1622) Quarz und Vivianit aus dem Hauptdolomit vom
Zlannock, Gailtaler Alpen, Kärnten.
Auf Kluftflächen eines hellbraunen, fein zuckerkörnigen
Dolomites wurden von einem der Autoren (H. P.) neben Calcit und Rasen
von nur wenige Zehntelmillimeter großen, leicht typisch gekrümmten
Dolomit-Kriställchen bis 5 mm lange Quarzkristalle beobachtet. Die
Quarze sind bis 5 mm lang, zeigen normalrhomboedrischen Habitus und sind
durch Einlagerungen feinster „Erdöltröpfchen“ und schwarzem Bitumen
deutlich bräunlich gefärbt.
Nach der Geologischen Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 199,
Hermagor, stehen im Bereich des Zlannock mehr oder weniger deutlich
gebankte, graubraune, bituminöse Dolomite der Hauptdolomit-Formation an.
Aus diesem stratigraphischen Horizont sind uns bisher keine
Quarz-Mobilisate bekannt geworden. Quarzkristalle in karbonatischen
Gesteinen der Mittel- und Obertrias des Drauzuges in ähnlicher
Ausbildung sind in letzter Zeit u. a. aus dem Weißengraben, westlich der
Bodenalm, in den Gailtaler Alpen bekannt geworden. Nach NIEDERMAYR et
al. (1984 a) liefert die Untersuchung derartiger Bildungen (Fluideinschlüsse
im Quarz) wertvolle Informationen zur thermischen und tektonischen
Geschichte des Drauzuges (siehe dazu auch RANTITSCH 2001). Es wäre
sicher lohnend, wenn unsere Sammler auch derartigen, wenn auch
zugegebener Maßen nicht unbedingt spektakulären Bildungen mehr
Aufmerksamkeit schenken würden!
Darüber hinaus wurde auch in diesem Bereich, wie bei einigen weiteren
Fundstellen in den Gailtaler Alpen, Vivianit vorgefunden (siehe dazu
auch die Beiträge Nr. 1624 und Nr. 1625 in dieser Folge der „Neuen
Mineralfunde aus Österreich“). (Niedermayr/Prasnik)