Niedermayr G. & F. Brandstätter / 1994 |
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937. Albit, Analcim, Anatas, Calcit, Dolomit, Ferrierit, Heulandit, Klinozoisit, Millerit, Mordenit, Opal, Quarz, Siderit und verschiedene sulfidische Erze vom Ehrentaler Berg in Klagenfurt, Kärnten. Ein weiteres Tunnelprojekt, durch den Ehrentaler Berg (Abb.
2), unmittelbar; nördlich des Stadtzentrums von Klagenfurt, ließ zunächst
nicht so interessante Mineralfunde erwarten, da hier nach den vorliegenden
geologischen Karten (z. B. KAHLER 1962) nur leicht metamorph geprägte
Gesteine der altpaläozoischen Magdalensbergserie zu erwarten waren. Die
im Aushubmaterial anzutreffenden Gesteine zeigen aber, daß die
geologischen Verhältnisse in diesem Bereich doch komplexer sind, als
aufgrund der Obertageaufschlüsse erwartet werden konnte. So wurde
offensichtlich im Zuge der Bauarbeiten zum Teil auch der tektonisch geprägte
Grenzbereich zwischen oberostalpiner Gurktaler Decke mit Gesteinen der
Magdalensbergserie und deren altkristalliner Unterlage durchfahren. Dem
Vernehmen nach sollen die speziellen geologischen Verhältnisse
insbesondere die Anlage einer der beiden Tunnelröhren durch den
Ehrentaler Berg erheblich behindert haben. Im Aushubmaterial ließen sich
einerseits mit Quarzmobilisaten durchsetzte graphitische Phyllite bis
quarzitische Glimmerschiefer, Chloritschiefer und auch teils stärker
verquarzte, meist dolomitische bzw. ankeritische und zum Teil auch
reichlich Biogene führende Karbonatgesteine feststellen. Das dieser
Mitteilung zugrunde liegende Untersuchungsmaterial stammt dabei in erster
Linie von OSR Fritz LITSCHER und Prof. Ferdinand STEFAN, beide sehr
verdienstvolle Klagenfurter Sammler, die durch ihre besondere
Beobachtungsgabe schon für eine Reihe interessanter Mineralnachweise von
Kärntner Fundstellen gesorgt haben, sowie vom jungen, ambitionierten
Studenten Martin LEUTE, Klagenfurt, und eigenen Aufsammlungen. Die
Karbonate führen eine disperse sulfidische Vererzung, überwiegend mit
Pyrit und Markasit, seltener aber auch mit Chalkopyrit, etwas Pyrrhotin
und Millerit. Millerit ist auf schmalen Kluftrissen auch in Form wenige
Millimeter großer, metallisch grünlichgrauer Aggregate aufgewachsen
(Abb.3). In größeren Kavernen sind Rasen farbloser, flach-linsenförmiger
Dolomitkristalle und bereichsweise Rasen rhomboedrischer Calcite zu
beobachten. Calcit wird teils von Belägen seidig-glänzender, grauweißer,
büschelig-garbenförmig aggregierter Ferrierite dicht überwachsen (Abb.4
und 5). Bis maximal 1 mm große Pyritkristalle, in Hexaedern oder in
Kombination von Hexaeder und Oktaeder ausgebildet, vervollständigen diese
Paragenese. Darüber hinaus sind diese Hohlräume von einer hellbeige gefärbten,
feinstkörnigen Masse aus Lizardit zum Teil vollständig ausgefüllt. In
feinkristallinen Calcitmassen eingewachsene, grünlichbraune
Turmalinstengel haben sich als Dravit erwiesen. Dickstengelige,
gelblichbraune, in derbem Quarz eingewachsene Kristalle konnten röntgenographisch
als Klinozoisit bestimmt werden.
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