|
703. Aragonit aus einer alpinen Kluft vom Kleinen Fleißtal,
Kärnten.
Erst
vor kurzem wurde von NIEDERMAYR et al. (1987) auf das Auftreten von
Aragonit in alpinen Klüften hingewiesen und dabei auch ein Fund von der
Margritze im Kleinen Fleißtal erwähnt. Da Aragonit ein ungewöhnlicher
Begleiter alpiner Kluftparagenesen ist, soll dieser Fund hier kurz näher
charakterisiert werden. Schon vor einiger Zeit fand das mineralogisch sehr
engagierte Ehepaar GROLIG, Wien, im Bereich der Margritze eine stark mit
Limonitmaterial durchsetzte Kluft, die über Adular und einem
limonitisierten Fe-Karbonat (vermutlich Fe-Dolomit) bis 2,5 cm große
garbenförmige Aggregate trübweißer, spießiger Aragonite führte. Das
Fe-Karbonat ist vollständig in gelblichbraunen Limonit umgewandelt, zeigt
aber zum Teil noch gut die hahnenkammartig gewundenen Kristalle, wie diese
für Dolomit charakteristisch sind. Auf Adular sind kleine, wenige
Millimeter große, ebenfalls limonitisierte Pyritkristalle aufgewachsen.
Diese zeigen eine Kombination aus dem Oktaeder {111} und dem Hexaeder {
100} .Die Paragenese umfaßt außerdem noch Ilmenit, in dünnen,
blauschwarzen, gewellten Tafeln, kleine, typisch ditetragonal entwickelte
Anatase und plumpskalenoedrischen Calcit bis 7 cm Größe. Die
Mineralabfolge ist anzugeben mit: Adular, Ilmenit ºAnatas ºMuskovit
ºPyrit ºCalcit ºAragonit.
(NIEDERMAYR)
|