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283. Zum Gips vom Hüttenberger Erzberg, Kärnten.
Zum
sekundär nach oxidiertem Pyrit und Einwirkung der Schwefelsäure auf
Kalk- oder Dolomitmarmor gebildeten Gips, vgl. H. MEIXNER 1957 b, S.
431/432, konnte im später nach Bohrkernuntersuchungsergebnissen eine
eigentümliche, in den tiefsten Teilen der Hüttenberger Lagerstätte
verbreitete Gipsmetasomatose feststellen, H. MEIXNER 1957b. Seither sind
15 Jahre vergangen und der Bergbau ist in die einst nur erbohrten Lagerstättenteile
vorgedrungen. Dabei sind mehrfach die vergipsten Partien auch angefahren
worden. Mineralogisch von Interesse ist das Auftreten von mitunter handgroßen,
farblosen Gipstafeln ("Marienglas") z. B. am teilweise
vergipsten Marmor zwischen einem Quarzgang und Glimmerschiefer auf der
Unterfahrungssohle ( = Gossener Querschlag) im Unterbau, etwa 180 m von
der Förderstrecke. Die Mitteilung und ein Beleg vom Oktober 1970 stammen
von Reviersteiger W. TSCHETSCH (Knappenberg); weitere instruktive Stücke
sammelte Direktor V. VAVROVSKY (Althofen) auf der Unterbaustollenhalde in
Hüttenberg. Es ist bedeutungsvoll, daß bereits B. HACQUET 1784, S.
113/115, also vor rund 190 Jahren, Gipsaum in Form von Marienglas aus dem
Hüttenberger Erzberg beschrieben hat, was vom späteren Fachschrifttum
ganz übergangen wurde, wohl als unglaubwürdig abgetan worden ist. Sicher
stammten diese Funde aus viel höheren Teilen des Erzberges, doch die
Angaben von HACQUET, dieses großartigen Forscherpioniers in unseren
Alpen, erhalten auch dadurch wieder eine Aufwertung. (MEIXNER)
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