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737. Coelestin von der Roten Wand, S Globasnitz, Kärnten.
In den
letzten Jahren konnte in dieser Zeitschrift bereits mehrfach über
Coelestin und Strontianit in Karbonatgesteinen berichtet werden, zuletzt
von NIEDERMAYR et al. (1988). Aus Kärnten ist vor allem das
Strontium-Sulfat Coelestin bekannt: aus der Blei-Zink-Lagerstätte von
Bleiberg-Kreuth, aus den Nummulitenmergeln am Sonnberg bei Guttaring und
aus den Kreidekalken von Wietersdorf (MEIXNER, 1957). Durch NIEDERMAYR et
al. (1975) ist Coelestin als syngenetische bis syndiagenetische, d. h.
weitgehend gleichzeitig mit dem umgebenden Sediment entstandene Bildung
aus der Mitteltrias der Gailtaler Alpen in größerer Verbreitung
mitgeteilt worden. Später kam dazu der Nachweis von
Coelestin-Mobilisationen in vergleichbaren Gesteinen des
Kroislerwand-Autobahntunnels, zusammen mit flüssigen Kohlenwasserstoffen
(NIEDERMAYR et al., 1986). Von Herrn Hofrat Dr. J. MÖRTL, Klagenfurt,
erhielt ich nun vor einiger Zeit auch eine Probe aus einer Großrutschung
im Bereich der Roten Wand im Gemeindegebiet von Globasnitz, die in einer
hellgrauen, tektonisch stark beanspruchten Dolomitbrekzie bis zu 1,5 cm
dicke Kluftfüllungen hellblauer bis trübweißer, auf Coelestin verdächtiger
Kristalle und spätiger Massen zeigte. Eine Röntgenaufnahme bestätigte
das Vorliegen von Coelestin. Die Kristalle erreichen bis 8 mm Länge, sind
prismatisch entwickelt und lassen gut {001}, {010}, {011}, {110} und {102}
erkennen. Das tektonisch stark geprägte Vorkommen läßt nach Auskunft
des Finders eine eindeutige stratigraphische Zuordnung nicht zu, dürfte
sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls in die Mitteltrias
einordnen lassen (vgl. Geolog. Karte d. Karawanken, Geol. B.-A. Wien,
1983). Es wäre sicher lohnend, das Gebiet auf weitere Vorkommen von
Coelestin zu durchforschen. (NIEDERMAYR)
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