Niedermayr G. / 1990

 

782. Doppelendige Quarze aus dem Bereich Hochstadel Rosengarten in den östlichen Lienzer Dolomiten, Kärnten

 Bereits MEIXNER (1973) hat über das Auftreten von Quarz (neben Fluorit) im Gipfelbereich des Lumkofels in den Lienzer Dolomiten berichtet. Seine Annahme, daß diese Mineralisation mit einer Vererzung in Zusammenhang steht, haben NIEDERMAYR et al. (1985) widerlegt und darauf hingewiesen, daß sich derartige Bildungen auf eine niedrigtemperierte meta782. Doppelendige Quarze aus dem Bereich Hochstadel Rosengarten in den östlichen Lienzer Dolomiten, Kärnten Bereits MEIXNER (1973) hat über das Auftreten von Quarz (neben Fluorit) im Gipfelbereich des Lumkofels in den Lienzer Dolomiten berichtet. Seine Annahme, daß diese Mineralisation mit einer Vererzung in Zusammenhang steht, haben NIEDERMAYR et al. (1985) widerlegt und darauf hingewiesen, daß sich derartige Bildungen auf eine niedrigtemperierte metamorphe Prägung der meist kieseligen dolomitischen Nebengesteine zurückführen lassen, wie dies besonders schön bei einem ähnlichen Vorkommen in den Karawanken nachzuweisen war. Da für den Drauzug eine nicht unerhebliche metamorphe Überprägung der Gesteine erwiesen ist (vgl. NIEDERMAYR et al., 1984a), waren weitere Quarzfunde in ähnlichen Gesteinen durchaus zu erwarten. Aus diesem Grund ist es nicht allzu überraschend, daß Herr Rudolf HEROLD, Launsdorf, vor kurzem derartige Quarze auch aus dem Bereich Hochstadel Rosengarten in den Lienzer Dolomiten nachweisen konnte. Die bis fast 2 cm großen Kristalle zeigen normal-rhomboedrischen Habitus, mit Prisma und Rhomboeder, sind lang und auch kurzprismatisch entwickelt und immer nach dem Dauphineer-Gesetz verzwilligt, wie dies auch bei den Quarzen vom Lumkofel sehr schön zu beobachten ist. Ein Teil der Kristalle ist wasserklar, mit zweiphasigen Flüssigkeitseinschlüssen; ein anderer Teil ist durch Tonsubstanz, Schichtsilikate und vor allem durch Einschlüsse mit höheren Kohlenwasserstoffen und oder bituminöser Substanz mehr oder weniger intensiv braun gefärbt, zum Teil auch fast schwarz. Zonare Farbverteilung ist dabei häufig zu beobachten mit trüben, einschlußreichen Kernen und klarer, einschlußarmer Hülle. Zum Teilliegen auch Zepterquarze vor. Nach V AN BEMMELEN und MEULENKAMP ( 1965 ) sind die Quarze in Klüften gut gebankter Hornsteinplattenkalke bis bituminöser Dolomite des Oberladin -Karn zur Ausbildung gekommen. Sie sitzen meist über einem Rasen von Calcit und Dolomit bzw. liegen seltener auch lose in den Kavernen des Gesteins. Die Mineralabfolge ist nach den mir bisher vorliegenden Stücken recht interessant und kann angegeben werden mit: Calcit, Quarz, Dolomit, d. h. Dolomit ist häufig erst nach dem Quarz zur Ausscheidung gekommen. Es ist zu erwarten, daß sich noch mehr derartige Funde in den Karbonatserien des Drauzuges nachweisen lassen. Fluorit wie vom Lumkofel schon bekannt -wurde bisher hier nicht festgestellt. NIEDERMAYR

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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