Prasnik H., G. Niedermayr & F. Walter / 2010                          Textauszug

 

1623) Fluorit, Calcit, Dolomit, Hemimorphit, Smithsonit, Sphalerit und Asphalt (?) sowie Quarz von einem Forstweg oberhalb Kavallar, Gailtaler Alpen, Kärnten.

Bei der Suche nach weiteren Vorkommen von Quarz und Fluorit in den kalkalpinen Gesteinen des Drauzuges wurde auch ein Forstweg, der von Kavallar in Richtung Klausenberg führt, begangen. Im Zuge dieser Untersuchungen konnten nicht nur wenige Millimeter große Quarzkriställchen auf Klüften eines sandig abreibenden, leicht bituminösen Dolomit beobachtet werden, sondern es wurde auch in einem weiteren Forstweg-Aufschluss eine für diesen Bereich neue und eher uncharakteristische, offenbar schichtgebundene Mineralisation mit Fluorit gefunden.
Auffällig sind deutlich violettrote, an Bewegungszonen (?) charakteristisch ausgedünnte Fluorit-Beläge, ohne gut erkennbare kristallographische Formen der beteiligten Individuen. Fluorit ist aber auch lagenweise, mit feinkristallinem, sandig abreibenden und leicht bituminösen Dolomit verwachsen, zu beobachten. Im Aufschlussbereich waren bis zu ca. 40 cm mächtige, an Fluorit reiche Dolomit- Lagen zu erkennen. Dieser feinkristalline, mit gleichkörnigem Fluorit dicht durchsetzte Dolomit wird von hellen Gängen eines grobspätigen, teils leicht rosa, teils aber auch intensiver violett gefärbten Fluorit bereichsweise durchzogen. Über diesen mehr spätigen Fluoritmassen sind nicht allzu selten Rasen leicht gelblichweißer, bis 0,5 mm großer, kugeliger Aggregate tafeliger Kriställchen von Hemimorphit zu beobachten.
Charakteristisch sind bis etwa 4 cm große, rundliche bis unregelmäßige Kavernen im Gestein, die teils mit einer gelblichen, kristallinen Masse von Smithsonit erfüllt bzw. ausgekleidet sind (Abb. 9). Selten ist in diesen Kavernen noch leicht gelblicher, typisch fettig glänzender Sphalerit anzutreffen.
Im grobkristallinen Fluorit in unregelmäßigen „Körnern“ eingewachsen und teils flatschenartig bis lagig mit Fluorit verwachsen sind auch dunkelbraune bis schwarze, weiche Massen von Asphalt (?) bzw. einer bitumenartigen Substanz zu beobachten. In solchen Kavernen sind farblose Fluorit-Würfel, mit einer Kantenlänge von bis etwa 5 mm anzutreffen. Galenit konnte bisher nicht beobachtet werden.
Nach der Geologischen Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 199, Hermagor, scheint diese für die Gailtaler Alpen eher ungewöhnliche Fluorit- Mineralisation in Gesteinen der Hauptdolomit-Formation (Nor) zu liegen. Weitere Geländearbeiten zur Klärung dieser Frage sollen hier angeregt werden. (Prasnik/Niedermayr/Walter)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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