Walter F. / 2005 |
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1403) Brasilianit und Augelith vom Hochgosch. Millstätter
See-Röcken. Kärnten Die Pegmatitvorkommen am Millstätter See-Rücken sind wegen ihrer Mineralparagenese seltener Phosphate bekannt geworden. So sind besonders die Fundstellen am Wolfsberg, Hahnenkofel und Laggerhof intensiv besammelt worden. Im Gebiet zwischen Egelsee und Hochgosch treten ebenfalls phosphatreiche Pegmatite auf, die häufig Wardit in schmalen Klüften führen. Als besondere Rarität ist der Fund hellblauer Burangait-Kristalle zu erwähnen, die erstmals für Österreich im Pegmatit vom Laggerhof nachgewiesen wurden (vgl. NIEDERMAYR et al. 2000 und 2001). Von einem Pegmatitaufschluss südöstlich Hochgosch stammt eine von Herrn Tobias Schachinger, Ried im Innkreis, gesammelte Probe, die auf schmalen Klüften Wardit in bis 2 mm großen tetragonalen Dipyramiden führt. In der Paragenese treten zahlreiche kleine sprossenartig entwickelte Quarzkristalle mit bevorzugter Entwicklung eines Hauptrhomboeders (3-er Symmetrie) und einige stängelige, niedrig-symmetrische Kristalle auf (Abb. 8). Die energiedispersive Elementanalyse der stängeligen Kristalle am Rasterelektronenmikroskop ergab Sauerstoff, Natrium, Aluminium und Phosphor, die Röntgen-Pulverdiffraktometrie bestätigt die Mineralart Brasilianit, NaAl3(PO4)2(OH)4. Die Morphologie der Brasilianit-Kristalle vom Hochgosch ist dominiert durch das aufrechte Prisma { 110 } , welches auch den stängeligen Habitus verursacht. Die Kopfflächen sind ähnlich, nur viel kleiner, entwickelt wie bei den gedrungenen und eher isometrisch ausgebildeten Brasilianit-Kristallen vom Hahnenkofel, welcher bisher die besten Exemplare dieser Mineralart für Österreich geliefert hat (vgl. WALTER und TAUCHER, 1996). Aus einem anderen Pegmatitaufschluss südöstlich Hochgosch stammen dichte Kristallrasen von Augelith. Der von Herrn Walter Krammer (Wölfnitz) aufgefundene Pegmatit ist auffällig porös und auf den Kluftfächen mit zahlreichen wasserklaren, bis zu 2 Millimeter großen Augelithkristallen besetzt. Die Kristallmorphologie ist, wie bei den bereits beschriebenen Augelithvorkommen vom Hahnenkofel und Laggerhof, spitz-pseudorhomboedrisch und teilweise sehr flächenreich (Abb. 9). In der Paragenese treten nur noch Quarz und vereinzelt limonitisierter Siderit auf. Augelith ist in diesem Aufschluss bisher das einzig nachgewiesene Phosphat. (Walter) |
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