|
1015. Aluminocopiapit,
Anatas, Apatit, Brookit, Gips, Quarz, Rozenit und Titanit sowie andere
Mineralien aus dem Bereich Frauenalm, Zanitzberg, südlich Murau, Kärnten/Steiermark.
Zurückgehend
auf Funde von Frau Dorothea GROLIG, Wien, konnten NIEDERMAYR et al. (1992)
über das interessante und zunächst unerwartete Auftreten typischer
alpiner Kluftmineralisationen in altpaläozoischen Diabasschiefern der
Metnitzer Berge berichten. Frau Dorothea GROLIG hat das Gebiet nun
intensiver untersucht und weitere interessante und für dieses Gebiet
bisher nicht bekannte Kluftmineralisationen feststellen können. Schmale
Klüfte mit hauptsächlich Quarz, Feldspat (Albit und Adular), Chlorit und
Karbonaten sowie zum Teil auch Anatas, Apatit, Brookit, Titanit und
anderen Mineralien fanden sich sowohl auf der Süd-als auch auf der
Nordseite der Frauenalm sowie im südlichen Auenbachtal und im Bereich des
Zanitzberges (GROLIG 1996). Auf Klüften von mit Pyrit durchsetzten
verquarzten, graphitischen Schiefern im Bereich der Frauenalm konnte Frau
GROLIG nadelige, bis 2 cm lange Quarze, teils in Zepterausbildung,
fadenartige Adularverwachsungen, Albit und Chlorit aufsammeln. Fe-reiches
Karbonat ist meist stark verwittert und gibt neben dem im Gestein
reichlichst vorhandenen Pyrit Anlaß zur Bildung limonitischer
Kluftletten. An Sekundärmineralisationen konnten farblose Gipskristalle,
farblose bis trübweiße Ausblühungen von Rozenit und Aluminocopiapit
mittels XRD-Aufnahme gesichert werden. Der Aluminocopiapit bildet typisch
hellbeige gefärbte, feinfilzige Beläge auf schwefelgelben,
nierig-traubigen Krusten, die sich als röntgenamorph erwiesen. Als
besonders interessant stellte sich der Bereich des Zanitzberges heraus. Klüfte
im Schiefer führen hier bis 4 cm große, farblos-klare, tafelig verzerrte
Quarzkristalle, die nicht selten in Fadenquarzausbildung vorliegen (Taf.
1, Abb. 5). Gelegentlich ist auch Phantombildung zu beobachten. An
weiteren Mineralarten konnten von hier Albit, Anatas, Apatit, Brookit,
Calcit, Chlorit, Ilmenit, Rutil und Titanit beobachtet werden. Die nur
maximall mm großen himmelblauen, in typischer Tracht mit dominierend
{101} und sehr untergeordnet {001} ausgebildeten Anatase sind oberflächlich
im Quarz einbzw. aufgewachsen. Brookit bildet bis 2 mm große grünlichgelbe
Täfelchen. Haarförmiger, goldgelber Rutil ist zum Teil auch in
sagenitartiger Verwachsung mit Quarz vergesellschaftet. Die bis 3 mm großen
tafeligen Apatite werden von der Basis {0001} dominiert, sind aber flächenteich
entwickelt, mit {1010}, {1120}, {1012} und {1121}. Ilmenit ist nur im
Quarz eingewachsen zu beobachten und zeigt die aus anderen Bereichen der
Alpen hinlänglich bekannten Umwandlungsphänomene nach Rutil (Sagenit)
und Anatas. Vor allem die beachtlichen Fadenquarze sind für diesen
Bereich sehr ungewöhnlich und belegen wieder einmal mehr, daß auch in
diesen, dem Ober-Ostalpin der Gurktaler Decke zugerechneten Gesteinsfolgen
alpine Kluftmineralisationen auftreten können. (NIEDERMAYR)
|