|
562. Phenakit von der Hocharn - Westwand, Kärnten.
Im
vergangenen Jahr fand der sehr ambitionierte Student Georg KANDUTSCH
(Villach) in Klüften der Hocharn- Westwand Phenakit und auch wieder
bemerkenswerte Fluorite (Material zur Untersuchung wurde in dankenswerter
Weise von Herrn Helmut PRASNIK, St. Magdalen, und Georg KANDUTSCH,
Villach, zur Verfügung gestellt). Die Phenakite erreichen bis zu 2 cm Größe,
waren gröf3tenteils lose in Chloritsand eingebettet und sind meist dicht
mit Chloritschüppchen durchsetzt; nur wenige Kristalle zeigen klare,
einschlußfreie Enden. Viele der losen Kristalle sind doppelendig
ausgebildet, und nur wenige Kristalle waren auf Adular aufgewachsen. An Flächen
konnten die Prismen I. und. II. Stellung {1010} und {1120} sowie
verschiedene Rhomboeder {0112}, {1101}, {1232} und {2131} -festgestellt
werden; in der Regel dominiert das Rhomboeder {1232}. Als
Begleitmineralien traten nach Angaben des Finders etwas Epidot,
korrodierter Calcit, bis zu kopfgroße Adulare (z. T. chloritisiert) und
bemerkenswert klare Rauchquarze mit bis zu 15 cm Größe auf. Fluorit
konnte nicht beobachtet werden. Ein Großteil des Kluftinhaltes war durch
Frosteinwirkung zerbrochen. Die Kluft selbst ist in einer mächtigen,
glimmerreichen Einschaltung eines hellen Gneis angelegt und liegt etwa 20
Meter unterhalb der Fluoritkluft, die Herr KANDUTSCH im Jahre 1982
ausbeuten konnte. Aus dem gleichen Bereich konnte Herr KANDUTSCH beim
Nacharbeiten in der schon von dem seinerzeit tödlich verunglückten
Strahler Sebastian BRANDSTÄTTER vlg. REITER aus Apriach, Kärnten,
aufgefundenen Kluft wieder Stufen mit tiefvioletten, bis etwa l cm großen
Fluoritoktaedern bergen. Zusätzlich enthielt die Kluft bis zu
handtellergroße Calcite (im Habitus des "Blätterspates"),
reichlich nadeligen Bavenit, einige Zentimeter lange Rauchquarze und etwas
Apatit. (NIEDERMAYR)
|