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1113. Brushit in einem Magensteinfund von Grafendorf im
Gailtal, Kärnten.
Brushit.
das Calcium-Hydrogenphosphat ist aus Kärnten vom Hinteren Pöllatal und
vom Kleinelendkees bekannt. Ein ungewöhnlicher Neunachweis dieses nicht
so häufigen Minerals kommt nun aus dem Bereich von Kötschach-Mauthen im
Gailtal. Über Herrn Direktor Hofrat Univ.-Prof. Dr. Hans Schönlaub,
Geologische Bundesanstalt in Wien, erhielt ich die Hälfte eines
eigenartigen kugelähnlichen Gebildes zur Bestimmung. Das Stück zeigte im
Kern einen in phyllitischen Schiefer eingelagerten Gangquarz, der
bereichsweise mit limonitischem Material verwachsen ist. Die Hüllzone ist
dagegen typisch konzentrisch-schalig aufgebaut. Es war hier sofort an eine
biogene Bildung zu denken, am ehesten an einen Magen- oder Darmstein. Das
Stück wurde von dem Schüler Daniel Zobernig im Obstgarten des
elterlichen Anwesens in Grafendorf, östlich Kötschach-Mauthen, gefunden
und eine Hälfte davon gelangte über dessen Lehrer an die Direktion der
Geologischen Bundesanstalt in Wien. Der 1,2 x 0,6 cm große eckige Kern
des Gebildes besteht aus weißern Gangquarz. Die beige gefärbte, ziemlich
poröse und etwa 8 mm dicke Hüllzone konnte röntgenographisch als aus
Brushit bestehend identifiziert werden (Abb. 5). Brushit ist häufig am
Aufbau von Magensteinen beteiligt. Ein zweifellos ungewöhnlicher Fund,
der der Aufmerksamkeit eines jungen, an der Natur interessierten Menschen
zu verdanken ist. (Niedermayr)
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