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1020. Adular,
Aurichalcit, Brochantit, Chalkopyrit, Devillin, Gips, Magnetit, Malachit,
Posnjakit, Pyrit, Quarz aus dem ehemaligen Kupferbergbau in der Großfragant,
Kärnten.
Nach
WIESSNER (1951) läßt sich der Bergbau in der Großfragant bis ins 16.
Jahrhundert urkundlich zurückverfolgen. Die letzte aktive Betriebsperiode
des Bergbaues fallt in die Zeit des Ersten Weltkrieges, wo der Betrieb mit
Hilfe von Kriegsgefangenen aufrecht erhalten wurde (UMLAUFT. ..Eine
bergwirtschaftliche Untersuchung des Vorkommens während des Zweiten
Weltkrieges führte zu keinem positiven Ergebnis (vgl. KÄSTLER, 1993b).
Die Geologie der Großfraganter Erzlager behandelt ausführlich PREY
(1961); über den Mineralinhalt der ausgedehnten Mineralisation liegen
aber keine verläßlichen Angaben vor. Eine kurze geologische
Charakterisierung des Vorkommens ist auch einem von F. KAHLER verfaßten
Beitrag im KELAG-Kalender 1967 zu entnehmen. An primären Erzen werden
jedenfalls Bornit, Chalkopyrit, Magnetit, Pyrit und Pyrrhotin genannt
(vgl. auch MEIXNER 1957). Bezüglich des Auftretens von Sekundärmineralien
nennt MEIXNER, (1957) Azurit und Chalkanthit, darüber hinausgehend gibt
es keinerlei Hinweise. Die nachstehende Zusammenstellung bringt daher
einige Angaben über diese Mineralisationen; weitere Untersuchungen sind
vorgesehen. Im Zuge einer Begehung gemeinsam mit Herrn Dr. Michael GÖTZINGER
und stud. rer. nat. Martin LEUTE, beide Wien, sowie Dir. Erich KOFLER,
Ferndorf, wurden im wesentlichen die alten Halden im Bereich der
ehemaligen Aufbereitungsanlagen westlichen Ende der "Rollbahn" und
unmittelbar vor dem Göttliche-Vorsehungs-Stollen (KÖSTLER, 1993) am
Sadnigbach beprobt. Insbesondere im Haldenmaterial des Göttliche-Vorsehungs-Stollens,
der in Glimmerschiefern angelegt ist, sind Stücke mit typischen Alpinen
Klüften zu beobachten. Rasen von Adular und Quarz, auf denen teilweise
kleine tetraederähnliche Kriställchen von Chalkopyrit aufsitzen. Der
Quarz zeigt normalrhomboedrischen Habitus und wird bis 1 cm groß. Calcit
ist jünger und bildet bis 1 cm große trübweiße, skalenoedrische
Kristalle. An primären Erzphasen konnten bisher nur Pyrit, Chalkopyrit
und Magnetit beobachtet werden. Während Pyrit und Magnetit, im Gestein
eingewachsen, nicht allzu selten idiomorph ausgebildet sind Pyrit in
Hexaedern, Magnetit in Oktaedern -ist Chalkopyrit im Gegensatz zu den Klüften
im Gestein immer xenomorph entwickelt. Nach PREY (1961) sind die Kieslager
der Großfragant an Grünschiefer der "Matreier Zone" gebunden,
ausgenommen das “Sadenlager", das in Gesteinen des ostalpinen
Altkristallins angelegt ist. Die Grünschiefer werden noch zusätzlich von
Quarz-Karbonat-Knauern durchsetzt, in die gelegentlich auch Epidot
eingewachsen ist. Die alten, ziemlich ausgedehnten Halden des
Johann-Gottlieb-Stampfer-Zubaustollens im Bereich der Jugendherberge des
Österreichischen Alpenvereins und der alten Aufbereitungsanlage sind
bisher von Sammlern kaum beachtet worden. Ein Teil der Halden wird von den
Anrainern offensichtlich für die Müllentsorgung verwendet, weiteres
Haldenmaterial wurde und wird für Wegerhaltungsarbeiten herangezogen. Die
solcherart angeschnittenen Halden im vom Sadnigbach und Striedenbach
gebildeten Zwickel liefern daher frisches, weitgehend unverwittertes
Gesteinsmaterial, Erze und taubes Gestein. Im frischen Haldenmaterial sind
blaue, bläulichgrüne und grüne Beläge und Rißfüllungen im Gestein
auffällig. Diese Sekundärprodukte wurden eingehender untersucht. Überzüge
aus perlglänzenden, hellblauen Blättchen konnten als Aurichalcit
bestimmt werden. Mit Aurichalcit gelegentlich zusammen vorkommend und in
diesen in winzigen, hell bläulichgrünen, glasigen Kriställchen nicht
selten dispers eingewachsen ist Brochantit zu erwähnen Relativ häufig
sind Beläge dunkelblauer, tafeliger, dicht verwachsener Blättchen von
Posnjakit zu beobachten; die Kristalle erreichen bis 1 mm Größe (Taf.
1., Abb. 6). Beläge bläulichweißer, teils perlglänzender, feinfilziger
Kriställchen stellten sich mittels XRD-Analyse als Devillin heraus. Neben
Devillin sind dann gelegentlich auch noch grüne kugelige
Malachit-Aggregate zu beobachten. Dünne, leistenförmige, farblose
Gipskriställchen sind noch zusätzlich zu erwähnen. Gips ist aber im
frischen Haldenmaterial nicht besonders häufig. Dafür ist er in den
stark angewitterten und limonitisch eingefärbten Halden bei der
ehemaligen Aufbereitungsanlage am Sadnigbach in charakteristischen Belägen
farbloser bis trübweißer, wenige Millimeter großer, zum Teil auch in
nach (100)verzwillingten Individuen, auf kiesimprägniertem
Gesteinsmaterial zu beobachten. , . Ein Teil der Halden wird derzeit
offenbar intensiver genutzt; somit sind zumindest die Halden in der Nähe
der Jugendherberge des Österreichischen Alpenvereins größtenteils
frisch und damit wohl Neufunde auch in Zukunft zu erwarten.
(NIEDERMAYR/BRANDSTÄTTER/HAMMER) Titanoxid konnte in einem Quarz-Albit-Klüftchen
schwarzer Anatas in undeutlichen Dipyramiden beobachtet werden. Schließlich
sei auch auf das Auftreten von gemeiner Hornblende sowie von asbestartigen
Zwickelfüllungen von Hornblende hingewiesen. (POSTL)
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