Niedermayr G. / 1998

 

1113. Brushit in einem Magensteinfund von Grafendorf im Gailtal, Kärnten.

  Brushit. das Calcium-Hydrogenphosphat ist aus Kärnten vom Hinteren Pöllatal und vom Kleinelendkees bekannt. Ein ungewöhnlicher Neunachweis dieses nicht so häufigen Minerals kommt nun aus dem Bereich von Kötschach-Mauthen im Gailtal. Über Herrn Direktor Hofrat Univ.-Prof. Dr. Hans Schönlaub, Geologische Bundesanstalt in Wien, erhielt ich die Hälfte eines eigenartigen kugelähnlichen Gebildes zur Bestimmung. Das Stück zeigte im Kern einen in phyllitischen Schiefer eingelagerten Gangquarz, der bereichsweise mit limonitischem Material verwachsen ist. Die Hüllzone ist dagegen typisch konzentrisch-schalig aufgebaut. Es war hier sofort an eine biogene Bildung zu denken, am ehesten an einen Magen- oder Darmstein. Das Stück wurde von dem Schüler Daniel Zobernig im Obstgarten des elterlichen Anwesens in Grafendorf, östlich Kötschach-Mauthen, gefunden und eine Hälfte davon gelangte über dessen Lehrer an die Direktion der Geologischen Bundesanstalt in Wien. Der 1,2 x 0,6 cm große eckige Kern des Gebildes besteht aus weißern Gangquarz. Die beige gefärbte, ziemlich poröse und etwa 8 mm dicke Hüllzone konnte röntgenographisch als aus Brushit bestehend identifiziert werden (Abb. 5). Brushit ist häufig am Aufbau von Magensteinen beteiligt. Ein zweifellos ungewöhnlicher Fund, der der Aufmerksamkeit eines jungen, an der Natur interessierten Menschen zu verdanken ist. (Niedermayr)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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