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1010. Dachiardit, Ferrierit und Prehnit vom Zeiselberg, östlich
von Klagenfurt, Kärnten.
Die
zahlreichen Tunnelbauten, die im Zuge der Autobahnumfahrung von Klagenfurt
in den letzten Jahren notwendig geworden sind, haben auch einige für
diesen Bereich unerwartete mineralogische Neuigkeiten gebracht. Etwa 30
verschiedene Mineralarten konnten durch die Aufmerksamkeit einiger
Klagenfurter Sammler, allen voran Prof. Ferdinand STEFAN und OSR Fritz
LITSCHER, sichergestellt werden. Das seltene Ce-La-Karbonat Lanthanit-(La)
sowie die in dieser Reichhaltigkeit und Ausbildung auch nicht gerade häufigen
Zeolithe Mordenit und Ferrierit sind besondere Mineralnachweise für Kärnten
gewesen (vgl. NIEDERMAYR et al. 1993 und 1994). Den Hinweis auf einen
weiteren interessanten Fund einer Zeolithmineralisation aus dem Bereich
des Zeiselberges, N Gundersdorf im Osten von Klagenfurt gelegen, verdanke
ich ebenfalls Herrn Prof. F. STEFAN. An einem Forstwegaufschluß
beobachtete dieser schmale, ziemlich stark verwitterte Kluftfüllungen in
einem schiefrigen Gestein. Weiteres Material erhielt ich von Freund Helmut
PRASNIK, St. Magdalen, der die Lokalität später gemeinsam mit dem
Erstgenannten besammelte. Das durch limonitische Imprägnierung mehr oder
weniger stark bräunlich gefärbte Kluftmaterial besteht aus grobblockig
bis grobstrahlig zerfallendem Prehnit. Neben Prehnit konnten auch Rasen
dicht verwachsener Aggregate radialstrahlig struierter, farbloser bis trübweißer,
ca. 0,5 mm langer Nädelchen beobachtet werden, die sich aufgrund einer
XRD-Analyse als Ferrierit herausstellten. "; Davon im
Erscheinungsbild charakteristisch abweichende farblos-klare, leistenförmige,
bis 1 mm lange und zum Teil-divergent-strahlig verwachsene und in der
limonitischen Kluftlette eingebettete Kriställchen stellten sich als
Dachiardit heraus (Taf. 1, Abb. 1). Auffallend ist, daß an dem mir
vorliegenden Material sowohl Prehnit als auch Ferrierit und Dachiardit
jeweils voneinander getrennt auftreten; eine Mineralabfolge war nicht zu
beobachten. Nach der Geologischen Karte (KAHLER, 1962) treten im Bereich
des Zeiselsberges leicht metamorph geprägte Gesteine der altpaläozoischen
Magdalensbergserie auf. Eine idente Gesteinsfolge führte weiter im
Westen, im Bereich des Ehrentaler-Berg-Autobahntunnels, neben vielen
anderen Mineralien u. a. auch die Zeolithe Ferrierit, Heulandit und
Mordenit; Dachiardit wurde an dieser Fundstelle allerdings nicht
beobachtet und ist ein Erstnachweis für Kärnten. (NIEDERMAYR)
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