Niedermayr G. & F. Brandstätter / 2001

 

1249. Scorzalith von der Brasilianit-Fundstelle am Hahnenkofel, Millstätter Seerücken. Kärnten.

Schon vor nunmehr beinahe 20 Jahren wurden am Nordabhang des Hahnenkofels gegen den Millstätter See zu in Scherzonen eines pegmatoiden, an Albit reichen Gesteins von einigen Kärntner Sammlern perlmutterglänzende Körner von F-armen Montebrasit gesammelt (NIEDERMAYR 1982). Die nachfolgende Bearbeitung dieses Materials erbrachte dann auch noch den Nachweis von Childrenit und eines weiteren Phosphates, das zunächst nach EMS-Analysen zu Lazulith-Scorzalith bzw. Souzalith gestellt wurde (NIEDERMAYR et al. 1983). Eine spätere, nicht veröffentlichte Überprüfung dieser graugrünen, feinfilzigen Beläge und Imprägnationen auf Kluftflächen des Gesteins ergab das Vorliegen von Scorzalith. Scorzalith -(Fe+2, Mg)AliPO4)2(OH)2 -konnte nun aber auch aus dem bekannten Pegmatitaufschluß im Gipfelbereich des Hahnenkofels, der durch seine bemerkenswerte Brasilianit-Führung Beachtung verdient (vgl. NIEDERMAYR et al. 1996, WALTER und TAUCHER 1996), nachgewiesen werden. So wurde hier im Zuge einer Exkursion einer Münchner Sammlergruppe im vergangenem Jahr im anstehenden Pegmatit in unmittelbarer Nachbarschaft zum den Brasilianit führenden Kluftsystem eine mit hell bläulichgrünen, feinfilzigen Belägen nadeliger, teils sonnenförmig struierter Aggregate imprägnierte Scherzone beobachtet. Die feinnadeligen Kriställchen konnten mittels EDS-Analyse als Scorzalith bestimmt werden (Abb. 6). Außer größtenteils limonitisiertem Siderit (Goethit) konnten in diesen Ruschelzonen keine weiteren Mineralbildungen festgestellt werden. Ähnlich grünlichgraue Imprägnationen fanden sich auch in einem ca. 80 Meter tiefer liegenden Pegmatitaufschluß, erlaubten hier aber bisher aufgrund der innigen Verwachsung mit Feldspat, Quarz und Glimmer keine eindeutige mineralogische Identifizierung. (Brandstätter / Niedermayr)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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