Meixner H. / 1976 |
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353.
Pseudomorphosennach Magnetkies-xx vom Hüttenberger Erzberg. Magnetkies
ist schon früher einmal am Hüttenberger Erzberg beobachtet worden; so
MEIXNER 1957, S. 23: "kleine tafelige M.-xx in Drusen von Siderit-xx
aus der Nähe von einzelnen ged. Wismut-vererzungen (Mx)" und gleich
darunter im selben Werk für Loben bei St. Leonhard i. Lav.: "Bis 20
x 10 mm große, tafelige Kristalle, in rosettenförmigen Gruppen, manchmal
von Markasit überzogen, in diesen + Pyrit pseudomorphosiert, mit Siderit
und Kalkspat-xx in der Eisenspatlagerstätte". Die
großen "Magnetkies-xx" von Loben waren eine Weltberühmtheit,
sie wurden um 1867 gefunden und beschrieben und sind in viele große Lehrbücher
übernommen worden. Eine alte Belegstufe dafür (Landesmuseum für Kärnten,
Nr.4130) konnte einst von mir (und O. FRIEDRICH) neu untersucht werden,
wobei ihre restlose Pseudomorphosennatur festgestellt worden ist, siehe
oben und MEIXNER 1949, S.105/107. Diese Einleitung war notwendig, denn sie bringt bereits wesentliche Mitteilungen zu einem unerwarteten Neufund, der kürzlich H. WALCHER (Leoben) auf der Hüttenberger Taubhalde gelungen ist. Der Sammler hat mir den Beleg auf der Klagenfurter Tagung im November 1974 zur Bestimmung übergeben. Es handelt sich um pyritführenden Hüttenberger Marmor, der reichlich metasomatisch durch Siderit vererzt ist. Eine Kluftfläche ist mit einer 1 bis 2 mm starken Kalzitschicht bedeckt, gegen innen ist eine teilweise Rekalzitisierung des Siderits zu sehen und an der Kluftoberfläche befinden sich kleine drusige Kalzitkriställchen, wohl der Kombination v(2131) mit e(0112). Höchst auffällig sitzen zwischen den Kalzit-xx zwei um 3 bis 4 mm große hexagonale, dicktafelige, matt schwarz gefärbte Kristalle der Kombination m(1010) mit c(0001). Ein solcher Kristall ist von einem gleichartigen durchwachsen, sodaß die c-Flächen beiläufig senkrecht zueinander stehen. Parallel zur Basis ist bei Lupenbetrachtung eine Spaltung angedeutet, die bei Magnetkies oft erst als Folge von Verwitterung zur Geltung kommt. Zu vermuten war nur, Magnetkies, , doch reagiert eine empfindliche Magnetnadel nicht mit dem Erz. Ein kleiner Splitter des Erzes wurde in Diallylphtalat eingepreßt und im Anschliff untersucht. Wie beim Vorkommen von Loben war unterm Erzmikroskop auch hier ein kaum auflösbares Gemenge von Markasit + Pyrit zu sehen, nur ganz vereinzelt waren die Markasit-Eigenschaften bei Ölimmersion klar zu erkennen. Vom Hüttenberger Erzberg sind damit gleichartige Pseudomorphosen nach Magnetkies-xx festgestellt worden, wie sie allerdings 3bis 4fach größer vor über 100 Jahren zu Loben bei St. Leonhardi. Lav. gefunden worden sind. Mit der Markasitkomponente und ihrem üblichen Verhalten steht in Einklang, daß der eine tafelige Kristall der Belegstufe einen bräunlichweißen Sulfatkragen besitzt und fast 1 cm rundum der Kalzit limonitisch braun verfärbt ist. Trotz des geringen Materials gelang bei Erhaltung der Probe die völlige Aufklärung. (MEIXNER)
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