Meixner H. / 1977 |
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387. Mineralfunde aus einer Erzlagerstätte bei Hirt, Kärnten.
N. ZADORLAKY-STETTNER, 1960, S. 171, berichtete in seiner
unveröffentlichten Dissertation unter 9. Hirt (24)": "Es liegt
aus dem Jahre 1568 eine Überlieferung vor, nach der -an der Plöscheinzen
bei der Hürdn -Bergbau auf Gold betrieben wurde. Man findet 220 m OSO der
Bundesstraßen-Brücke über dem Metnitzbach im Wald eine größere Halde.
Der noch teilweise begehbare Stollen liegt in grauen, flach nach Norden
einfallenden Glimmerschiefern. Er ist bei den Einheimischen als
"Knappenloch" bekannt und wurde auf Brauneisenstein getrieben,
wie das die Haldenstücke beweisen. Die reichlichen Kalkausscheidungen an
dem heute erreichbaren Ende (die Fortsetzung ist ersoffen) deutet auf die
Nähe von Marmor, siehe Karte". In einer Kurzveröffentlichung, N. ZADORLAKY-STETTNER,
1962, S. 343, ist diese Lagerstätte, die am Fuße des heute mit Pleschutz
Kg. bezeichneten Berges liegt, nur als "Nr. 24, Au ?" am
Kartenrande verzeichnet. Unsere Mitglieder Dir. V. VAVROVSKY, A. SIMA und
Prof. F. STEFAN haben im Jahre 1976 das Vorkommen aufgesucht, den alten
Stollen mehrmals befahren, sehr reichliches Material neu aufgesammelt und
mir zur Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Muttergesteine der Vererzung
sind grauer Glimmerschiefer und grauer Marmor, in denen oft mehrere cm
stark, gangförmig dunkelbraune bis hellgelbe Zinkblende , diese in Klüften
mit netten 1-2 mm bis 2 cm großen Kristallen, sowie Bournonit,
Bleiglanz-xx (bis 1 mm große Oktaeder), etwas Kupferkies und Pyrit
auftreten; Gangart sind hellbräunlicher Ankerit mit etwa 50 F.E.-%CaFe(CO3)2
öfters in einige mm großen, gekrümmten Kristallen, und weißer, etwas
Mn-haltiger Kalzit mit stark roter Lumineszenz im U.V.L. Das für die Sammler Interessanteste in dem großen
Material sind hier die reichlichen neuen Mineralbildungen aus der
Oxidationszone. Zahlreiche Stücke weisen weiße, pulverige oder auch
feinstnadelige Überzüge auf, die im kurzwelligen U.V.L. lebhaft bläulichweiß
leuchten. Wie auch auf chemischem und optischem Wege bestätigt werden
konnte, handelt es sich hiebei um Hydrozinkit. Bis einige 0, 1 mm große, prismatische tiefblaue Kristalle
mußten überprüft werden, ob Azurit oder Linarit vorliegt, und dies
letztere war der Fall. Opt. 2-, ein großer Achsenwinkel und alle
Lichtbrechungen viel größer als 1,760 sowie ein deutlicher Pleochroismus
in verschiedenen Blautönungen zeugten eindeutig dafür. Andere Stücke mit blauen und grünen sekundären
Kupfermineralen über i. wes. Bleiglanz sind dicht überkrustet mit prächtigen
glasklaren Kristallen von Gips und Zwillingen dieses Minerals. Darunter
befinden sich auf einigen Proben sehr dünne, bläulichweiße Überzüge,
die der Farbe nach vielen Aurichalziten entsprechen würden. Der
begleitende Gips mahnt zur Vorsicht, denn die gleiche Farbe zeigt gerade
in Gipsparagenese der im letzten Jahrzehnt aus mehreren unserer alpinen
Gipslagerstätten nachgewiesene Devillin! Die mir zur Verfügung stehenden
Mengen gestatten dafür noch keine Entscheidung! Zusammen mit den angegebenen Oxidationsmineralen erhielt
ich von Prof. STEFAN auch eine Stufe mit winzigen nadeligen Kristallen.
Ihre einzelnen Abmessungen liegen im Bereich von 0,002 bis 0,010 bis 0,015
mmx0,050 bis 0,100 bis 0,130 mm. Gerade Auslöschung, enorme
Doppelbrechung, sie wurde mit dem BEREK.: Kompensator zu etwa 0,311
gemessen, Lichtbrechungen hoch über 1,700, na = Z. Das alles
sprach eindeutig für eine bei uns seltene Ausbildung von Cerussit, dessen
Doppelbrechung 0,273 beträgt.
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