Pichler A. / 2003 / Schlackenplätze Literaturauszug |
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Schmelz
– und Schlackenplätze im Bereich des Mosinzer- und Löllingergrabens
Da die Windöfen bis zu 18 Stunden betreut werden mussten, findet man nur in Ausnahmefällen abseits von Gehöften Schlackenhalden. Schlacke wurde in die Bäche geworfen und von diesen verfrachtet. So konnte bei Grabungsarbeiten im Bereich der „Drei Linden“ noch in einer Tiefe von 4 m Schlacke gefunden werden. Auch die Fertigung von Mauerziegeln mit Schlacke wurde fallweise betrieben, scheint jedoch keinen nachhaltigen Erfolg gebracht zu haben. Irreführend sind auch Schlacken, die offensichtlich als Forstwegbelag verwendet wurden. In diesem Fall sucht man vergeblich den vermutlichen Standort des Ofens. In der relativ „Jungen“ Schlacke ist die sekundäre Mineralienvielfalt eng begrenzt, sodass ein Sammeln von Micro-Mineralien in der an und für sich toten Eisenschlacke keine Überraschungen birgt. Von den vielen Stucköfen, die sich entlang des Lölling- und Mosinzbaches befanden, findet man heute kaum noch Hinweise. Mosinzergraben Das
Haldenplateau ostwärts des Gehöftes kann man noch erkennen, obwohl ein
Teil der Halde bereits verfrachtet oder eingeebnet wurde. Es handelt sich
um eine große Halde, die sich ostwärts der Straße im Bereich des großen
Lindenbaumes fortsetzt. Der
höchste Bereich der großen Halde befindet sich einige Meter nördlich
der Straße Richtung Kirche Zosen. Die Halde dürfte mehrmals bewegt
worden sein, denn man findet Schlacke im gesamten Bereich des Gehöftes. Auf
dem Grund des Hanselebauern, das Gehöft liegt
etwa 700 m südlich, findet man auf dem Plateau einer
Taubgesteinhalde einen Schlackenhügel Hochofenanlage.
Das Eisenwerk Heft verfügte seit spätestens Ende des 19. Jahrhunderts über
eine „Schlackenqutsche“ bzw. ein „Schlackenpochwerk“, um das von
der Schlacke mitgerissene Roheisen (als „Wascheisen“ bezeichnet) zurückzugewinnen.
Die anfallende Eisenfreie Schlacke wurde zerkleinert und in den
Mosinzerbach geworfen. Diese Möglichkeit war durch das sogenannte
Triftrecht (triften = treiben) streng geregelt. In den letzten
Betriebsjahrzehnten wurde die Hochofenschlacke auch granuliert, und zwar
durch Zusammenleiten von flüssiger Schlacke und Wasser, wobei
Schlackensand oder kleine Körner entstehen. Dieses Material wurde mit
ungelöschtem Kalk vermischt und gewann damit ein gutes Ausgangsprodukt für
gepresste Bausteine. Im
Bereich des alten, nicht mehr bewohnten Gehöftes Rabenig findet man im nördlichen
Bereich reichlich Schlacke.
Die Halde dürfte durch den Forstwegbau vollkommen eingeebnet worden sein. Knapp
westlich des schlossähnlichen Gutshofes Hohenpressen bei der großen
Linde dürfte sich das Plateau der Halde befunden haben. Heute kann man im
gesamten Bereich des Anwesens Schlacke finden. Die
Örtlichkeit des Ofens kann man nicht mehr feststellen. Schlacke findet
man im Bereich des Stadels und des Transformators sowie bei der Kegelbahn. Der
Fuchsfloßofen steht noch, die dazugehörigen Nebenbauten sind abgerissen.
Auch beim Fuchsfloßofen, für den bisher keine Pläne gefunden wurden,
muss es eine „Schlackenpresse“ oder ein Pochwerk gegeben haben. Das
„Wascheisen“ macht nämlich bis zu 3% der Produktion aus und stellte
einen wichtigen Aktivposten dar. Die
Ruine des Gehöftes findet man auf einer Verebnung eines Rückens. Herr
Pemberger von Dörfl, Besitzer des Gehöftes Rieger (mit Schlackenhalde),
Holzarbeiter bei der damaligen Hespa, fand beim Holzstreifen
Schlackenteile, deren Halde nordöstlich des Gehöftes auf dem Rücken
liegen müsste. Ich selbst fand weder Schlackenteile noch trotz Suche im
stark verwachsenen Waldboden die Halde. Die
Schlackenhalde befindet sich ostwärts des Gehöftes, direkt an der
Zufahrtsstraße bei der großen Tanne, die sicherlich bald geschlägert wird. Am
Ende des Forstweges, die letzten 100 m wurden als Wiese für die Wildtierfütterung
angesät, befindet sich westlich des Hohlweges, der in den Graben führt,
eine stark verwachsene große Schlackenhalde. Auf dem Haldenplateau fand
ich eine kreisrunde Ausnehmung mit einer Tiefe von etwa 80 cm und einem
Durchmesser von etwa 1,50 m. Bei Grabungen konnte ich Fragmente von Luftdüsen
bergen. Eine
große, teilweise schon eingeebnete Halde befindet sich ostwärts und nördlich
des Gehöftes. Eine
große Halde befindet sich westlich des Gehöftes. Das
Gehöfte Rieger ist das erste Gehöft der Ortschaft Dörfl, wenn man von
Mosinz Richtung Dörfl fährt. Die Halde dürfte groß gewesen sein, denn beim Aushub eines Strommastes etwa
40 m vom noch bestehenden kleinen Haldenplateau entfernt traf man nach 2 m
Tiefe noch immer auf Schlacke. Auch im Bereich des Gehöftes Weber in Dörfl
wurde ein großer Schlackenhaufen eingeebnet, Reste davon findet man noch
im Hohlweg, der Richtung Mosinz führt. Beim
Bau eines Forstweges wurde im Bereich des Überganges eine Schlackenhalde
überschoben. Schlackenteile findet man in einer Breite von etwa 15 m,
oberflächlich bis in den ostwärts der Halde verlaufenden Bachgrund. Wenn
man genau die Böschung des neu sanierten Zufahrtsweges Richtung Dörfl
etwa 150 m nach Querung des Baches beobachtet, kann man am obersten Rand
eine etwa 10 cm starke Schlackenanhäufung sehen. Die
anfallenden Schlacken des Floß – Hochofens Mosinz wurden nach
Plaggowitz verführt und auf einer Deponie gelagert. Im Laufe der Jahre
wurde der größte Teil für Forstwegschotterung verwendet,
der Rest wurde bei einem Hochwasser verschwemmt. Heute findet man keine
Schlackenhalde mehr. Diese
befand sich auf der gegenüberliegenden Seite (nördlichen Seite des
Mosinzergrabens) des noch stehenden Mosinzer Floßofens. Es konnte keine
Hinweise von diesem Stuckofen, der eine kurze Zeit parallel zum Mosinzer
Floßofen in Betrieb stand, aufgefunden werden.
Ein nicht all zu großer Schlackenhügel, mit Gras bewachsen, liegt auf
einer Anhöhe am Wiesenrand. Die Örtlichkeit ist typisch für den Standort
eines Windofens´. Im
Bereich des Gehöftes kann man überall Schlacke auffinden. Den
Ausgangspunkt der Halde kann man aber nicht ausmachen. Ostwärts
der Ruine des Gehöftes befinden sich zwei Einbaue mit Halden, sodass man
annehmen muss, dass die anfallenden Erze an Ort und Stelle verschmolzen
wurden. Unmittelbar neben den Halden befindet sich die große
Schlackenhalde. Die Ruinen des Gehöftes Kulmer mit einer Kapelle liegen im Wald an der alten Kohl- und Erzstraße, die jetzt nur mehr als verwachsener Hohlweg zu erkennen ist. Westlich der Mauerreste
befindet sich auf einem Hügel die Schlackenhalde. In der Nähe konnte ich
noch einen kleinen Einbau auffinden. Folgt
man vom Gehöft Kulmer aus dem jetzt verwachsenen Kohl- und Erzweg
Richtung Nordosten , so trifft man auf die Ruinen des Gehöftes
Hochwabnegger, direkt an einem Forstweg liegend. Zwischen dem Kohl- und
Erzweg und der Stadelruine kann man Schlacke auffinden. Den genauen
Standort der Halde konnte ich nicht ausmachen. Der
Name dieses verfallenen Gehöftes ist nicht gesichert nachweisbar. Eine
große Schlackenhalde mit einer Plateaulänge von etwa 30 m ist an der Südseite
des einstigen Gehöftes angelegt. Es führt kein eindeutig erkennbarer Weg
oder Steig zu dieser Örtlichkeit. Vom Gehöft Kulmer aus den Forstweg
etwa 500 m Richtung Osten gehend und von dort etwa 30 Höhenmeter
absteigend gelangt man zu den Ruinen. Eine ursprünglich nicht sehr große Halde befindet sich etwa 40 m westlich des verfallenen Gehöftes, südlich des Zufahrtsweges im aufsteigenden Hang. Die Größe der Halde beträgt etwa 20x15 m. Haldenplateau ist keines ersichtlich. 26
= Hautzensteinhütte Durch
Grabungsarbeiten im Bereich des ehemaligen Getreidekastens wurden
Ofensteine und 29
= Buchbauerhütte Auf
dem Weg entlang des Bärenbachgrabens Richtung Bergbau Bärenbach,
passiert man auf Höhe des Burgerofens (große Felsformation) ostwärts
des Weges einen etwa 3 m hohen Kegel mit Taubgestein. Wenn man diesen angräbt,
trifft man darunter auf Schlacke. Eine
Schlackenhalde, deren Größe ich noch nicht genau erkundet habe, zieht
sich nördlich des in der Karte eingezeichneten Weges in den Bachgraben. Im
gesamten Gebiet von Obersemlach kann man Schlacke auffinden. Das Zentrum dürfte
im Bereich des bewohnten Gehöftes Feitlbauer gewesen sein. Unmittelbar
westlich der beiden Gehöfte an einer Weggabel befindet sich eine stark
mit Gras bewachsene Schlackenhalde. Die
Ruinen des Gehöftes Lux liegen südlich der Forststraße und die beiden
Schlackenhalden nördlich davon. Wenn man die Spuren der Schlacke an der
Straßenböschung Richtung Norden steil aufwärts steigend verfolgt, kommt
man nach ca. 60 m auf den Ausgangspunkt einer kleineren und etwa 40 m
nordostwärts davon auf eine größere Halde. Bei
der Einebnung des Gehöftes durch die Forstverwaltung Hespa wurde die
Schlackenhalde, die sich südlich des Gehöftes befand, vollkommen mit
Bauschutt überschüttet. Die Örtlichkeit befand sich etwa 30-40 m südlich
des Bildstockes, der im Bereich des Gehöftes noch auffindbar ist. 38
= Wastl Die
Ruine Schlögl befindet sich etwa 100m Luftlinie vom noch bewirtschafteten
Gehöft Hansebauer entfernt, das in einer Mulde liegt. Dort konnte ich
keine Schlacke auffinden. Am Westrand der Ruine Schlögl kann man eine große
Schlackenhalde finden. Ob beide Bauern gemeinsam einen Ofen betrieben
haben, ist zwar unwahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen. Eine
große Halde befindet sich bei dem noch bewohnten Gehöft Wuritsch,
unmittelbar ostwärts davon. Die
anfallende Schlacke wurde wie bei der Hefter Hochofenanlage
weiterverarbeitet und entsorgt. Die
große Schlackenhalde führt von der Forststraße aufsteigend bis zu den
Ruinen des Gehöftes Fuchs, das etwa 20 Höhenmeter nördlich der
Forststraße am Waldrand liegt. Auf
der Westseite des neu errichteten Gehöftes, teils auf der Wiese und teils
im Garten, befindet sich eine große teilweise eingeebnete Halde. Die
Örtlichkeit Priatka dürfte der Schmelzplatz für das Gehöft Ebner, das
sich etwa 200 m südlich davon befindet, gewesen sein. Priatka ist ein
relativ „junges“ Gehöft. Die Halde befindet sich nördlich davon im
Wiesenrain. Im
Bereich des Gehöftes kann man Schlacken finden. Die Halde wurde im Zuge
eines Neubaues eingeebnet. Ein sogenannter „Lochstein“, der vom Gehöft
Steiner stammt, ist hier aufgestellt. Eine große Halde ostwärts des Gehöftes, die teilweise bereits eingeebnet ist.
Eine
Halde beim Wochenendhaus und eine beim Wirtschaftsgebäude des Gehöftes,
das nicht mehr bewohnt wird. Die Halden sind teilweise eingeebnet. Eine
Schlackenhalde befindet sich ostwärts des Wirtschaftsgebäudes. Nach der
Größe der Halde zu schließen, dürfte dieser Schmelzort kontinuierlich
in Betrieb gewesen sein. Eine
große Schlackenhalde ostwärts der Forstwegkurve und nördlich der Gehöftruine
im Wald. Im Bereich der Schlackenhalde kann man noch die Mulde eines
Einbaues erkennen. Am
Südrand der Gehöftruine befindet sich eine Schlackenhalde. Auch ostwärts
und nördlich konnte ich vereinzelte Schlackenteile finden. Wo der dazugehörige
Ofen stand, konnte ich nicht feststellen. Auch
dieses Gehöft ist nur mehr eine Ruine. An deren Ostrand befindet sich die
einstige Schlackenhalde, etwa 50 cm mit Dammerde überdeckt. Wenn man vom
Lärchinger den Hang Richtung Grün aufsteigt, findet man immer wieder
Schlackenteile, die von der Schlackenhalde des einstigen Gehöftes Grün
stammen. Westlich
der noch bewohnten Knappenkeusche am nördlichen Rand des großen Plateaus
befindet sich die Schlackenhalde. Der größere Teil der Halde stammt
jedoch von einem Einbau, dessen Mundloch nicht mehr eruierbar ist. Auch
der über dem Haus liegende Stolleneinbau dürfte zur Haldenbildung
beigetragen haben. Die
Halde wurde im Zuge von Garagenbauten für die Knappen eingeebnet.
Inzwischen wurden diese wieder abgerissen und an deren Stelle eine
Aufbahrungshalle errichtet. Hinter dieser, auf einer Weide,
kann man immer wieder Schlackenteile finden. Eine
große Schlackenhalde, die teilweise für Forstwegschotterung stark
verkleinert wurde, befindet sich unweit des Weges Jobsthube – Greiner am
Waldrand. Bei der Jobsthube selbst befand sich auch eine große Halde, die
jedoch eingeebnet wurde. Jetzt sind nur mehr Spuren von Schlacken
auffindbar. |
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