Walter F. &  Ettinger / 2001

 

1250. Burangait vom Hochgosch, Millstätter See-Rücken, Kärnten.

Die Kenntnis über die Mineralparagenesen der Phosphatpegmatite des Millstätter See-Rückens wird nahezu jährlich durch neue Funde erweitert (vgl. NIEDERMAYR et al. 2000). Neben den sehr bekannten Phosphatpegmatitfund stellen Wolfsberg, Laggerhof und Hahnenkofel treten im Gebiet zwischen Egelsee und Hochgosch weitere Pegmatit vorkommen auf. In diesen gelang es A. Sabor (Wien) durch systematische Suche wieder Phosphatmineralien zu finden Proben davon wurden im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Graz (Lehramt Biologie und Erdwissenschaften) mineralogisch untersucht (KRAWANJA 1999). Von einem Pegmatitaufschluß südöstlich Hochgosch in rd. 830 m Seehöhe und ca. 350 m nördlich Egelsee stammen Proben, die auf schmalen Kluftflächen mit zahlreichen winzigen (bis 1 mm großen) farblosen Warditkristallen besetzt sind. An einigen Stellen stechen hellblaue, feinnadelige bis lanzettartige Kristalle aus dem weißen Klufthintergrund hervor. Teilweise sind diese Kristalle im Quarz ein gewachsen, ragen aber auch frei in den Klufthohlraum hin ein (Abb. 7). Die blauen Kristalle wurden mittels Röntgenpulverdiffraktometeraufnahmen als Burangait bestimmt, der soeben vom Pegmatit beim Laggerhof als Erstnachweis für Österreich beschrieben wurde (NIEDERMAYR et al. 2000). Die darin gezeigte Morphologie der Burangaitkristalle ist identisch mit jener vom Hochgosch. Die berechneten Gitterkonstanten für Burangait vom Hochgosch mit a = 25,06(5) A, b = 5,057(1) A, c = 13,44 (1) A, ß = 110,92(2)°0 stimmen mit Daten aus der Strukturverfeinerung für Burangait von der Typusloka1ität, Buranga Pegmatit (Rwanda) gut überein (SELWAY et al. 1997). Aus der energiedispersiven Elektronenstrahlmikroanalyse für Burangait, Hochgosch, konnte die Mineralformel Na (Mgo.9 Feo.l) A15 (PO4)4 (OH)6 2H2O berechnet werden, die Werte für Calcium und Mangan liegen unter der Nachweisgrenze. Im Burangait der Typuslokalität ist Calcium ebenfalls nicht vertreten, der Eisengehalt ist mit 0,66 in der Formeleinheit größer als Magnesium (0,33). Somit besitzt Burangait vom Hochgosch den bisher Magnesium reichsten Chemismus dieser Mineralart. (Walter / Ettinger)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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