Niedermayr G. & H. Prasnik / 2010                                        Textauszug

 

1622) Quarz und Vivianit aus dem Hauptdolomit vom Zlannock, Gailtaler Alpen, Kärnten.

Auf Kluftflächen eines hellbraunen, fein zuckerkörnigen Dolomites wurden von einem der Autoren (H. P.) neben Calcit und Rasen von nur wenige Zehntelmillimeter großen, leicht typisch gekrümmten Dolomit-Kriställchen bis 5 mm lange Quarzkristalle beobachtet. Die Quarze sind bis 5 mm lang, zeigen normalrhomboedrischen Habitus und sind durch Einlagerungen feinster „Erdöltröpfchen“ und schwarzem Bitumen deutlich bräunlich gefärbt.
Nach der Geologischen Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 199, Hermagor, stehen im Bereich des Zlannock mehr oder weniger deutlich gebankte, graubraune, bituminöse Dolomite der Hauptdolomit-Formation an. Aus diesem stratigraphischen Horizont sind uns bisher keine Quarz-Mobilisate bekannt geworden. Quarzkristalle in karbonatischen Gesteinen der Mittel- und Obertrias des Drauzuges in ähnlicher Ausbildung sind in letzter Zeit u. a. aus dem Weißengraben, westlich der Bodenalm, in den Gailtaler Alpen bekannt geworden. Nach NIEDERMAYR et al. (1984 a) liefert die Untersuchung derartiger Bildungen (Fluideinschlüsse im Quarz) wertvolle Informationen zur thermischen und tektonischen Geschichte des Drauzuges (siehe dazu auch RANTITSCH 2001). Es wäre sicher lohnend, wenn unsere Sammler auch derartigen, wenn auch zugegebener Maßen nicht unbedingt spektakulären Bildungen mehr Aufmerksamkeit schenken würden!
Darüber hinaus wurde auch in diesem Bereich, wie bei einigen weiteren Fundstellen in den Gailtaler Alpen, Vivianit vorgefunden (siehe dazu auch die Beiträge Nr. 1624 und Nr. 1625 in dieser Folge der „Neuen Mineralfunde aus Österreich“). (Niedermayr/Prasnik)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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