|
1108. Saleeit von der Albertstollenhalde des Hüttenberger
Erzberges, Kärnten.
Auf
erzmikroskopische Untersuchungen von 0. Friedrich geht der Nachweis von
Uraninit in winzigen würfeligen Kriställchen und Kügelchen,
eingewachsen in sideritischem Derberz der Hüttenberger Lagerstätte zurück
(zit. in MEIXNER, 1957). Die primäre, Uraninit, Coffinit und Brannerit führende
Erzparagenese im gleichen Material hat dann H. Meixner eingehend
untersucht (vgl. dazu MEIXNER, 1981). Die von Hüttenberg bekannten
Uran-Sekundärmineralien sind auf Umsetzungen dieser primären
Uranmineralphasen zurückzuführen. Bisher nachgewiesen sind Kahlerit,
Uranophan, Uranopilit und Zippeit. Mit Einstellung des Bergbaues im Jahre
1978 sind Funde dieser genetisch interessanten Mineralisation auf den
alten Halden kaum mehr getätigt worden. Um so bemerkenswerter muss hier
ein Neufund von Saleeit angesehen werden, der einem Wiener Sammler auf der
Albertstollenhalde gelang. Herr Gerhard Schleiffer, Wien, sammelte 1996
ein etwa 3 cm großes Siderit-Derberzstück, das in einer kleinen Kaverne
einen 3mm langen, leistenförmigen zitronengelben Kristall zeigte.
Aufgrund seiner Ausbildung war im Vergleich zu Sammlungsmaterial zunächst
das Vorliegen von Kahlerit zu vermuten. Das Stück selbst weist darüber
hinaus noch zahlreiche schmutziggelbe, seidig glänzende quadratische Täfelchen
und schuppige Massen auf (Abb.: 2), die mittels REM noch genauer geprüft
wurden. Dabei stellte sich heraus, dass hier nicht Kahlerit vorliegt und
auch keine andere der von Hüttenberg bereits bekannten Uran-Sekundärmineralphasen,
sondern vielmehr das wasserhaltige Mg-Uranylphosphat Saleeit. (Brandstätter/Niedermayr)
|