Kandutsch G. / 1988 |
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Mineralneufunde
aus Kärnten und Osttirol.
Von Georg KANDUTSCH Rosasit
vom Laperwitzkees/Kals
Von Herrn GLIEBER/Kals erhielt ich eine Stufe von dichtem
Chlorit, die von einem Rasen ca. 3 mm großer, hellgrüner, kugeliger
Kristalle bedeckt ist. Die Kugeln zeigen einen sphärolitischen Aufbau.
Die röntgenographische Bestimmung ergab Rosasit neben dem Chloritmineral
Ripidolit. Amethyst
aus der Großen Zirknitz
Eine für alpine Verhältnisse extrem tiefviolette Farbe
zeigt ein Amethystfund aus dem Zirknitztal. Der Finder dieser Kluft,
PIRKER M., schildern die Fundumstände wie folgt: Schon mehrere Meter
unterhalb der anstehenden Kluft stecken in der Grasnarbe einige milchige
Quarzspitzen. Durch Erosion war also ein Teil der Kluft zerstört worden.
Eis dürfte auch für Verletzungen an fast allen Kristallen verantwortlich
gewesen sein. Die Paragenese zeigt nur an der Quarzoberfläche
aufgewachsenen Muskovit und kleine Sagenitgitter. Bei dieser Kluft kann
man nicht von einer Zerrkluft sprechen, es ist eine Quarzkluft mit einem mächtigen
Quarzband. Andere Minerale fehlen. In den Amethysten sind, wie in alpinen
Klüften schon öfters beobachtet, senkrecht auf die Rhomboederflächen
eingewachsene Goethitnadeln zu finden. Die Kristalle erreichen eine Größe
von 25 cm, wobei nur eine zweite, vererkerte Generation amethystfarben
ist. Schörl und Rutil in Bergkristallen von der Jausenscharte/Große
Fleiß. Der Verfasser barg im Gartenbereich zwischen der
Biwakschachtel und dem Hocharngipfel aus einer Kluft im
Karbonatglimmerschiefer eine reichhaltige Paragenese. Bemerkenswert ist
schwarzer Turmalin in Kristallen von über 3 cm, der in klaren
Bergkristallen eingewachsen ist. Die Paragenese (in etwa der Ausscheidung
folgend) lautet: Periklin-Rutil + Schörl-Bergkristalle (am Wachstumsende
mit Zepterbildungen) -Ankerit-Calzitskalenoeder-Anatas-Chlorit . Grüne Zoisitkristalle aus der Zirknitz. In der Sammlung des obgenannten Herrn PIRKER fiel mir ein
über faustgroßes, limonitisch verfärbtes Gangquarzstück mit 3 cm großen,
lebhaft grün gefärbten, säuligen Kristallen auf. Eine
Diffraktometeraufnahme bestätigte den Beryllverdacht nicht, sondern ergab
Zoisit. Gips vom Rosenbachtunnel. Von OStR. Prof. F. STEFAN erhielt ich ein rosarotes, gipsähnliches
Mineral mit mm-großen, glasklaren Kristallen. Das Stück stammt vom
Aufschüttungsmaterial des Rosenbachtunnels in den Karawanken. Eine
Untersuchung ergab nun derben Gips, in dem glasklare Gipskristalle
gesproBt sind Fluoritkugeln aus der Hocharn-Südwestwand. Schon länger beschäftigt mich die Frage nach der
Mineralsubstanz in grünen Kugeln von ca. 1,5 cm Durchmesser, die aus
einer Zerrkluft der Hocharnwand stammen. Die Kluft liegt in unmittelbarer
Nähe der ergiebigsten Fluoritklüfte. Diese Kugeln fanden sich sowohl auf
den Kluftwänden aufgewachsen als auch lose im Chloritsand der Kluft. Eine
Diffraktometeraufnahme ergab eine innige Verwachsung des Chloritminerals
Ripidolit mit Fluorit. Brushit vom Pöllatal. Als rezente Bildung findet sich dieses wasserhältige
Phosphat in alten Stollen und überall dort, wo sich organische Substanz
unter besonderen Bedingungen zersetzt (Probe PRASNIK H., Villach). Jamesonit vom Schottenauergraben bei Hüttenberg. Kollege LENGAUER Ch. bestimmte folgende Probe: Ein Hohlraum
in einem derben Erzstück zeigt grau glänzende, nadelige Kristalle, die
sehr spröde und gut spaltbar parallel der C-Achse sind. Im Hohlraum ist
Jamesonit monomineralisch abgeschieden. Im Derberz sind noch andere
Erzphasen vorhanden. Röntgenuntersuchungen am monomineralischen Jamesonit
deuten auf einen etwas veränderten Chemismus hin (Pb.-Überschuß?)
(Probe von Gerhard BAN, Köttmannsdorf). Montebrasit mit Wardit. Eine Probe von GASSER H., Spittal/Drau, aus dem Steinbruch
bei Spittal zeigt im Röntgendiagramm die bereits bekannten Mineralien
Wardit und Montebrasit. Die Kristalle sind millimetergroß, glasklar und
stark glänzend. Begleitet sind sie von kugelförmigen Sideriten und
winzigen Quarzkristallen.
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