Puttner M. / 1985

 

Neufund von Pyromorphit-xx vom Hüttenberger Erzberg.

Von Manfred PUTTNER
Mit 2 Abbildungen

Zusammenfassung:

Das Vorkommen von Pyromorphit ist in Kärnten auf einige wenige Fundorte beschränkt. Umso bedeutungsvoller ist es, daß dieses seltene Mineral neuerdings auch am Hüttenberger Erzberg aufgefunden werden konnte. Über die Pyromorphit-Vorkommen in Kärnten berichtete MEIXNER (1940, 1957) in mehreren Beiträgen. Im Wildbachgraben bei Straßburg im Gurktal konnten nach einem durch Jahrzehnte als einmalig angesehenen Fund wieder Pyromorphit-xx aufgesammelt werden (MEIXNER, 1973b). In der Folge wurde dieses Mineral dort noch mehrmals in verschiedenen Kristallformen aufgefunden. Aus einer kleinen Blei-Zink-Vererzung von der Penker Eisenalm in der Teuchl (Eisenriegel/Kreuzeckgruppe) wurden ebenfalls Grünbleierz-xx bekannt (MEIXNER, 1973a). In der Fachliteratur sind darüber hinaus keine Hinweise zu finden, daß das sekundär gebildete Bleimineral in Kärnten auch noch anderenorts auftritt. In der bedeutenden heimischen Blei-Zink-lagerstätte Bleiberg-Kreuth ist es nicht anzutreffen. Im Herbst 1983 und im Frühjahr 1984 sammelte der Verfasser auf mehreren Halden oberhalb des Felixbaues/Hüttenberg, die offenbar von einem alten Erzabbau stammen. Die Fundstellen befinden sich etwa 300 m östlich des Gehöftes vlg. Zedlitzer in 1000 m Seehöhe. In Quarzblöcken und in einem großen Brauneisenerzstück mit Bleiglanzresten befanden sich ausgezeichnet ausgebildete Pyromorphit-xx. Sie treten teils radial angeordnet nadelförmig (Abb. 1), teils gruppiert in hexagonalen Prismen (Abb. 2), auf manchen Stufen in stumpfe Pyramiden auslaufend, wie auch als traubige Aggregate auf. Sie sind grün in verschiedenen Tönungen, fett diamantglänzend, bis 2,0 x 0,5 mm groß und werden selten durch Cerussit-xx begleitet. Auf der Fundstelle sind außer dem Bleiphosphat vertreten: Biotit, Klinochlor, Siderit, Ankerit, Quarz (Bergkristalle), Calzedon, Baryt, Limonit (Pseudomorphosen nach Siderit-xx, Goethit, Lepidokrokit), Bournonit, Bleiglanz, Manganocalzit, Malachit, Cerussit, Bindheimit, Fuchsit, Zirkon. Die bisher aus dem Sideritbergbau Hüttenberg nachgewiesenen Mineralarten hat MEIXNER in seinem Beitrag "Die Minerale des Hüttenberger Erzberges in Kärnten, einschließlich seiner Umrahmung", im März 1981 veröffentlicht. Pyromorphit ist darin nicht angeführt. Durch diesen Neufund kann diese Zusammenfassung, die mehr als 150 Mineralarten enthält, um 1 Mineral ergänzt werden.

LITERATUR:

MEIXNER, H. ( 1940): Neue Mineralfunde aus der Ostmark XI. - Carinthia II (Klagenfurt), 130./50.:63-64.

-(1957): Die Minerale Kärntens 1. - Carinthia II (Klagenfurt), Sh. 21:77.

-(1973a): Pyromorphit-xx und "zum Andalusit" aus der Kreuzeckgruppe, Kärnten. - Carinthia II (Klagenfurt), 163./83.: 110.

-(1973b): Die Pyromorphit-xx und einige Begleitminerale vom Wildbachgraben bei Straßburg im Gurktal, Kärnten. - Carinthia II (Klagenfurt), 163./83.: 112-113.

-(1981): Die Minerale des Hüttenberger Erzberges in Kärnten, einschließlich seiner Umrahmung. - Der Aufschluß (Heidelberg), 32:85-97.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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