eine ruhige, schwach terrigen beeinflußte, bioturbat verwühlte
kalkige Fazies dar. Sie kann nach TAFT (1967) mit den bioturbat verwühlten
sandigen Scplammablagerungen der Bahama-Bank verglichen werden. Die
Einschaltung von Rauhwacken ist (vgl. BRANDNER 1972) auf lagunäre Abschnürungen
unter evaporitischen Verhältnissen zurückzuführen. Für die Breccien
wird eine authochtone Entstehung -"collaps breccias" im Sinne
von LUCIA (1972) -angenommen. Collaps-Breccien setzen einen supratidalen,
evaporitischen Ablagerungsraum voraus. Die kavernöse Verwitterungsform
einzelner Komponenten spricht für ein primär gipsführendes Gestein, das
durch Einfluß von Frischwasser "in situ" zerbrochen ist.
Laminierung, Plastiklaste, Fehlen von Fossilien und evaporitische Minerale
stimmen mit dem rezenten Sabkha-Modell unter ariden Klimaten überein. Vor
allem die Spaltenbildungen mit ihren tonigen Füllungen (vgl. u. a.
FISCHER 1964) weisen auf eine mögliche Trockenlegungsphase hin. Gegenüber
der Wurstel-Flaserkalk-Folge wurden die Bankkalke mit ihren
allochemreichen, sparitischen Typen unter weitaus höheren energetischen
Bedingungen abgelagert. Der ständige Wechsel von allochemreichen und
allochemarmen Sedimenten wird auf wechselnd sub- und intertidale
Sedimentationsbedingungen zurückgeführt. Die über den supratidalen
Dolomiten auftretenden Oosparite und Laminite mit resedimentierten Klasten
werden als transgressive Sedimente aufgefaßt (LUCIA, 1972). Plattendolomite
Im
Bereich des Waidischtales, zwischen Zell Pfarre und Ferlach, ist die
Untere Schichtgruppe dolomitisch ausgebildet. Die 160 m mächtige Abfolge
wird von dunkelgrauen Plattendolomiten aufgebaut. Häufig sind zwischen
den ebenflächigen Dolomitbänken im mm bis cm-Bereich glimmer- und
quarzreiche Mergellagen eingeschaltet. Dünnschliffe zeigen Dolomikrite
und Dolosparite mit wechselndem Gehalt an Pellets und Ooiden. Bankkalke
und Mergel
Die
Untere Schichtgruppe im westlichsten Aufnahmegebiet (Bärental) wird von
bituminösen Bankkalken, wechsellagernd mit Mergelbändern, aufgebaut. Die
Mächtigkeit der Mergel reicht vom mm-Bereich in Bankfugen bis max. 2 m.
Die Kalke sind fossilfreie Mikrite. Mittlere
Schichtgruppe , "Zwischendolomit"
Über
den Bankkalken bzw. Plattendolomiten folgen mit unscharfer schlieriger
Grenze hellgraue, massige Dolomite. Die Mächtigkeit dieses
Dolomitkomplexes kann bis 150 m betragen. Die Dolomite verwittern tiefgründig,
sandig-mehlig. Bankung sowie sedimentäre Strukturen (vereinzelt
laminierte Lagen) sind äußerst selten. Schliffe zeigen
1292) Bismuthinit und Bismutit aus einem Quarzgang unterhalb des Weißseehauses in der Wurten, einen
anhedralen Dolomit wechselnder Kristallgröße (Ø 0,07-0,85 mm), der
weder Zonarbau noch "Pelletphantome" aufweist. Nur
im Bereich des Hochobirs (Profil Leinschitsch) ist eine Wechsellagerung
von Kalken und Dolomiten vertreten. Die Grenze Kalk-Dolomit ist an ausgeprägte
Stylolithen gebunden. Nach MISIK (1970) stellen Stylolithen Barrieren für
Mg-Lösungen dar. Die mikritischen Kalke weisen ein Dolomitmosaik auf, das
aus kleinen (0 um 0,07 mm), stark verunreinigten Dolomitkörnern gebildet
wird, während wahrscheinlich primär calcisparitische Typen klare und
vielfach größere Dolomitkristalle beinhalten. MISIK (1970) führt diese
Abhängigkeit auf die Zahl der vorhandenen Nukleationszentren zurück. Der
"Zwischendolomit" in den Karawanken wird als epigenetisch geprägter
Gesteinskomplex aufgefaßt, nicht jedoch als Fazieseinheit im Sinne eines
stabilen Sedimentationsraumes, wie es im "anisischen
Zwischendolomit" des Drauzuges der Fall ist (vgl. BECHSTADT, BRANDNER
& MOSTLER, 1976). Obere
Schichtgruppe
Die
über dem "epigenetisch" geprägten "Zwischendolomit"
vorhandene Schichtgruppe läßt äußerst differenzierte
Sedimentationsbedingungen erkennen: Knollenkalke
Der
bis zu 80 m mächtige Gesteinstypus wird von dunkelgrauen bis bräunlichgrauen
bituminösen Kalken (Dolomiten) aufgebaut. Die Schichtflächen sind
wellig, wulstig, mit tonigen Bestegen versehen. Oftmals sind siltige
Kalkschiefer vorhanden, in denen Kalkknollen schwimmen. Schwärzliche
Hornsteinknauern sind häufig. Mikrofaziell erweisen sich die Knollenkalke
als mikritische bis mikrosparitische, oft filamentreiche Typen. Neben
Ammonitenresten ist eine z. T. reiche Ostracodenführung zu beobachten.
Bioturbation ist kennzeichnend für diesen Faziestyp. Knollendolomite
Die
meist bräunlichgrauen Dolomite treten im dm bis m-Bereich zwischen
Knollenkalken auf. Nach KUBANEK (1969), cit. in BECHSTÄDT & MOSTLER
(1974), erfolgt eine Dolomitneubildung an Drucklösungszonen. Die Dolomite
sind nicht stöchiometrisch aufgebaut, sie weisen einen Calciumüberschuß
auf. Das Mg-Angebot für die Neubildung der Dolomite erfolgt durch Drucklösung
von "Iow-magnesium-calcite". In
den Karawanken (N- und S-Stamm) ist das Auftreten dieser Dolomite jeweils
an Bereiche tuffitischer Einschaltungen gebunden. Mikrofaziell
lassen sich diese Gesteine schwer typisieren. Schliffe zeigen eine
mikroparitische Grundmasse mit calcitizierten Radiolarien und völlig
umkristallisiertem Detritus, wobei die Allocheme (meist Filamente) von
einem dichten dolomitischen Saum umgeben werden, der sich vielfach zur
Grundmasse zusammenschließt. Der
Sedimentationsraum dieses Kalk(Dolomit)Typus wird von zahlreichen Autoren
(BECHSTÄDT, BRANDNER & MOSTLER 1976 cum.lit.) als pelagisch mit
"Beckencharakter" gedeutet. "Tuffite"
Tuffitlagen
werden von zahlreichen Autoren als lithostratigraphische Leithorizonte
herangezogen (z. B. BAUER, 1970, LIST, unpubl.). PILGER & SCHONENBERG
(1958), BECHSTADT & MOSTLER (1974), BECHSTADT, BRANDNER & MOSTLER
(1976) sehen das erste Auftreten basischer bis intermediärer Tuffe (Nördliche
Kalkalpen, Gailtaler Alpen, Südalpen) als zeitgleiches Ereignis. Die
biostratigraphische Einstufung erfolgte in das Illyr (Trinodosus-Zone). Im
"Anis" der Karawanken (Nord- und Südstamm) treten tuffitische
Lagen in Knollenkalken (-dolomiten) auf. Die Zahl der intensiv grünen
Lagen schwankt zwischen 1 und 14. Die Mächtigkeit liegt meist unter 10
cm, selten im dm-Bereich. In der Flachwasserfazies fehlen tuffitische
Einschaltungen. Im
Südstamm der Karawanken treten tuffitische Lagen bereits ab der Basis des
Muschelkalk-Konglomerates auf (vgl. BAUER, 1973). Neben dm-mächtigen, bläulich-grünen
Lagen tritt tuffitisches Material auch als Matrix und als Geröllbestand
der Konglomerate auf. Ob
die "Tuffitlagen" im Nord- und im Südstamm der Karawanken
petrographisch Tuffiten entsprechen, kann wegen des hohen
Zersetzungsgrades nicht beurteilt werden. Röntgen-Diffraktometer-Aufnahmen
(Gesamtgestein) zeigen lediglich das Vorhandensein von Quarz, Illit/Muskowit,
z. T. Kaolinit, untergeordnet Plagioklas und Pyrit. Bankkalke
Das
Verbreitungsgebiet dieser hangenden Kalkfazies beschränkt sich auf den
Raum östlich von Eisenkappel. Die Gesamtmächtigkeit dieser Schichtgruppe
schwankt zwischen 40 und 200 m. Die Abfolge wird aus unregelmäßig
wechsellagernden grauen Bankkalken (vgl. Mikrofaziestypus: B, D, E, C) und
grobbankigen Kalken (MF-Typus A) aufgebaut. Die Überlagerung bilden
braunschwarze bituminöse Kalke, in denen örtlich biogenreiche Knollen
eingelagert sind. Mikrofazies
(= MF)-Typus A: Schuttkalke : Dieser dm bis max. 3 m mächtige
Gesteinstypus tritt bis zu achtmal im Profil auf. Ein linsiges Auskeilen
ist mehrmals zu beobachten. Schliffe von Schuttkalken zeigen eine sparitische Matrix. Den Hauptanteil der Komponenten bilden Litho- und Bioklaste mit z. T. hohem Zerbrechungsgrad. Die Intergranulare sind mit Feindetritus und Pellets gefüllt. Häufig sind intern gradierte Hohlraumfüllungen. Überwiegender biogener Anteil ist Tubiphytes obscurus, weiters algenumkrustete Echinodermenreste, Holocoelia sp., Uvanella sp., Reste von Bryozoen und Nubecularien. Die
Textur der Schuttkalke entspricht einem Grainstone bis Packstone
schlechter bis mittelmäßiger Sortierung. Nach dem Zerbrechungsgrad der
Komponenten ist eine Zuordnung zu E. I. IV 1V 2 wahrscheinlich, was einer
mäßig bis stark bewegten Wasserturbulenz entspricht (nach PLUMLEY et al.
1962). MF-Typus
B: Gradierte Sedimentzyklen: Plattige Kalke zeigen oftmals Gradierung. Die
Mächtigkeit der gradierten Anteile schwankt zwischen 0,4 und 2,5 cm. Pro
Bank (8 bis 10 cm mächtig) sind 2 bis 3 gradierte Anteile vorhanden. Die
Basisanteile eines Gradierungszyklus werden von gut gerundeten bis
kantengerundeten Bio- und Lithoklasten grobarenitischer bis
feinruditischer Korngrößen in sparitischer Matrix aufgebaut. Die
Komponenten entsprechen denen des MF-Typus A. Die Übergänge zum
Feinanteil werden bei gleichmäßig abnehmenden Korngrößen von "sceletal-pelletal-sand"
(EVANs et a. 1973) gebildet. Der Top des gradierten Anteils zeigt
siltitische Korngrößen mit eingeregelten Filamenten. Der folgende
Gradierungszyklus zeigt ein Einsacken der groben Komponenten bzw.
Erosionserscheinungen des liegenden Feinanteils. Nahezu regelmäßig tritt
dieser MF-Typus im Zusammenhang mit dolomitischen Bändern (vgl. MF-Typus
C) auf. MF-Typus
D: Kalkarenite: An Komponenten treten Feindetritus und Pellets in
sparitischer Matrix auf. Das feinbis mittelarenitische Sediment ist gut
sortiert. Die Textur entspricht einem Grainstone. Untergeordnet treten
laminare Fenstergefüge vom Typus LF-A und LLH-S auf. MF-Typus
E: Laminite: Plattige Kalke sind oftmals hellgraubräunlichgrau gebändert.
Die dunklen Bänder sind "filamentreiche" Mikrite. Die bis zu 10
cm langen und ca. 0,1 mm starken Filamente erinnern an Algen-Stromatolithe.
Vereinzelt treten flache linsige pelsparitische Einlagerungen im dichten
Sediment auf. Sie entsprechen einer offenen Flachlinsenschichtung. Die
hellen sparitischen Bänder bilden (ident MF-Typus B, D) geringmächtige,
z. T. gradierte Lagen. MF-Typus
C: Dolomitbänder: Sie treten als im mm-Bereich gebänderte Gesteine auf,
die sich aus lichtgrauen Kalkbändern und weißen Dolomitbändern
zusammensetzen. Schliffe
zeigen 0,5 bis 2 mm mächtige, planlaminare, kryptokristalline Dolomite
mit vereinzelt Dolomit-Pseudomorphosen nach (?) Gips. Die Kalkbänder
werden durch arenitische, vielfach gradierte Lagen (bis 3 cm) gebildet. Morphologie
und Ausbildung der weißen Dolomitbänder entsprechen nach MULTER &
HOFFMEISTER (1968), PURSER (1973) -subaerischen Dolomitkrusten. Die
Bildung von Dolomitkrusten wird von SHINN et al. (1965), GAVISH (1974) auf
"surface evaporation" zurückgeführt: durch kapillare Vorgänge
gelangt aus dem salinaren Grundwasserspiegel Mgreiches Wasser an die
Sedimentoberfläche, wo es zur Verdunstung gelangt. Die
gradierten Arenitlagen stellen nach rezenten Vergleichen (SHINN et a.
1965, REINECK & SINGH 1972), "high-tide"-Sedimente bzw.
"stormdeposites" dar. Im
Zusammenhang mit Dolomitkrusten treten weitere supratidale Faziesanzeiger
auf: Emersionsbreccien, vadose Pisoide, tepee-Strukturen, Kristall-Silt
und stalaktitischer Zement. Die
aufgezeigten Mächtigkeitsunterschiede (40-200 m) sind dadurch zu erklären,
daß in benachbarten Profilen keine Hinweise auf supratidale
Faziesanzieger gegeben sind. Die
Überlagerung dieser reich gliederbaren Abfolge bilden eintönig
braunschwarze bituminöse Kalke, die einheitlich als Biomikrite lagunärer
Fazies angesprochen werden können. Algenfilamente und
Echinodermendetritus sind am Aufbau dieses Sedimenttypus wesentlich
beteiligt. Lokal
treten in dieser Abfolge brotlaibförmige Knollen auf (030 bis 50 cm).
GESSNER (1963) beschreibt morphologisch ähnliche Knollen (Phacoide) aus
den Reiflinger Kalken. Ihre Entstehung wird auf submarine Gleitung kaum
verfestigten Materials bzw. "slumping" zurückgeführt. Die
mikrofaziellen Unterschiede der Phacoide zu den eigenen biog~?reichen
Knollen sind zu groß, um eine gleiche Genese annehmen zu konnen. Am
Aufbau der Knollen sind beteiligt: ein röhrenförmiges Gerüst von
Holocoelia toulai, ferner kleine Korallenstöckchen, Uvanella irregularis
und ein dichtes Gewebe von Tubiphytes obscurus. Auffallend ist die Art der
Zementation: neben Kristall-Silt finden sich ausgelaugte
Tubiphyten-Skelette, die geopetal durch Mikrit und stalaktitischen Zement
gefüllt sind. UNLAND (1975) führt diese diagenetischen Texturen auf frühe
Zementation (vadose Zementation) in einem meteorisch beeinflußten Bereich
zurück. Schlußfolgerung
Die
mikrofaziellen Details lassen einen extrem flachen, oftmals supratidalen
Ablagerungsraum erkennen. So entsprechen die filamentreichen Mikrite mit
Linsenschichtung den rezenten Wattablagerungen. Die überaus häufigen
gradierten Einschaltungen können auf kurzzeitig erhöhte energetische
Verhältnisse (Sturmfluten usw.) zurückgeführt werden. Einer Deutung als
subtidale, reliefgebundene Gradierungszyklen bzw. typische allodapische
Kalke sensu MEISCHNER (1964) steht das Zusammenauftreten mit subaerischen
Dolomitkrusten bzw. Emersionshorizonten entgegen. Die
Wechsellagerung von Laminiten und sparitischen Kalkareniten entspricht
nach LUCIA (1972) ebenfalls dem Gezeitenbereich ("mixed flats").
Schuttkalke, die über subaerischen Dolomitkrusten auftreten, stellen nach
MULTER & HOFFMEISTER (1968) transgressive Sedimente dar. Die in
mehreren Fällen linsig auskeilenden Schuttkalke können nach rezenten
Schaubildern als "strandwall-ähnliche" Bildungen angesehen
werden. Die
gleichmäßig mikritischen Sedimente, in denen lokal biogenreiche Knollen
auftreten, entsprechen einer Lagunenfazies. Plattendolomite
Das
Verbreitungsgebiet dieser hangenden Dolomitfazies beschränkt sich auf das
westliche Waidischtal. Die 40 bis 50 m mächtige Abfolge wird aus
hellgrauen bis grünlich-grauen dichten Dolomiten aufgebaut. Sedimentäre
Strukturen (Laminierung, bird eyes, Stromatolithe und vadose Zemente)
lassen einen extrem flachen Ablagerungsraum erkennen. LITHOLOGIE
IM SÜDSTAMM
Die
Untere Schichtgruppe ist durch helle Dolomite und sparitische Algenkalke (Diplopora
hexaster, Physoporella pauciforata zusammen mit Tubiphytes obscurus) ohne
terrigene Beeinflussung gekennzeichnet. Dieser Karbonatkomplex dürfte,
soferne die Aufschlußverhältnisse es erlauben, als eine konstante
Fazieseinheit anzusehen sein. Über diesem Karbonatkomplex folgen
petrographisch fragliche Tuffe. ASSERETO (mündl. Mitt. 1976) sieht in den
Südalpen im Auftreten von Tuffen zusammen mit Emersionen eine tektonische
Phase (Post-Serler-Phase ). Diese tektonische Phase bewirkte eine weiträumige
Differenzierung des Sedimentationsraumes. Im
Südstamm der Karawanken sind die Verhältnisse sehr ähnlich. An
Sedimenten treten Mergel und Kalke (bioturbate Flaserkalke übergehend in
Knollenkalke) auf. PREY (1975) erwähnt ammonitenführende Rotkalke in
Hallstätter Fazies im Bereich des Loiblpasses. Wie aus Fig. 3 hervorgeht,
erstreckt sich diese pelagische Fazies praktisch über den gesamten Südstamm
der Karawanken (in den zwei östlichsten Profilen sind die 1
Hangendanteile nicht aufgeschlossen). Das entscheidende Merkmal im "Anis" des Südstammes
ist das Auftreten von klastischen Sedimenten (Konglomerate, Sande, Silte).
Dieser Gesteinskomplex ("Muschelkalk-Konglomerat") wird von
KAHLER & PREY (1963) und von BAUER (1973) an die Basis des
Muschelkalkes, von BUSER (1974) in das Ladin gestellt. BRANDNER (1972)
stuft die Konglomerate in das "mittlere Anis" (Pelson/Unter-lllyr)
ein. In den Karawanken fehlen derzeit stratigraphisch sichere
Einstufungen. Die Konglomerate treten in Basisnähe (Kupitz-Klamm,
Potok-Graben), in Profilmitte (Obojnig-Graben) und in sehr hoher Stellung
(Bärengraben) auf. Es entsteht der Anschein, daß die Konglomerate von Ost
nach West in immer höheren Einheiten auftreten. MÄCHTIGKEITEN In der folgenden Aufstellung sind die aufgenommenen ( =
aufgeschlossenen) Profilmächtigkeiten, getrennt nach Lithologie und
Bereichen, angeführt. Die Mächtigkeitsangaben (exklusive Werte in
Klammern) reichen von den Werfener Schichten bis zum Einsetzen von
Wettersteinkalk oder -dolomit bzw. Partnachschichten. Fig. 2 zeigt, als Summenkurve dargestellt, die starke
lithologische Differenzierung im Nordstamm. Im Südstamm zeigt das
Diagramm den hohen Anteil klastischer Sedimente (Konglomerate,
sandig-siltige Sedimente), der zugleich das wesentliche
Unterscheidungsmerkmal zwischen nord- und südalpiner Entwicklung
darstellt. FAZIESVERTEILUNG
Die Grundzüge der Sedimentverteilung sind aus Fig. 3
ersichtlich, wobei im wesentlichen die differenzierten Verhältnisse der
"Oberen Schichtgruppe" dargestellt wurden. Im Nordstamm der Karawanken liegen nach der
Ablagerungstiefe zwei Extreme vor: einerseits Sedimente, die
"Beckencharakter" aufweisen, und andererseits Sedimente, die im
Flachwasserbereich abgelagert wurden. Aufgrund der faziellen Situation
bzw. des Fehlens von Faziesverzahnungen müssen syngenetische Bruchsysteme
angenommen werden. Äquivalente Beobachtungen über "syntektonische
Aktivitäten" in der Mitteltrias liegen aus den Gailtaler Alpen und
aus den Südalpen vor (BECHSTADT, BRANDNER & MOSTLER 1976 cum lit.). Während sich im Nordstamm der Karawanken eine
"Plattform Bekken-Morphologie" herausgestaltet, entwickelt sich
im Südstamm ein j ausgedehnter pelagischer Sedimentationsraum. GEOCHEMIE
Die Analytik auf Blei und Zink (970 Proben) wurde im Labor
der Bleiberger Bergwerks Union polarographisch durchgeführt. Die
Nachweisgrenze für Zink und Blei liegt bei 100 ppm. Pb/Zn-Gehalte
"anisischer" Gesteine
Blei: Die Bleigehalte "anisischer" Gesteine
schwanken zwischen <100 und 4000 ppm, wobei 90% der Proben Werte unter
100 ppm aufweisen. Neben nicht deutbaren, z. T. sehr hohen Streuwerten
ergibt sich eine Konzentrationserhöhung in unmittelbarer Nähe von
tuffitischen Einlagerungen. Tuffite selbst sind frei von Blei. Diese
Konzentrationserhöhung findet sich in pelagischen Kalken (Knollenkalken,
-dolomiten) des Bärentales, im Profil Unterloibl und im Waidischtal. Die
pelagische Fazies östlich des Waidischtales ist bleiarm. Die Bleiarmut
der kalkigen und dolomitischen Flachwasserfazies des Nordstammes sowie die
Bleiarmut aller Gesteinstypen des Südstarnnies ist signifikant. Zink: Das Spektrum der Zinkgehalte reicht von <100 bis
7200 ppm, wobei 75% der Proben Werte unter 100 ppm aufweisen. Während das
Blei lokal eine Bindung an die pelagische Fazies aufweist, ist eine erhöhte
Zink-Konzentration in mehreren Faziesbereichen gegeben. Stark erhöhte
Zinkgehalte treten in der Oberen Schichtgruppe, in dolomitischer
Flachwasserfazies auf. Die äquivalente Kalkfazies ist zinkarm. In der
pelagischen Kalkfazies treten nur lokal (Bärental) in tuffitischen Kalken
erhöhte Zinkwerte auf. In der Unteren Schichtgruppe sind es die "
CollapsBreccien" und z. T. die Rauhwacken, die eine auffallende
Konzentrationserhöhung an Zinkaufweisen. Getrennte Analysen von Matrix
und Komponenten ergaben eine bevorzugte Bindung des Zinks an die rote,
kalkig-tonige Matrix. Im Südstamm der Karawanken sind stark streuende Zinkwerte
sowohl in Dolomiten der Unteren Schichtgruppe als auch in pelagischen
Kalken der Oberen Schichtgruppe vorhanden. Die Gehalte erreichen selten
500 ppm. Klastische Sedimente wurden nicht beprobt. Zur
Verteilung von Zink und Blei
Die einzige im Abbau befindliche Lagerstätte in den "anisischen"
Schichten liegt rund 3 km östlich der österreichischen Staatsgrenze in
Jugoslawien. Es istdies der Bergbau Topla. Vererzt ist nach STRUCL (1974)
die "mittlere Dolomitserie" (vgl. Tab. 1). Die Vergleichsstudien
in den Karawanken haben zu folgenden Ergebnissen geführt: erhöhte Zink-
(z. T. Blei) Konzentrationen treten nicht horizontgebunden, sondern
faziesgebunden auf, wobei für die Vererzung die Beziehung
Sedimentationsraum -"syntektonische Aktivität" entscheidend
sein könnte. So wird der in Flachwasserfazies vorliegende
"Hochraum" im Waidischtal (vgl. Fig. 3) beidseitig durch
syngenetische Bruchlinien begrenzt. Die angrenzende pelagische Fazies ist
zinkarm, der Hochraum zinkreich. Speziell in diesem Fall ist an eine
syngenetische Metallzufuhr entlang der Bruchlinien zu denken. Im südalpinen
Faziesbereich sind zufolge der stark streuenden Zinkwerte solche Überlegungen
nicht angebracht. ZUSAMMENFASSUNG
Die "anisischen" Schichtglieder ("Alpiner
Muschelkalk", Mitteltrias) des Nord- und des Südstammes der
Karawanken wurden in 18 Profilen erfaßt, lithostratigraphisch gegliedert
und geochemisch beprobt. Der extrem differenzierte Ablagerungsraum im Nordstamm der
Karawanken läßt eine "Plattform-Becken-Morphologie" erkennen.
Die Abtrennung der Fazieseinheiten erfolgte syngenetisch durch "syntektonische
Aktivität" im "mittleren bis oberen Anis". Die Konzentrationsschwankungen von Zink und Blei sind nicht
horizontgebunden, sondern faziesgebunden. Neben nicht deutbaren
Streuwerten treten in primär gebildeten Dolomiten und Dolomitbreccien
einerseits, in vulkanogen beeinflußten Sedimenten andererseits erhöhte
Konzentrationen auf. Generell läßt sich aus dem Datenmaterial eine
"zinkreiche" Flachwasserfazies und eine "bleireiche"
Beckenfazies ableiten. Für das "Anis" des Südstammes ergeben
sich lokale, jedoch nicht deutbare Konzentrationsschwankungen. ABSTRACT
The Anisian "Alpine
Muschelkalk" (middle Triassic) of the Karawanks (Carinthia, Austria)
can be divided into three rock units: 1. Flaser bedded limestones
in alternation with evaporitic mudstones and dolomitic breccias; above
them well bedded limestones with a high content of particles (ooids,
pellets). In western areas of the Karawanks the lowerpart of "Alpine
Muschelkalk" is built up by micritic dolomites. 2. Massive dolomites of
"epigenetic" origin. 3. Limestones and dolomites,
built on tidal flat conditions and on the other hand, nodular limestones
of open marine environment. Tectonic activity led to differentiation of
facies in the upper Anisian. The contents of zinc in anisian sediments is
partly very high. The concentration of zinc is bound to dolomitic tidal
flats and breccias. There is a relation between facies and tectonic
activity .Lead seems to be common in pelagic limestones in connection with
volcanic layers. LITERATUR:
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