Niedermayr G. / 1988

 

703. Aragonit aus einer alpinen Kluft vom Kleinen Fleißtal, Kärnten.

  Erst vor kurzem wurde von NIEDERMAYR et al. (1987) auf das Auftreten von Aragonit in alpinen Klüften hingewiesen und dabei auch ein Fund von der Margritze im Kleinen Fleißtal erwähnt. Da Aragonit ein ungewöhnlicher Begleiter alpiner Kluftparagenesen ist, soll dieser Fund hier kurz näher charakterisiert werden. Schon vor einiger Zeit fand das mineralogisch sehr engagierte Ehepaar GROLIG, Wien, im Bereich der Margritze eine stark mit Limonitmaterial durchsetzte Kluft, die über Adular und einem limonitisierten Fe-Karbonat (vermutlich Fe-Dolomit) bis 2,5 cm große garbenförmige Aggregate trübweißer, spießiger Aragonite führte. Das Fe-Karbonat ist vollständig in gelblichbraunen Limonit umgewandelt, zeigt aber zum Teil noch gut die hahnenkammartig gewundenen Kristalle, wie diese für Dolomit charakteristisch sind. Auf Adular sind kleine, wenige Millimeter große, ebenfalls limonitisierte Pyritkristalle aufgewachsen. Diese zeigen eine Kombination aus dem Oktaeder {111} und dem Hexaeder { 100} .Die Paragenese umfaßt außerdem noch Ilmenit, in dünnen, blauschwarzen, gewellten Tafeln, kleine, typisch ditetragonal entwickelte Anatase und plumpskalenoedrischen Calcit bis 7 cm Größe. Die Mineralabfolge ist anzugeben mit: Adular, Ilmenit ºAnatas ºMuskovit ºPyrit ºCalcit ºAragonit. (NIEDERMAYR)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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