Niedermayr G. / 1984

 

562. Phenakit von der Hocharn - Westwand, Kärnten.

  Im vergangenen Jahr fand der sehr ambitionierte Student Georg KANDUTSCH (Villach) in Klüften der Hocharn- Westwand Phenakit und auch wieder bemerkenswerte Fluorite (Material zur Untersuchung wurde in dankenswerter Weise von Herrn Helmut PRASNIK, St. Magdalen, und Georg KANDUTSCH, Villach, zur Verfügung gestellt). Die Phenakite erreichen bis zu 2 cm Größe, waren gröf3tenteils lose in Chloritsand eingebettet und sind meist dicht mit Chloritschüppchen durchsetzt; nur wenige Kristalle zeigen klare, einschlußfreie Enden. Viele der losen Kristalle sind doppelendig ausgebildet, und nur wenige Kristalle waren auf Adular aufgewachsen. An Flächen konnten die Prismen I. und. II. Stellung {1010} und {1120} sowie verschiedene Rhomboeder {0112}, {1101}, {1232} und {2131} -festgestellt werden; in der Regel dominiert das Rhomboeder {1232}. Als Begleitmineralien traten nach Angaben des Finders etwas Epidot, korrodierter Calcit, bis zu kopfgroße Adulare (z. T. chloritisiert) und bemerkenswert klare Rauchquarze mit bis zu 15 cm Größe auf. Fluorit konnte nicht beobachtet werden. Ein Großteil des Kluftinhaltes war durch Frosteinwirkung zerbrochen. Die Kluft selbst ist in einer mächtigen, glimmerreichen Einschaltung eines hellen Gneis angelegt und liegt etwa 20 Meter unterhalb der Fluoritkluft, die Herr KANDUTSCH im Jahre 1982 ausbeuten konnte. Aus dem gleichen Bereich konnte Herr KANDUTSCH beim Nacharbeiten in der schon von dem seinerzeit tödlich verunglückten Strahler Sebastian BRANDSTÄTTER vlg. REITER aus Apriach, Kärnten, aufgefundenen Kluft wieder Stufen mit tiefvioletten, bis etwa l cm großen Fluoritoktaedern bergen. Zusätzlich enthielt die Kluft bis zu handtellergroße Calcite (im Habitus des "Blätterspates"), reichlich nadeligen Bavenit, einige Zentimeter lange Rauchquarze und etwas Apatit. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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