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819. Fluorit vom Revier Hochobir, Hochobir, Kärnten.
Fluorit
wird aus den mitteltriadischen Blei-Zink-Lagerstätten Kärntens, vor
allem aus dem Lagerstättenbereich von Bleiberg-Kreuth, in beachtlichen
Mengen beschrieben und war von hier bereits in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts bekannt. Die Lagerstätte von Bleiberg-Kreuth kann nachgerade
als die bedeutendste Fluoritlagerstätte Österreichs gelten. Fluorit
tritt in derben Massen zusammen mit hauptsächlich Sphalerit, seltener
Galenit, vor allem in den zinkreichen Vererzungen im Westen der Bleiberger
Lagerstätte auf; aus dem Ostteil ist Fluorit dagegen in Kristallrasen über
Galenit und Sphalerit bekannt. Nach der mir vorliegenden Literatur ist
Fluorit aus den Revieren des Obir-Massives bisher nicht nachgewiesen. Der
sehr engagierte Wiener Sammler M. SABOR besammelte nun im vergangenen Jahr
die Halden der Reviere Seealpe und Hochobir und konnte dabei neben schönen,
modellartig ausgebildeten Galenitoktaedern, bis 1 cm großen, rosettenförmigen
Barytaggregaten und schneeweißen Belägen von Hydrozinkit auch kleine,
tiefviolett gefärbte, würfelige Kristalle von Fluorit bergen. Die
maximall mm Kantenlänge erreichenden Hexaeder weisen bisweilen zonare
Farbverteilung auf und sind auf Dolomit sowie Baryt aufgewachsen; sie
werden von Hydrozinkit überkrustet. Bei einer im vergangenen Jahr mit Münchner
Mineraliensammlern geführten Exkursion konnten auf den Halden des
Revieres Seealpe ("Gregori" und "Napoleon") außer
derbem Galenit auch Descloizit, Wulfenit, Hemimorphit, Cerussit,
Hydrozinkit und Baryt und im Revier Hochobir ("Barbara",
"Maria") Galenit (in Oktaedern), Baryt, Hydrozinkit und
Smithsonit gesammelt werden; ein schöner Beweis, daß die alten Halden
dieser schon lange stillgelegten Bergbaue noch immer interessante Funde
versprechen. (NIEDERMAYR)
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