Niedermayr G. / 1991

 

819. Fluorit vom Revier Hochobir, Hochobir, Kärnten.

  Fluorit wird aus den mitteltriadischen Blei-Zink-Lagerstätten Kärntens, vor allem aus dem Lagerstättenbereich von Bleiberg-Kreuth, in beachtlichen Mengen beschrieben und war von hier bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt. Die Lagerstätte von Bleiberg-Kreuth kann nachgerade als die bedeutendste Fluoritlagerstätte Österreichs gelten. Fluorit tritt in derben Massen zusammen mit hauptsächlich Sphalerit, seltener Galenit, vor allem in den zinkreichen Vererzungen im Westen der Bleiberger Lagerstätte auf; aus dem Ostteil ist Fluorit dagegen in Kristallrasen über Galenit und Sphalerit bekannt. Nach der mir vorliegenden Literatur ist Fluorit aus den Revieren des Obir-Massives bisher nicht nachgewiesen. Der sehr engagierte Wiener Sammler M. SABOR besammelte nun im vergangenen Jahr die Halden der Reviere Seealpe und Hochobir und konnte dabei neben schönen, modellartig ausgebildeten Galenitoktaedern, bis 1 cm großen, rosettenförmigen Barytaggregaten und schneeweißen Belägen von Hydrozinkit auch kleine, tiefviolett gefärbte, würfelige Kristalle von Fluorit bergen. Die maximall mm Kantenlänge erreichenden Hexaeder weisen bisweilen zonare Farbverteilung auf und sind auf Dolomit sowie Baryt aufgewachsen; sie werden von Hydrozinkit überkrustet. Bei einer im vergangenen Jahr mit Münchner Mineraliensammlern geführten Exkursion konnten auf den Halden des Revieres Seealpe ("Gregori" und "Napoleon") außer derbem Galenit auch Descloizit, Wulfenit, Hemimorphit, Cerussit, Hydrozinkit und Baryt und im Revier Hochobir ("Barbara", "Maria") Galenit (in Oktaedern), Baryt, Hydrozinkit und Smithsonit gesammelt werden; ein schöner Beweis, daß die alten Halden dieser schon lange stillgelegten Bergbaue noch immer interessante Funde versprechen. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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