Meixner H. / 1950 |
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Cölestin
vom Sonnberg bei Guttaring (Kärnten). Von Heinz Meixner, Knappenberg. Kurz nachdem erstmals für Kärnten ein Strontiummineral -Cölestin
in der Bleiberger Lagerstätte (1, S. 109; 2, S. 196) -nachgewiesen werden
konnte, kam. es zur Entdeckung eines weiteren derartigen heimischen
Vorkommens. Von Dr. F. Kahler erhielt ich ein viele Jahrzehnte altes,
einst von Prof. K. Frauscher in den über der Eozänkohle am Sonnberg bei
Guttaring lagernden Nummulitenmergeln aufgesammeltes Belegstück zur
Ansicht. Es zeigt das Bruchstück eines Nautilus Seelandi Penecke (3, S.
368), dessen 4 bis 5 cm weite Kernhöhlung von farblosen, bis 2 cm langen
und 4 bis 6 mm dicken, prismatischen Kristallen als Drusenraum benützt
wurde. Das Stück wurde offenbar erst nach der Arbeit von Frauscher (4, S.
185) über "Nautilusse von Guttaring" gesammelt, da es darin
nicht Erwähnung fand. .. Die gonipmetrische Messung führt, wie die
folgenden Winkelangaben zeigen, eindeutig auf Cölestin, trotzdem einige
Flächen nur schlechte Signale geben. Aufstellung nach dein röntgenographischen
Achsenverhältnis: o (011) stets matt, B (100) sehr schmal und nach Z
[001], c (001), wenn nicht Spaltfläche, nach y [010] gestreift.
Berechnete
Vergleichswerte für Gemessene Werte:
Cölestin
Baryt d/a = (101)/(100) = 50°42',50°37'
50°37' 51°
9' d/d = (101)/(101) = 101° 19'
101° 11'
102° 17' d/c'= (101)/(001) = 140°40'
140°37'
141° 9' c/o = (001)/(001) = 51°57´
52°
4' 52°43'
o/o`= (011)/(011) = 104° 3'
104° 8'
105° 26' a/m = (100)/(210) = 37° 41'
38° 0'
39° 11' Die Kristalle (vgl. Abb. 1) sind prismatisch-säulig nach
der X-Achse gestreckt, teils mit teils ohne Basis.c(001). Sie ähneln
damit dem Typus 1 der Bleiberger Cölestine, zeigen jedoch zusätzlich
a(100). Das optische und chemische Verhalten bestätigte die
Kristalle als Cölestine. Mit diesem alten Fund ist mehr als ein halbes
Jahrhundert nach der Aufsammlung ein schönes, diesmal sicher dem sedimentären
Kreis lau f zugehöriges Kärntner Cölestinvorkommen aufgefunden worden.
Leider sind am Sonnberg keine weiteren Stücke zu erhoffen, da der Bergbau
schon Jahre stillgelegt ist. Doch sollte intensive Nachsuche in Trias-,
Kreide- und Eozängesteinen Kärntens auch an anderen Orten zur Auffindung
von Cölestin (SrSO4)und auch von Strontianit (SrCO3)-Vorkommen
führen! Schrifttum: (1) H. Meixner: Kurzbericht über
neue Kärntner Minerale und Mineralfundorte II. Der Karinthin, Folge 6,
15. 8. 1949, S. 108-120. . (2) H. Meixner: Neue Mineralvorkommen aus den
Ostalpen I. Heidelberger Beiträge zur Mineralogie und Petrographie. 2.,
1950. 195-209. (3) A; v. Penecke : Das Eocaen des Krappfeldes in Kärnten.
Sitzungsbericht der Akademie der Wissenschaften; 40., B, -. Abt., Wien
1884.
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