1623) Fluorit, Calcit, Dolomit, Hemimorphit, Smithsonit,
Sphalerit und Asphalt (?) sowie Quarz von einem Forstweg oberhalb
Kavallar, Gailtaler Alpen, Kärnten.
Bei der Suche nach weiteren Vorkommen von Quarz und
Fluorit in den kalkalpinen Gesteinen des Drauzuges wurde auch ein
Forstweg, der von Kavallar in Richtung Klausenberg führt, begangen. Im
Zuge dieser Untersuchungen konnten nicht nur wenige Millimeter große
Quarzkriställchen auf Klüften eines sandig abreibenden, leicht
bituminösen Dolomit beobachtet werden, sondern es wurde auch in einem
weiteren Forstweg-Aufschluss eine für diesen Bereich neue und eher
uncharakteristische, offenbar schichtgebundene Mineralisation mit
Fluorit gefunden.
Auffällig sind deutlich violettrote, an Bewegungszonen (?)
charakteristisch ausgedünnte Fluorit-Beläge, ohne gut erkennbare
kristallographische Formen der beteiligten Individuen. Fluorit ist aber
auch lagenweise, mit feinkristallinem, sandig abreibenden und leicht
bituminösen Dolomit verwachsen, zu beobachten. Im Aufschlussbereich
waren bis zu ca. 40 cm mächtige, an Fluorit reiche Dolomit- Lagen zu
erkennen. Dieser feinkristalline, mit gleichkörnigem Fluorit dicht
durchsetzte Dolomit wird von hellen Gängen eines grobspätigen, teils
leicht rosa, teils aber auch intensiver violett gefärbten Fluorit
bereichsweise durchzogen. Über diesen mehr spätigen Fluoritmassen sind
nicht allzu selten Rasen leicht gelblichweißer, bis 0,5 mm großer,
kugeliger Aggregate tafeliger Kriställchen von Hemimorphit zu
beobachten.
Charakteristisch sind bis etwa 4 cm große, rundliche bis unregelmäßige
Kavernen im Gestein, die teils mit einer gelblichen, kristallinen Masse
von Smithsonit erfüllt bzw. ausgekleidet sind (Abb. 9). Selten ist in
diesen Kavernen noch leicht gelblicher, typisch fettig glänzender
Sphalerit anzutreffen.
Im grobkristallinen Fluorit in unregelmäßigen „Körnern“ eingewachsen und
teils flatschenartig bis lagig mit Fluorit verwachsen sind auch
dunkelbraune bis schwarze, weiche Massen von Asphalt (?) bzw. einer
bitumenartigen Substanz zu beobachten. In solchen Kavernen sind farblose
Fluorit-Würfel, mit einer Kantenlänge von bis etwa 5 mm anzutreffen.
Galenit konnte bisher nicht beobachtet werden.
Nach der Geologischen Karte der Republik Österreich 1:50.000, Blatt 199,
Hermagor, scheint diese für die Gailtaler Alpen eher ungewöhnliche
Fluorit- Mineralisation in Gesteinen der Hauptdolomit-Formation (Nor) zu
liegen. Weitere Geländearbeiten zur Klärung dieser Frage sollen hier
angeregt werden. (Prasnik/Niedermayr/Walter)